Mittwoch, 29. Dezember 2010

Neuseeland – Abel Tasman Nationalpark (06.12.10 – 09.12.10)

Die Fahrt entlang der Nordküste der Südinsel war wunderschön. Die Sonne brannte richtig vom Himmel. So sollte das Wetter bleiben. Im kleinen Städchen Havelock auch bekannt als “Grünschalenmuschelhauptstadt” gabs für mich, was wohl, Grünschalenmuscheln. Etwas größer als Miesmuscheln aber nicht ganz so mein Fall. Sie waren mir einfach zu glibberig. Aber vielleicht lags auch nur an der Zubereitung des Restaurants. In Nelson kauften wir Proviant ein, für die nächsten drei Tage mit Kajak und Zelt und dann gings weiter bis nach Marahau am Beginn des Abel Tasman Nationalparks. IMG_3540 Dort übernachteten wir in dem netten, alternativen Campingplatz “Old McDonalds Farm”, auf dem es sogar Lamas gab. Abends grillten wir nochmal lecker bei herrlichem Wetter.
Es kam wie es kommen musste. Am nächsten Tag wurden wir von Regentropfen geweckt, die gegen unser Camperdach prasselten. Es half alles nichts, wir packten und fuhren zu Abel Tasman Kajaks wo wir eine “kleine Einweisung” ins Kajakfahren, Sicherheit, Anlanden bei Wellen etc. bekamen. Wir hatten schon auf Noggos Blog gelesen, dass sich die Einweisung etwas zieht aber oh mein Gott, ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass wir wir überhaupt noch loskommen an dem Tag. Trotzdem war die theoretische und praktische Vorbereitung prima und hat uns natürlich sicherer gemacht. Bis dann letztendlich unsere Kajaks und das Gepäck auf ein Wassertaxi verladen waren und wir am Nordende des Nationalsparks am Tonga-Beach abgesetzt wurden, war es schon nach 13 Uhr. Leider hatte der Regen immernoch nicht aufgehört. Zuerst paddelten wir rüber zur Tonga Insel. Da dort ein Seelöwenschutzgebiet ist, durften wir nicht an Land gehen und mussten etwas Abstand von der Küste halten. Zur Belohnung konnten wir dafür einige Seelöwen beobachten. Zum Glück war das Pensum für den ersten Tag nicht so hoch, denn meine Arme brannten schon gewaltig. Am Medlands Beach schlugen wir unser erstes Nachtlager auf, bei Regen.IMG_0425 Brrrr, bibber, bitterkalt. Nachdem das Zelt aufgebaut war zogen wir uns um und versuchten uns trocken zu kriegen. Aus dem Zelt gingen wir nur noch für den Toilettengang. Wir kochten sogar unterm Zelt. Schade eigentlich, denn der Nationalpark ist eigentlich für seine wunderschönen Strände und Buchten und für sein türkisblaues Wasser berühmt.
Am nächsten Morgen regnete es immernoch. Frühstück gabs somit auch unterm Zeltdach. Und weil keine Besserung in Sicht war blieben wir da erstmal noch eine Weile und lasen. Es half aber nichts, wir mussten weiter. Also bauten wir das Zelt ab, beluden das Kajak und warfen uns in unsere nassen Klamotten. Als wir erstmal im Kajak saßen freuten wir uns sogar richtig aufs Paddeln. Trotzdem, dass es die ganze Zeit durchregnete fuhren wir sogar ziemlich lange an diesem Tag und hatten Spaß dabei. Zwischendurch tunkten wir unsere Hände ins Meer, um sie ein bisschen zu wärmen. Ja tatsächlich war das Meer wärmer als die Außentemperatur. Blöd wurde es erst wieder an Land. Patschnass inkl. Haare, mussten wir wieder das Zelt aufbauen und das Kajak entladen. Dabei bibberten wir ordentlich. Dann verkrochen wir uns wieder und stellten uns vor, wie toll es wohl bei Sonne am Strand wäre. Leider wurde es auch im Zelt nicht wirklich warm. Mit eiskalten Füßen kamen wir irgendwie durch die Nacht.
Am nächsten Morgen stand Stefan schon um 8:00 Uhr auf und verkündete lautstark, dass er so was ähnliches wie Sonne gesehen hätte. Wir frühstückten zum ersten Mal draußen, obwohl es bitterkalt war und dieses Ding, was aussah wie die Sonne, sich auch nicht mehr zeigte. IMG_0532Aber immerhin regnete es nicht. Na gut, ein wenig tröpfelte es schon. Aber verdammt nochmal wir hatten genug vom Zelt. Als wir im Kajak saßen wurde das Wetter tatsächlich von Minute zu Minute besser. Aber es ging auch ein starker Wind heute, gegen den wir kräftig ankämpfen mussten.  Aber hey, bei Sonne sah das ganze doch schon viel schöner aus. Vor Adel Island beobachteten wir eine ganze Weile einen Seelöwen, der vergnügt durch Wasser schwamm. Vor allem in der letzten halben Stunde wurde die Sonne im stärker, was letztendlich dazu führte dass ich mit einen Megasonnenbrand auf der Nase zurückkam. Haha. Nur im Regen gepaddelt aber Sonnenbrand. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten fuhren wir wieder zurück nach Picton zurück auf unseren Parkplatz mit der super Toilette.

Neuseeland – von der Nordinsel zur Südinsel: Wellington und Picton (04.12.10 – 06.12.10)

Nach der anstrengenden Wanderung vom Vortag ließen wir uns morgens Zeit, bevor wir uns an die lange Fahrt nach Wellington machten, wo wir am frühen Abend ankamen. Unterwegs klapperten wir noch einige Outdoorläden ab, kauften aber nichts. In Wellington suchten wir uns einen Campingplatz und machten nicht mehr viel am Abend. Uns viel auf, dass der Campingplatz ziemlich voll war und am nächsten Morgen ärgerte ich mich gewaltig, als mich eine Frau beim Spülen fragte, ob ich denn nicht auch auf dem Bon Jovi Konzert gestern Abend gewesen wäre. Hätte ich das gewusst!!! Naja. War bestimmt eh ausverkauft.
Wellington gefiel uns sehr gut. Schöne Lage an der Küste und obwohl es größer ist, als die meisten Neuseeländischen Städte, versprüht es doch einen ganz lockeren angenehmen Charme. Da Sonntag war, bekamen wir einen kostenlosen Parkplatz mitten in der Innenstadt vor dem berühmten Museum “Te Papa”. Es ist DAS Museum in Neuseeland und es ist wirklich großartig, obwohl es nicht mal Eintritt kostet. Wir hätten Tage darin verbringen können. So viel Zeit hatten wir aber nicht. 3 h mussten reichen. Man bekam einen abwechslungsreichen, interaktiven Einblick in Geschichte und Kultur Neuseelands geboten. Die riesigen Ausstellungsräume waren mit jeder Menge High Tech aufgepeppt, z.B. einem Haus, das von einem Erdbeben durchgeschüttelt wird und einer interaktiven Wand, auf der man Bilder und Videos von sich und anderen mittels mehrerer Fernbedienungen kopieren, herumschieben, beschriften etc. konnte. Schwer zu beschreiben, sah aber ganz witzig aus. Interessant war aber auch die Fotoausstellung eines bekannten neuseeländischen Fotografen. Nach dem Museumsbesuch schlenderten wir ein wenig durch Wellington, waren begeistert von den vielen tollen Restaurants und Cafés und gingen gleich mal lecker Indisch essen. Das erste mal, dass wir in Neuseeland essen waren. Auf dem Markt kauften wir noch frisches Gemüse und dann gings auch schon zum Fährhafen, wo wir um 17:30 Uhr mit der riesigen Bluebridge Ferry ablegten. Während der Überfahrt war es leider fast unmöglich nach draußen zu gehen. Der Wind tobte wie verrückt und ich hatte das Gefühl, dass es mich gleich vom Schiff weht. Stefan zeigte mehr Standfestigkeit und hielt es sogar ein paar Minuten draußen aus. Dann zogen wir uns aber lieber wieder in die gemütlichen Sessel drinnen zurück. Als wir die Nordspitze der Südinsel erreichten und zwischen den Fjorden hindurchfuhren, mussten wir dann aber doch raus. Der Ausblick war einfach nur genial.IMG_3529 Weiter hinten auf der Fähre gab es auch ein paar windgeschützte Stellen. Wie wir dort auch sehen konnten, hatten wir zusammengepfercht in etlichen Containern zusätzlich zu den menschlichen Passagieren mindestens nochmal die gleiche Anzahl Schafe mit an Bord. Scheint wohl ein Farmer umgezogen zu sein ;-).
Als wir in Picton ankamen war es schon fast 22 Uhr und schon dunkel aber wir fanden einen perfekten Parkplatz mitten in der Stadt am Wasser. Die öffentliche Toilette dort war echt der Hammer. Sowas hatten wir eigentlich in Japan erwartet. Macht auf jeden Fall den Ton an, wenn ihr euch das Video dazu anschaut.
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich um 8:00 Uhr vor der Bibliothek um gleich nach deren öffnen unsere E-Mails anschauen zu können. Bibliotheken sind in Neuseeland nämlich derzeit unsere einzige Möglichkeit ins Internet zu kommen. Da wir mit dem Camper unterwegs sind und nicht mehr in Hostels übernachten, ist das nämlich nicht mehr so einfach mit dem WIFI. Danach gings dann zum Tourismusbüro von Picton. Wir hofften, dass wir von dort aus einen dreitages Kajaktrip im Abel Tasman Nationalpark buchen könnten oder uns zumindest umfassend darüber informieren. In den bisherigen Tourismus-Büros auf der Nordinsel konnte man uns recht wenig Auskunft geben. Uns war klar, dass wir jetzt mal einen Grobplan für die Südinsel schustern mussten, da so langsam die Hauptsaison begann, sprich mehr Touristen kamen und zudem auch noch Weihnachten und Silvester, wo bestimmt eh alles ausgebucht sein würde. Wir hatten Glück und trafen auf eine super nette Mitarbeiterin, die nicht nur mit uns zusammen das Kajaken buchte, sondern mit der wir auch einen Komplettplan für unsere 4,5 Wochen auf der Südinsel ausarbeiteten. Alle kritischen (evtl. schnell ausgebuchten) Aktivitäten buchten wir an diesem Morgen mit ihr im Voraus. Also falls irgendjemand demnächst mal nach Neuseeland kommt: Raylene aus der I-Site in Picton ist DIE Ansprechpartnerin für eure Planungen. Gut organisiert, nett und vor allem kennt sie sich super aus und hat selber schon viel unternommen.

Neuseeland – Raglan, Waitomo Caves & Tongariro Alpine Crossing (29.11.10 – 03.12.10)

Am selben Abend fuhren wir noch von Rotorua bis Waitomo Caves in nordwestlicher Richtung. Der Name kommt von Wai = Wasser und Tomo = Loch. Es handelt sich um ein gigantisches Höhlensystem in dieser Gegend, das vor 400 bis 500 Jahren von den Maori entdeckt wurde. Über 300 kartierte Höhlen lassen sic dort finden. Man kann die drei Haupthöhlen in relativ gemächlichen Touren besichtigen oder aber etwas mehr Abenteuer in den kleineren Höhlen finden. Leider mussten wir feststellen, dass die von uns bevorzugte Tour für den nächsten Tag schon ausgebucht war. So planten wir kurzerhand um und fuhren noch ein Stückchen weiter nördlich Richtung Raglan.
IMG_0255 Am nächsten Tag schauten wir uns das kleine Städtchen genauer an und waren echt begeistert. Raglan zieht Surfer aus aller Welt an, da die nahegelegenen Meeresbuchten sehr berühmt für Ihre Brecher sind. Wir hatten einen herrlichen Tag mit viel Sonnenschein und legten uns einfach ein paar Stunden an den wunderbaren Strand und schauten den Surfern zu. Die relaxte Atmosphäre des Ortes lud eigentlich zum längeren Verweilen ein aber wir hatten ja einen Termin in den Waitomo Höhlen für den nächsten Tag. Also fuhren wir wieder zurück und genossen den sonnigen Abend noch im Top 10 Holiday Park  im dortigen Pool und bewunderten dann den klaren Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen gings früh los, wir mussten uns in noch nasse Neoprenanzüge quälen (bähh!), bekamen Klettergurte und fuhren zu dem Höhlen. Vor Ort gabs dann eine kleine Einführung im Abseilen bevor wir uns gekonnt 27 m tief in eine Höhle herabließen. Wow!!! Das hat echt Spaß gemacht und wir hatten einen genialen Ausblick. Danach gings laufend, kletternd, schwimmend und auf Tubes durch das Tunnelsystem. Das Genialste aber waren die kleinen Höhlendurchgänge, durch die man sich richtig durchquetschen musste und man manchmal das Gefühl hatte stecken zu bleiben. Kopf und Hände voran und wie eine Schlange durchkriechen. Ganz schön anstrengend das Ganze. Teilweise kam man dabei richtig in Schwitzen. Ich zumindest. Um so schöner war es dann, wenn man es geschafft hatte und am anderen Ende wieder auf zwei Beinen stand.
Auch in den Waitomo Caves gab es wieder sehr viele Glühwürmchen was uns einen zauberhaften Sternenhimmel Untertage bescherte.
Am Ende der Tour wurden wir wieder angeseilt und mussten selbständig aus der Höhle klettern. Zum Glück sah das ganze schlimmer aus als es letztendlich war und wir kamen alle heil oben an. Wir waren ja auch gesichert. Als Belohnung gabs eine Dusche und eine heiße Suppe. Bilder gibts von dem Trip leider keine, da wir unsere Kamera nicht mit in die Höhle nehmen konnten. :-(
Nachdem wir wieder wild gecampt haben gings am nächsten Morgen schon um 06:00 Uhr weiter Richtung Tongariro Nationalpark. Dieser Park dürfte einigen von Euch eher unter dem Namen “Mordor” bekannt sein. Bei wems nicht klingelt: Herr der Ringe. Die letzte große Stadt erreichten wir schon um 06:45 Uhr wobei der Supermarkt erst um 8:00 Uhr aufmachte. Also frühstückten wir gemütlich und gingen dann einkaufen. Weiter gings nach Whakapapa Village, dem Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark. Nachdem wir uns im Tourismusbüro informiert hatten, machten wir eine 2-stündige Wanderung zu einem Wasserfall. Genauer gesagt erwanderten wir das Ende des Tongariro Northern Circuit, einem der großen Wanderwege von Neuseeland. IMG_3419 Wir könnten schwören, dass hier die Szene aus Herr der Ringe gedreht wurde, in der sich Frodo unterm Weg vor den schwarzen Reitern versteckt. Das mussten wir doch gleich mal nachstellen. Danach wanderten wir noch zu einem anderen Wasserfall. Leider fing es dann zu regnen an und so fuhren wir schon um halb 3 eine Campsite an. Es regnete den ganzen Nachmittag und die halbe Nacht. Wir hofften inständig, dass es am nächsten Tag besser sein würde, denn da wollten wir das berühmte Tongariro Alpine Crossing machen, eine der angeblich schönsten Tageswanderungen Neuseelands.
Um halb 6 klingelte uns der Wecker aus den Federn, zum Glück hatte der Regen aufgehört. Toi Toi Toi. Um 7:00 Uhr holte uns ein Shuttle Bus von Whakapa Village ab und brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung. Inmitten einer dichten Nebeldecke und mit gefühlten 1000 anderen Wanderern gings also los. Na prima, die Bedingungen waren nicht gerade gigantisch. Vor allem die vielen Leute nervten uns. Darunter 2 große Gruppen von Teenagern, vielleicht ein Schulausflug. Zum Glück relativierte sich das bald alles, da sich das Feld auseinanderzog. So lies sich’s dann schon viel gemütlicher wandern. Das Wetter spielte auch mit. Zu Anfangs bildeten der Nebel und die Vulkanlandschaft eine fast mystische Stimmung. Als wir durch den sogenannten Südkrater liefen, verfolgte uns eine Nebelwand mit rasendem Tempo, die dann abrupt in der Mitte des Kraters wie eingefroren stehen blieb. Das ganze wirkte beinahe schon unwirklich und man kam sich vor wie in einer Szene von Herr der Ringe. Als wir dann den Kraterrand emporkletterten wurde es landschaftlich so richtig spektakulär. Ins Blickfeld geriet der Vulkan Ngauruhoe (der Schicksalsberg), dessen Gipfel sich majestätisch zwischen den schnell dahinziehenden Wolken erhob. Steil ging es weiter nach oben bis wir auch den Vulkan Tongariro sehen konnten. Da wir gut in der Zeit waren, beschlossen wir einen Abstecher vom Hauptweg zu machen und die Spitze des Tongariro zu erklimmen. So langsam klarte auch das Wetter auf und vom Gipfel aus konnten wir den Ngauruhoe in voller Bracht erblicken. Zurück gings zum eigentlichen Weg und noch ein IMG_3493 Stückchen höher. Dabei passierten wir den roten Krater, der einen spektakulären Anblick bot. Man konnte richtig sehen, wo der Berg beim letzten Ausbruch explodiert war. Beim steilen Abstieg über ein Geröllfeld hatten wir eine wunderbare Aussicht auf drei türkisfarbene Kraterseen. Dazwischen glitzerten noch einzelne Schneeinseln. Es ging nochmal ein Stückchen nach oben und dann im Wesentlichen nur noch bergab. Leider verließen wir auch die atemberaubende Vulkanlandschaft. Nach drei Stunden abwärtslaufen taten mir meine Knie etwas weh. Wir sollten mal schauen, ob wir uns nicht Trekkingstöcke für die nächsten Wanderungen besorgen könnten. Um 14:45 Uhr erreichten wir den Endpunkt des Tongariro Alpine Crossings, von dem wir um 15:00 Uhr den ersten Shuttle zurück zu unserem Camper nehmen konnten.
Ca. 7 Stunden waren wir unterwegs und 22,5 km lagen hinter uns. Wir können nur bestätigen, dass dies eine tolle Tageswanderung ist und sind jetzt auch richtig im Wanderfieber. Mal sehen was Neuseeland noch so zu bieten hat.
Nach Duschen und Wäsche waschen grillten wir dann abends wieder lecker auf dem Campingplatz.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!!!

Wir wünschen Euch allen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Viele liebe Grüße
Stefan und Dani

Sonntag, 19. Dezember 2010

Neuseeland – Coromandel Halbinsel & Rotorua (27.11.10 – 29.11.10)

Als wir nachmittags auf der Coromandel Halbinsel ankamen fragten wir gleich mal an der erstbesten Stelle nach den Uhrzeiten für Ebbe und Flut. Die Gezeiten sollten nämlich unser heutiges Programm noch wesentlich bestimmen. Wir hatten Glück und Ebbe war für den frühen Abend angekündigt. Also gings gleich weiter zum Hot Water Beach. 1,5 Stunden fuhren wir an der Küste entlang und genossen die Ausblicke. IMG_0131 Am Hot Water Beach drängten sich schon die Leute als wir einfuhren. Ihr müsst euch das so vorstellen: Ein Strand + geothermische Aktivität unterm Sand + Ebbe + Schaufel = wunderbare heiße Pools. Leider waren die besten Stellen schon besetzt. So ließen wir es erstmal dabei nur im heißen Wasser zu stehen, da wir eh keine Schaufel dabeihatten. Wahnsinn WIE heiß das Wasser teilweise war. Man musste aufpassen, dass man sich nicht die Fußsohlen verbrannte. An einigen Stellen konnte man sogar deutlich das heiße Nass heraussprudeln sehen. Als wir schon wieder am gehen waren, verließ direkt neben uns ein Pärchen Ihren schönen großen Pool und wir nutzten die Gelegenheit und übernahmen den Besitz. Echt genial am Strand im Sand in einem heißen Pool zu liegen, während es draußen schon langsam ziemlich frisch wurde, da es schon Abends war. :-)
Danach fuhren wir etwas weiter zum Cathedral Cove. Da es erst gegen 9 Uhr dunkel wurde, konnten wir hier noch eine kleine Wanderung unternehmen und die beeindruckenden Kalksteinfelsen am Strand bewundern. Zurück am Parkplatz bemerkten wir, dass sich hier wohl schon andere Camper für eine Übernachtung niedergelassen hatten und stellten uns gleich dazu.
Am nächsten Morgen standen wir um 6 Uhr auf und fuhren gleich los. Nach einer halben Stunde Fahrt frühstückten wir an einem herrlichen Strand und schon gings weiter kurvenreich über die Hügel direkt an der rauhen Nordküste der Halbinsel vorbei an wunderbaren Stränden. In Coromandel Stadt probierten wir die legendären geräucherten Muscheln und kauften gleich einige von den Leckereien und noch geräucherten Thunfisch und Lachs ein. Mhhhhh.
Während der Weiterfahrt stellten wir dann erstaunt fest, dass wir uns seit 2 Tagen im Datum geirrt hatten und noch einen Tag mehr zur Verfügung hatten, als wir eigentlich dachten. Lustig. Wir fuhren durch bis Rotorua ins Landesinnere und bemerkten schon von weitem den ansteigenden Schwefelgeruch. Puhhh. Rotorua ist bekannt für seine geothermischen Aktivitiäten. Dort brodelt es ganz schön unter der Erde. Irgendwie ein bisschen beängstigend aber natürlich gibts dadurch auch einiges zu sehen. Der Stadtpark selbst ist wunderschön angelegt und man kann sich dort einige brodelnde Schlammpuls und heiße Quellen ansehen. Es stank bestialisch und dampfte und blubberte an allen Ecken und Enden. Dann gingen wir auf einen Campingplatz, schwammen ein bisschen im Pool dort und grillten.
IMG_3364 In der Nacht schliefen wir irgendwie schlecht und am nächsten Morgen wunderten wir uns, warum denn der Camper so wackelte. Tatsächlich bebte die Erde. Zwar nur minimal aber immer wieder. Huiuiui!
Heute stand der Te Puia Park auf unserem Sightseeing Programm. Dort konnte man die vulkanische Aktivität nocheinmal hautnah beobachten. Es gab 2 Geysire, die ungefähr alle Stunde so richtig zeigten was in Ihnen steckt. Der größere von beiden spritze bis zu 30 m in die Höhe. Einen ziemlich großen brodelnden Matschpool, der sich wohl immer weiter ausbreitet, konnten wir auch begutachten. Angeblich müssen die Wege im Park jedes Jahr korrigiert werden und das Bürogebäude, das auf der andere Seite an den Schlammpool grenzt, steht wohl auch nicht mehr lange. Desweiteren konnte man in Te Puia viel über die Kultur der Maori lernen. Es gab mehrere kleine, gut gemachte Infohäuser und eine 45 min dauernde Show mit Tänzen und Gesängen der Maoris. Zum Schluss konnte Stefan dann auch noch den berühmten Haka (Kriegstanz) erlernen, der auch heute noch bei jedem Rugby-Spiel der Neuseeländer von den jeweiligen Mannschaften aufgeführt wird.
Und noch eine Attraktion hielt der Komplex bereit: Ein Kiwihaus. Hier konnten wir nun, freilich im Dunkeln (da nachtaktiv), unseren ersten und wohl auch einzigen Kiwi in Neuseeland sehen.
Bevor wir Rotorua verliesen füllten wir in einem der Supermärkte noch unsere Vorräte auf und kauften uns (jipiihhh) Advendskalender!!!! Wenn bei uns auch kein Schnee liegt und es nicht wirklich kalt ist, so können wir so doch auch ein bisschen Weihnachtsstimmung in unseren Camper bringen. ;-)

Neuseeland – Bay of Islands, Poor Knights & Auckland II (24.11.2010 – 27.11.2010)

Am nächsten Morgen fuhren wir schon früh los in Richtung Bay of Islands an der Ostküste. Als wir mittags dort ankamen, hatten wir sogar noch Glück und konnten gerade noch aufs Schiff hüpfen und eine Halbtagestour zwischen den schönen Inselchen machen. Aufs Schiff hüpfen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während ich auch gleich noch eine Tauchtour für den nächsten Tag buchte musste Stefan den Camper umparken und Geld holen. Als wir an Bord durften war Stefan immer noch nicht zurück und schließlich musste ich den Kapitän noch vom Ablegen abhalten bis Stefan dann zum Glück um die Ecke gesprintet kam.
IMG_3054 Wir bekamen einiges über die Gegend und die Natur erklärt, während wir teilweise mit beachtlichem Tempo (durch den Wind war es unmöglich am Bug zu stehen) über die Wellen rauschten. Ein Highlight waren definitiv die riesigen Bottelnose Delfine, die um unser Boot schwammen und auch ein paar gekonnte Sprungvariationen zeigten. Wir fuhren zum Hole in the Rock, einem riesigen Felstor mitten im Meer. Das sah echt genial aus. Als der Kapitän sagte, dass wir mit unserem riesen Schiff versuchen dort durchzufahren, hielten wir es erst für einen Witz, aber es ging tatsächlich durch. War zwar knapp, aber hat gepasst. Echt genial. Danach fuhren wir zu einer der vielen Inselchen und gingen dort vor Anker. Eine Stunde hatten wir Zeit, die kleinen Wanderwege zu erkunden und auf die Hügel zu steigen, um mit wunderbaren Ausblicken belohnt zu werden. Echt Wahnsinn wie schnell so eine Stunde rumgeht. Zum Schluss mussten wir sogar noch zum Boot zurückrennen.
Danach fuhren wir mit unserem Camper weiter an der Küste entlang Richtung Süden. Vorbei gings am Hundertwasser-Klo. Kein Witz – er hat diese öffentliche Toilette tatsächlich kurz vor seinem Ableben noch designed. Sah echt witzig aus. Tageszielpunkt war das kleine Nest Tutukaka (auch kein Witz!!!), von dem aus wir am nächsten Tag unsere Tauchgänge in den Poor Knight Inseln starteten. Die Poor Knights gehören zu den tollsten Tauchspots der Erde. Als wir in der Tauchschule ankamen staunten wir nicht schlecht über die straffe Organisation dort. Ein Haufen Taucher, ein Haufen Mitarbeiter aber jeder wusste genau, was er zu tun hat und die Ausrüstung war Top. Wir bekamen sogar einen Tauchcomputer. So macht das Tauchen Spaß, wir fühlten uns echt gut betreut. Getaucht wurde nicht im Korallenriff sondern zwischen großen Büschen von Algen/Seegras. Dies war mal ein ganz anderes Erlebnis. Wir sahen drei riesige Rochen und einige andere Fische. Besonders hier waren auch die Massen von Selp,  quallenartige Dinger, die wirklich überall waren. Man kam sich vor, als tauche man durch ein Meer von Quallen. Erst dachten wir das wird wohl ziemlich eklig aber es war im Gegenteil ganz witzig und interessant. Vor allem wenn man sich die Dinger gegenseitig ins Gesicht stupste. Haha. Zwischen den Tauchgängen, man war kaum richtig an Bord geklettert, bekam man schon eine heiße Tasse Schokolade oder Kaffee in die Hand gedrückt. Außerdem fuhren wir in die größte Seehöhle der Welt (angeblich) und probierten dort das Echo aus. Wir fuhren auch durch 2 Felstore, die fast spektakulärer waren als das gestern bei der Bay of Islands. Allerdings war das Größenverhältnis zwischen Loch und Boot nicht ganz so knapp wie gestern. Nach dem anstrengenden Tag und der sehr windigen Rückfahrt waren wir dann aber doch ziemlich KO. Wir fanden jedoch einen wunderschönen kostenlosen Schlafplatz am Strand von Sandy Bay. Zur Belohnung gabs Lammkaree und Spaghetti mit frischer Tomatensoße und Salat. Nachdem wir gestern eine Ente zu Gast hatten, gesellte sich heute ein kleines Hündchen zu uns, der natürlich dann die Knochen abnagen durfte.
Am nächsten Morgen gabs beim Aufwachen den Meerblick gleich gratis mit dazu. Herrlich. Heute stand uns eine lange Autofahrt zurück nach Auckland bevor. Dort gingen wir erstmal shoppen. Da unser Universalladegerät nun endgültig den Geist aufgegeben hatte musste ein neues her. Leider gibt es sowas in Neuseeland wohl nicht. Also mussten wir uns mit ZWEI neuen Ladegeräten zufrieden geben. Und IMG_3246weil wir eh schon wieder mit Geld um uns warfen, konnten wir auch noch gleich eine neue kleine Schnappschusskamera kaufen. Diesmal eine billige und keine Unterwasserkamera. Aber es ist einfach besser noch ne kleine Kamera dabeizuhaben. Für manche Situationen braucht man die einfach. Danach fuhren wir nach Devonport und genossen dort die herrliche Aussicht übers Wasser auf Auckland vom Mount Victoria. 
Am nächsten Morgen gings zu Kelly Tarltons Underwaterworld. Wir erfuhren einiges über die Forschungsreisen in der Antarktis und bestaunten echte Königspinguine, als wir mit einem “Schneemobil” durch die “Antarktis” fuhren. Außerdem bestaunten wir große Rochen und Haie in einem riesigen Wassertunnel, durch den man auf einem Fließband fahren konnte. Beeindruckend war aber vor allem auch ein totes Exemplar eines Riesenkraken von 11 m Länge. Da das Museum sehr interessant war verbrachten wir eine ganze Weile dort, bevor es weiter ging in Richtung Coromandel Halbinsel.

Freitag, 17. Dezember 2010

Neuseeland – Abbey Caves, Kauri Wald & Cape Reinga (21.11.10 –23.11.10)

Nach einem wiedermal reichhaltigen Frühstück mit Eiern und allem was man sich so vorstellen kann fuhren wir Richtung Abbey Caves, einem IMG_2893Höhlensystem bestehend aus 3 Haupthöhlen. Man konnte die Höhlen auf eigene Faust erkunden, wenn man seine Taschenlampe mitbringt. Die erste war mir gleich suspekt. Der Abstieg in die Höhle war steil und mit vielen großen Felsbrocken gespickt, die ganz schön glitschig waren, da es die ganz Zeit geregnet hatte. In die zweite Höhle wagten wir uns dann aber doch vor. Als wir erstmal unten waren, war es aber richtig cool. Mit Taschenlampen stapften wir voran durch das Wasser, das ziemlich kalt war. Als wir die Lampen ausschalteten, konnten wir an den Höhlenwänden und an der Decke 100te von Glühwürmchen entdecken. Wow. Wie ein kleiner Sternenhimmel. Die Glühwürmchen sind Pilzmückenlarven. Um sich herum spinnen sie lauter glitzernde Fäden und selber leuchten sie. Sah echt genial aus. In die dritte Höhle gingen wir auch noch. Die war zwar etwas schwieriger aber hat echt Spaß gemacht so auf eigene Faust Höhlenentdecker zu spielen. Als wir wieder aus der Höhle draußen waren, zeigte sich sogar die Sonne. So beschlossen wir auch noch zu nahe gelegenen Wasserfällen zu fahren und dort ein bisschen herumzuwandern. Leider durfte man auf den Parkplätzen dort nicht über Nacht stehen bleiben, wir brauchten nämlich noch einen Übernachtungsplatz und wollten endlich mal wild campen. Nach einer Weile entdeckten wir dann tatsächlich einen netten Platz in der Pampa, wo wir einfach mal parkten, grillten und schließlich über Nacht blieben.
IMG_2953 Das erste Wildcampen war super und wir konnten prima schlafen. Morgens um 9 Uhr waren wir bereits wieder on the Road. Es ging zum Trounson Kauri Park und zum Waipoura Kauri Forest, wo wir die riesigen Kauri Bäume während mehrerer kleinerer Wanderungen bewunderten. Der Wald sah total verwunschen aus. Der größte der Kauri Bäume, Tane Mahuta, war 51 m hoch und hatte einen Umfang von 13,8 m, ein wirklich gigantisches Bäumchen. Der Te Matua Ngahere war zwar nicht ganz so hoch aber noch dicker (16,4 m Umfang). Am Wald bewachte ein DOC (Departement of Conservation) Mitarbeiter die Autos für 2 $. Anscheinend wurden hier schon öfters Autos aufgebrochen. Das hörten wir leider nicht zum ersten Mal. Oh je. Nicht mal Neuseeland ist sicher was das betrifft. Wir konnten es kaum glauben.
Wir fanden wieder ein schönes Plätzchen zum übernachten und kochten heute mal lecker asiatisch mit Shrimps.
IMG_2995 Am nächsten Tag wollten wir dann ohne große Unterbrechungen Richtung Nordküste durchbrausen. Durch Zufall entdeckten wir aber eine kleine Bücherei mit W-LAN und somit recherchierten wir erstmal eine Weile im Internet. Ins Netz zu kommen ist nämlich in Neuseeland leider nicht so einfach wie in Südamerika wo es überall kostenloses W-LAN gab. Danach fuhren wir aber wirklich durch bis nach Cape Reinga, an die Nordspitze Neuseelands. Und wir waren wirklich begeistert, schon die Landschaft auf der Fahrt dorthin war grandios aber das Kap toppte dies noch. Blaues Meer, grüne Küste und dazwischen ein malerischer Weg zu einem Leuchtturm. Hier treffen sich die Tasmansee und der Pazifische Ozean. Als wir uns wieder vom Nordkap trennen konnten und die gleiche Straße wieder zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum 90 Mile Beach und wanderten ein bisschen in den Dünen dort. Was für ein krasser Gegensatz von Landschaften hier herrschte. Unglaublich. Wir wussten jetzt schon, dass wir hier weitaus mehr als 7 Wochen gebraucht hätten und dass wir jetzt ein bisschen Gas geben mussten, wenn wir wirklich ganz Neuseeland sehen wollten.

Freitag, 10. Dezember 2010

Neuseeland – Auckland und Umgebung (18.11.2010 – 20.11.2010)

5 Stunden Flug, 1 Stunde Zeitverschiebung – und doch kamen wir einen Tag später in Neuseeland an als wir losgeflogen sind. Wie ging das? Ganz einfach: Wir sind über die Datumsgrenze geflogen und schwups wurde uns ein ganzer Tag geklaut!
Am Flughafen machten wir uns schon auf ein riesen Chaos gefasst. Neuseeland kontrolliert nämlich auch streng das Gepäck. Zum Beispiel dürfen keine dreckigen Wanderstiefel mitgebracht werden, darin könnten ja Samen hängen, die dann die Fauna Neuseelands durcheinanderbringen. Brav kreuzten wir alles auf dem Einreiseformular an, was für die Neuseeländer ein Problem sein könnte (wenn man das nicht macht und es wird entdeckt muss man nämlich beträchtliche Summen Geldstrafe bezahlen). Die Kontrollen verliefen erstaunlich fix und organisiert, trotzdem gründlich. Wir durften alles mitnehmen was wir im Gepäck hatten und waren beim Vorzeigen selbst erstaunt, wie sauber unsere Wanderschuhe waren ;-)
Natürlich stand am Flughafen niemand von unserer Mietwagenfirma, um uns abzuholen und natürlich hatten wir uns auch keine Telefonnummer notiert sondern alles nur per E-mail online geregelt. Da standen wir nun und unsere einzige Chance war, uns in die Schlange derer einzureihen, die darauf warteten an eines der 3 einzigen Internetportale am Flughafen heranzukommen. Zunächst versuchten wir es aber bei der Touri-Information. Die kramten tatsächlich eine Telefonnummer hervor bei der leider aber nur der Anrufbeantworter dran ging. Im Internet fanden wir dann jedoch in der E-mail die richtige Telefonnummer und schon lief alles wie am Schnürchen. Die Mitarbeiter waren sehr nett und bereits nach 15 Minuten wurden wir abgeholt und zur Vermietungsstation gefahren. Eine überschwängliche, nette Dame erklärte uns über 2 Stunden lang alles, was wir wissen mussten zum Camper und zum Fahren in Neuseeland. Dann bekamen wir endlich die Schlüssel für Barry unser neues zu Hause für die nächsten 7 Wochen und durften losdüsen.
IMG_2826 Unser Barry ist ein Toyota Hiace mit Hochdach. Hinten haben wir eine Sitzecke mit Tisch, die wir aber bisher immer als Bett umgeklappt haben. Desweiteren haben wir eine kleine Küche mit Kühlschrank, Gasgrill und Gasherd. Ob ihrs glaubt oder nicht, aber eine eingebaute Mikrowelle haben wir auch noch. Die spinnen die Neuseeländer. Naja als Stauraum ist sie auch zu gebrauchen. Wir sind vollausgestattet mit Töpfen, Tellern, Besteck aber auch Wasserkocher und Toaster, die allerdings nur funktionieren, wenn wir am Strom angeschlossen sind. Ziemlich luxoriös so ein Camper, viel besser noch, als ichs mir vorgestellt habe. Vor allem weil wir jetzt mal wieder ein “festes Zuhause” haben. Man muss nicht ständig packen und wir können endlich mal wieder so richtig kochen und Vorräte (z.B. Gewürze) einkaufen.
Aber wieder zurück zu Neuseeland. Unser erstes Ziel lag im Norden von Auckland in North Shore. Dort wollten wir Steffi besuchen, die vor 2 Jahren auch noch im FZK gearbeitet hat und seither in Neuseeland ist. IMG_2833 Wir wurden herzlich empfangen und verbrachten einen netten Abend bei Steffi und Pierre und bekamen natürlich auch ein paar gute Tipps für Neuseeland von den beiden. Letztendlich verbrachten wir die erste Nacht sogar im Haus der beiden und nicht in unserem Campervan. Am nächsten Morgen fuhren wir gleich zum ersten brillanten Tipp von Steffi, dem deutschen Bäcker in North Shore. Mhhhhh endlich mal wieder gescheites Brot (Black Forest Bread) und Brezeln. Als nächstes wurde der deutsche Metzger aufgesucht und wir deckten uns ein mit Fleischkäse, Leberwurst und Paprikawürsten. Weiter gings zum Supermarkt. Wie kleine Kinder an Weihnachten liefen wir durch die Gänge und kauften allerhand leckere Sachen ein. Es sei gleich schon mal gesagt, die erste Woche in Neuseeland drehte sich ziemlich stark ums Essen. Wir schlemmten was das Zeug hielt. Es gibt hier ganz schön leckere Sachen. Vor allem das Fleisch (sprich Rind und Lamm) ist der Hammer und Fisch und Meeresfrüchte natürlich auch. An diesem Tag fuhren wir nur noch ein Stück weiter nördlich bis zum Orewa Beach Top 10 Holiday Park. Dort räumten wir dann den Camper richtig ein und machten es uns gemütlich. Alles fand seinen Platz und wir schliefen unglaublich gut.
IMG_0047 Am nächsten Morgen starten wir dann nach einem fantastischen Frühstück weiter richtig Norden. In einer Honigfarm schauten wir den Bienen hinter Glas bei der Arbeit zu und probierten uns dann durch die leckeren Honigsorten. Unser Tagesziel war aber Goat Island. Ein sehr bekanntes Schnorchelgebiet in Neuseeland. Die Unterwasserwelt soll vielfältig, groß und bunt sein sagte unser Reiseführer. Das Wetter war leider nicht sehr besonders und so mussten wir uns neben dem Schnorchelequipment auch noch einen Neoprenanzug leihen. Das ganze Zeug schleppten wir dann vom Campingplatz hinunter zum Strand und warfen uns zähnezusammenbeisend in die kalten Fluten. Die teure Ausrüstung und unsere Überwindung haben sich wirklich gelohnt: Wir sahen nämlich ziemlich genau NICHTS!!! Eins haben wir aber draus gelernt. Das nächste Mal gehen wir vorher zum Strand und fragen erstmal andere Schnorchler nach den momentanen Bedingungen. Zum Glück hielt das Wetter abends und wir konnten grillen. Einen Gasgrill für draußen hatten wir uns nämlich als Extra zum Camper noch dazugemietet. Lecker!!!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Französisch Polynesien – Tahiti, Moorea, Huahine, Raiatea (10.11.10 – 17.11.10)

Eigentlich sollte der Flug nach Tahiti ungefähr 6 Stunden dauern. Aus irgendwelchen Gründen ging es aber schneller und so kamen wir durch die Zeitverschiebung fast noch früher an, als wir losgeflogen sind. Trotzdem war es schon spät abends und da wir am nächsten Morgen um 7:00 Uhr schon einen Flug auf die Nachbarinsel Moorea gebucht hatten, übernachteten wir am Flughafen in Tahiti. Bequem war es zwar nicht wirklich aber schlafen konnten wir trotzdem. Stefan hatte auf jeden Fall den besseren Platz, denn der hatte sich, clever wie er ist, noch eine Decke aus dem LAN Flugzeug gemopst.
Am nächsten Tag ging es dann auf eine regelrechte Flugodysee. Könnte mich nicht erinnern, jemals sooooooo lange geflogen zu sein. Pünktlich um 7:00 hoben wir in Tahiti ab und ziemlich genau um 07:05 landeten wir in Moorea. Der Steward hatte nicht mal richtig Zeit die Sicherheitsvorkehrungen zu erklären. Mit dem Auto quer über die Insel dauerte es dann fast eine Stunde. Wir hatten uns eine schnuckelige Hütte mit Meerblick bei Camping Nelson gemietet und trafen dort auch wieder auf Benni und Susi, die wir schon auf der Osterinsel IMG_2333 kennengelernt hatten. Der Strand war toll. Jetzt kam endlich so richtig Südseefeeling auf. Klares, türkisfarbenes Wasser und ein kleines Riff. Weit draußen im Meer konnte man beobachten wie sich die Wellen am großen Außenriff brachen, das sich um alle Südseeinseln zieht. Große Rochen und Schwarzspitzenriffhaie schwommen teilweise ganz in Strandnähe vorbei.
Am nächsten Tag brutzelten wir schön am Strand bevor es leicht zu tröpfeln anfing. Wir zogen uns auf die schöne überdachte Terrasse unseres Bungalows zurück und dann begann es richtig heftig zu regnen und wollte auch gar nicht mehr aufhören. Sintflutartig kam das Wasser vom Himmel. Benni uns Susi taten uns richtig leid, denn sie zelteten. Zum Glück hielt das Zelt dicht. Unsere Laune ließen wir uns vom Regen auch nicht verderben. Wir hatten einen prima Beobachtungsplatz von unserer Terrasse aus, spielten Schach, lasen und aßen Nutella.
Am nächsten Tag gings schon weiter zur nächsten Trauminsel Huahine. Der Flug dauerte schon deutlich länger. Ganze 20 min waren wir in der Luft. Huahine besteht eigentlich aus 2 Inseln, die aber ganz nahe beieinander liegen und über eine kleine Brücke verbunden sind. Wir waren sofort begeistert, als wir aus dem Flieger stiegen. Alle Leute waren super nett und die Insel ein einziger bunter Urwald und nicht so touristisch wie Moorea. Unsere Unterkunft hier lag zwar nicht am Strand aber dafür bezaubernd auf einem Hügel inmitten eines Gartens voller großer, bunter Blüten. Auch im Zimmer und im Bad war alles mit Blüten geschmückt. Eine der anderen Gäste bot uns gleich an, uns am Abend mit ihrem Auto zu einem Strand mitzunehmen, an dem wir den Sonnenuntergang ansehen konnten. Vorher erkundeten wir noch ein bisschen die Gegend und waren echt erstaunt über die Herzlichkeit der Leute hier. Wenn wir vorbeiliefen grüßten sie von den hintersten Winkeln ihrer Gärten und Häuser hervor und winkten uns.
Da wir in Huahine etwas abgeschieden wohnten und nicht einkaufen konnten, buchten wir den ersten Tag inklusive teurem Abendessen in der Unterkunft, was definitiv kein Fehler war. Wow! Der Besitzer Nico, war Koch und kredenzte uns ein 3-Gänge Menü vom Feinsten u.a. mit frischem Fisch und Garnelen.
IMG_2592 Der nächste Tag begann mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse. Obst aus dem Garten, selbergemachte Marmelade und französisches Baguette liebevoll mit viel Blüten arrangiert. Danach liefen wir zu einem Strand, der uns von Nico empfohlen wurde und eine Stunde entfernt lag. Der Weg führte uns durch wunderbare Vegetation und den letzten Abschnitt hätten wir fast nicht gefunden, da der kleine Trampelpfad zur Küste hinunter total zugewuchert war. Als wir jedoch unten ankamen traf uns fast der Schlag: Ein regelrechter Traumsüdseestrand (wie direkt aus dem Reiseprospekt) lag da vor uns. Wahnsinn. Nur über diesen zugewucherten Pfad oder mit dem Boot erreichbar. Außer 3 Leuten, die mit ihrem Boot vorbeischauten, hatten wir den Strand aus diesem Grund sogar die meiste Zeit ganz für uns allein. Sogar das Wetter spielte an diesem Tag mit und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Es tröpfelte nur kurz und wir zogen uns unter einen Baum zurück. Dann kam der Knüller überhaupt. Kurz nachdem wir uns unter den Baum gelegt hatten, begann dieser (wahrscheinlich ausgelöst durch den kurzen Regen) seine großen, roten Blüten auf uns herabfallen zu lassen. Teilweise fielen sie ins Wasser und bildeten dort einen schönen Blütenteppich. Wahnsinn. Besser hätte es der teuerste Honeymoon-Organisator nicht hinbekommen. *g*
Bevor es dunkel wurde mussten wir wieder zurücklaufen. Als wir den Pfad nach oben gingen erschraken wir plötzlich, weil uns Riesenkrebse den Weg versperrten. Anstatt aus dem Weg zu gehen machten sie sich richtig groß und klapperten mit ihrer Schere. In unseren Sandalen hatten wir ein bisschen Angst um unsere Zehen! ;-)
IMG_2741 Leider gings am nächsten Tag schon wieder weiter. Ein 10-Minuten-Flug brachte uns nach Raiatea, das leider wieder etwas touristischer war. In einem Kombi-Angebot konnten wir Unterkunft samt Mietwagen für 24 h buchen. Wir bestiegen zunächst einen kleinen Hügel in der Nähe unserer Unterkunft und bestaunten das türkisfarbene Wasser bis zum Korallenriff und das tiefblaue Wasser dahinter von der erhöhten Stelle aus. Aber, oh mein Gott, war das heiß und schwül an diesem Tag. Unterwegs begegneten wir freilaufenden Pferden und Schweinen und als wir letztendlich einem ausgewachsenen Bullen mit Hörnern gegenüberstanden beschlossen wir doch lieber vorsichtig umzukehren. Abends fuhren wir mit dem Auto noch ein Stück die Küste entlang. Leider kamen zum Sonnenuntergang ganz viele Wolken und so sahen wir ihn leider nicht wirklich.
Am nächsten Tag fuhren wir dann einmal um die Insel und hielten immer mal wieder an interessanten Stellen an. Auf Raiatea gab es komischerweise kaum Strände aber natürlich auch unglaublich viele Pflanzen und Blumen. Am frühen Abend gings dann schon zurück mit dem Flieger nach Tahiti, wo wir eine weitere Nacht am Flughafen verbracht haben. Leider waren unsere Flitterwochen nun schon zu Ende aber am nächsten Morgen brachen wir bereits auf in die verlängerten Flitterwochen nach Neuseeland!!!!!!

Dienstag, 30. November 2010

Fazit Südamerika

Jetzt haben wir doch tatsächlich schon die Halbzeit überschritten. Kaum zu glauben aber wahr.
Südamerika war sehr vielseitig und wir haben es echt genossen mal ein paar kleine Abenteuer zu erleben. Wir waren so hoch wie nie zuvor und so südlich, wie nie zuvor, haben Wale und Hammerhaie gesehen und einige der spektakulärsten Landschaften der Erde.
Nachdem der Aufenthalt in Zentralamerika doch hauptsächlich aus Strand und Karibikküste bestand, war Südamerika von etwas mehr Action geprägt. Allem voran die Besteigung des Huayna Potosi in Bolivien war wirklich ein unvergessliches Erlebnis.
Mit der Sprache hatten wir in Südamerika auch keine Probleme. Trotz allem wurde hier schon weitaus undeutlicher gesprochen als in Zentralamerika. Vor allem in Chile und in Argentinien.
Wirklich prima war, dass wir im gesamten Südamerika kaum alleine gereist sind, sondern immer sehr nette Leute kennengelernt haben mit denen wir entweder kurz, oder aber auch mal über längere Zeit unterwegs waren und viel Spaß hatten.
Wie viele km wir in diesen knapp 3 Monaten zurückgelegt haben können wir gar nicht genau sagen. Aber es waren jedenfalls verdammt viele. Unzählige über 20-stündige Busfahrten liegen hinter uns. Und wir sind echt froh, dass damit nun erstmal Schluss ist. Trotz allem muss man zugeben, dass eigentlich alle Busse sehr bequem waren. Selbst in den Ländern in denen wir es weniger erwartet hätten (z.B. Peru) hatten wir richtige Luxusbusse.
Wie schon in Zentralamerika mit Nicaragua hat es uns auch hier in dem Land am besten gefallen, bei dem wir vorher überlegt hatten, ob wir überhaupt hingehen sollen: Bolivien.
Bolivien war gleichzeitig auch das günstigste Land auf unserer Südamerika-Tour. Das teuerste war Argentinien, dicht gefolgt von Chile.
Diese beiden Länder unterschieden sich auch zweifellos vom Rest Südamerikas. Chile und vor allem Argentinien waren viel entwickelter und moderner und man kam sich teilweise eher vor wie in Europa.
Das beste Essen hatten wir im Restaurant Butterfly in Bariloche, das beste Eis in einer kleinen Eisdiele in Santiago de Chile und das beste Getränk war der selber gemixte Pisco Sour mit Jonas und Birgit in San Pedro de Atacama.
Südamerika war eine Reise voller Höhen und Tiefen. Uns ist leider auch sehr viel geklaut worden, wir hatten Ärger mit den Fluggesellschaften und manch andere Probleme.
Gleichzeitig haben wir aber auch Orte gesehen und Erlebnisse gehabt, die wir uns nie hätten träumen lassen. So ging es immer auf und ab.
Unseren ganz persönlichen Höhepunkt haben wir jedoch ans Ende der Tour gesetzt. Auf der Osterinsel haben wir uns das Ja-Wort gegeben und wunderschöne Tage verlebt.

Im folgenden wieder unsere Highlights und die weniger schönen Erlebnisse:

Highlights:
- Hochzeit auf der Osterinsel (Chile)
- Galapagos – unbeschreiblich (Ecuador) 
- Huayna Potosi - unser größtes Abenteuer (Bolivien)
- Torres del Paine Nationalpark (Chile)
- das entspannte San Pedro de Atacama inkl. Sternwarte (Chile)

Lowlights:
- Handys geklaut in Aguas Calientes (Peru)
- Unterwasserkamera geklaut in Mendoza (Argentinien)
- der unsagbare Ärger mit den Fluggesellschaften und unserem Round-the-World-Ticket

Chile – Osterinsel (03.11.10 – 10.11.10)

Nun waren wir also auf der Osterinsel angekommen. Eines der Ziele auf das wir uns am meisten gefreut hatten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Schon bei der Ankunft am Flughafen waren alle sehr entspannt und herzlich. Klassisch wurden wir mit Blumenkränzen begrüßt. Wie toll ist das denn?
IMG_1791 Die Osterinsel (Rapa Nui) ist eine isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die politisch zu Chile gehört jedoch 3526 km von der chilenischen Küste und 4251 km von Tahiti entfernt entfernt ist. Bekannt ist die Insel vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, die Moais genannt werden. Seit 1995 ist die Osterinsel Teil des UNESCO-Welterbes. Groß ist das Inselchen nicht wirklich: ca. 24 km lang und 13 km breit. Die Landschaft ist durch ihren vulkanischen Ursprung geprägt und besteht im Wesentlichen aus drei erloschenen Vulkanen.
Die gesamte Woche haben wir auf einem wunderbaren Campingplatz direkt an der Steilküste zum Meer verbracht. Dort mieteten wir ein Zelt samt Matten und das Wetter war absolut ideal zum campen. Vom Zelt aus konnten wir zusehen, wie sich die Wellen an den Felsen im Meer brachen und das Wasser meterweit nach oben spritze und abends hatten wir die tollsten Sonnenuntergänge.
Das größte Erlebnis auf der Osterinsel war natürlich, wie ihr euch denken könnt, unsere Hochzeit. Ein wunderschöner Tag und völlig stressfrei. Wie man auf den Bildern sehen kann, haben wir ganz traditionell wie die Ureinwohner der Insel geheiratet. Wir begannen mit dem standesamtlichen Teil direkt am Meer. Danach ging es dann in die Zeremonie über, bei der wir nach altem Brauch bemalt wurden. Anstatt der Ringe legten wir uns gegenseitig (Hals-)Ketten an ;-).
IMG_2223 Aber wir haben auch noch andere Sachen unternommen. Zum Beispiel sind wir auf den Vulkan Rano Kao gestiegen und hatten einen spektakulären Einblick in den Krater. Der Kraterrand, auf dem man ein Stück entlanggehen konnte befand sich direkt am Meer und war teilweise ausgewaschen. Das sah phänomenal aus.
An einem anderen Tag haben wir uns ein Auto gemietet und sind die Ostküste der Insel einmal abgefahren. Man kann auf dem Weg einige Moais besichtigen und kommt auch an deren „Geburtsstätte“, dem berühmten Steinbruch Rano Raraku vorbei, in dem die Moais irgendwann einmal von den Ureinwohnern hergestellt wurden. An den Hängen des Vulkanes und rund um den Kratersee stehen oder liegen über 300 Statuen in unterschiedlicher Größe und verschiedenen Stadien der Fertigung. Die größte der Steinfiguren wurde nie ganz fertiggestellt und befindet sich noch dort. Schon faszinierend direkt neben den riesigen Skulpturen zu stehen und sie aus nächster Nähe betrachten zu können.
Im Norden der Insel befindet sich der einzig nennbare Strand von Rapa Nui: Anakena. Dorthin fuhren wir auch und gingen sogar Baden. Der Strand war echt toll. Palmen, Moais und weißer Sand. Was will man mehr?
An der Westküste entlang unternahmen wir eine kleine Wanderung, die uns u.a. auch zu einer Höhle führte, an deren Ende man an den Klippen der Steilküste herauskam. Wow. Zum Glück hatten wir unsere Stirnlampe dabei, denn dort drinnen war es ganz schön dunkel. Die Höhle kam uns aber sehr gelegen, denn in dem Moment hatte es zu regnen begonnen und so fanden wir dort Unterschlupf. Auf der Wanderung trafen wir immer wieder auf wilde Pferde.
buceo 109 Was natürlich auch nicht fehlen sollte war ein Tauchgang zum Moai unter Wasser. Die Osterinsel ist berühmt für ihr klares Wasser. Leider hatten wir ein bisschen Pech. Einen Tag konnte man gar nicht tauchen und am nächten Tag war die Sicht zwar ok aber nicht so brillant wie  normal. Wir sahen trotzdem schöne bunte Fische und eben den Moai.
Unsere Hauptbeschäftigung während dieser Woche war jedoch relaxen und entspannen. Nach dem hektischen Südamerika genossen wir die Idylle auf der Insel total. Jeder Mensch hier schien total entspannt. Wir waren es auch. Fast jeden Tag bummelten wir durch die Straßen von Hanga Roa (der einzigen Stadt auf der Insel). Auf der Osterinsel wurden wir endlich auch mal wieder zu Selbstversorgern. Essen gehen auf der Insel war relativ teuer und die Küche im Campingplatz war super ausgestattet und penibel sauber. Außerdem traf man dort immer wieder Leute zum Unterhalten.
Nicht zuletzt durch die Hochzeit hatten wir aber auch einige Einheimische kennengelernt. Als wir gegen Ende der Woche durch die Stadt bummelten, sahen wir ständig bekannte Gesichter und wurden begrüßt. Ein lustiges Gefühl, wenn man schon den halben Ort auf der Osterinsel kennt ;-).
Alles in allem kann man sagen, wir hätten uns keinen besseren Ort zum Heiraten aussuchen können. Es war schon etwas traurig als wir weiterfliegen mussten und das obwohl Tahiti auf dem Plan stand.

Montag, 8. November 2010

Überraschung!!!

Jeder sieht ein Stückchen Welt, gemeinsam sehen wir die ganze…
CPM-177 
Rapa Nui (Osterinsel) – 05.11.2010

Wir fahren jetzt in die Flitterwochen nach Tahiti!
Viele Grüße und bis bald!

Sonntag, 7. November 2010

Chile – Santiago (31.10.10 – 02.11.10)

Ein letztes Mal ging es nun über die chilenisch-argentinische Grenze. Ehrlichgesagt waren wir darüber recht froh. Nocheinmal nach Chile einreisen muss wirklich nicht sein. Dieses Mal wurde unser ganzer Bus wie Schulkinder in 2 Reihen an Pulten aufgestellt und wir mussten demütig schwören, dass wir keine Lebensmittel dabeihatten. Dann wurde unser Gepäck durchleuchtet und stichprobenartig durchsucht. Die Engländer neben uns waren so eingeschüchtert, dass sie den Finger hoben und preisgaben, dass sie vorher im Bus noch einen Apfel gegessen hatten und der Apfelkern sich noch in einer Tüte im Bus befand. Dieses Problem wurde dann gleich von 3 Beamten diskutiert und der junge Mann wurde zum Bus eskortiert, um den Apfelkern dem Zoll auszuhändigen. Jetzt wurde ich auch langsam nervös. Wir hatten nämlich noch eine Mülltüte mit Orangenschalen unterm Sitz. Sollten wir diese prekäre Information verschweigen??? Wir waren mutig und stellten uns dem damit verbundenen Risiko. Zurück im Bus warteten wir eine gute Gelegenheit ab und stellten dann schnell die Mülltüte hinter unseren Sitz am Ende des Busses. Jetzt sollte nur mal einer kommen – wir wüssten nichts von Orangenschalen ;-)
Ein echtes Affentheater jedesmal am chilenischen Zoll.
Santiago empfing uns mit tropischem Klima, sauber und gastfreundlich. Wow, es war wirklich richtig warm. Mit der U-Bahn fuhren wir zum “Casa Roja” und mieteten ein schönes Zimmer für die nächsten Tage. Das Hostel war wirklich toll. Ein altes Kolonialgebäude mit hohen Decken und Kronleuchtern in den Zimmern, viel Aufenthaltsraum draußen und drinnen und einem tollen Pool.
Leider machten wir den Fehler und schauten gleich wieder nach unseren Flügen. Zuerst freuten wir uns, denn der Quito-Santiago Flug war nun tatsächlich storniert. Beim weiterscrollen kam dann der Schock, denn unsere beiden nächsten Flüge waren auch storniert. Der Flug auf die Osterinsel sollte bereits am Mittwoch stattfinden und heute war Sonntag und am nächsten Tag Feiertag. Na prima. Da saßen wir nun wieder, neue Stadt und schon wieder schlechte Laune. Nach langem Hin und Her fanden wir ein Telefon, mit dem wir bei der Hotline von LAN anrufen konnten. Das Telefongespräch brachte rein gar nichts, da die Dame immer nur meinte wir sollten uns an American Airlines wenden, die hätten die Änderungen gemacht und müssten den Flug bestätigen. Ich versuchte ihr dann klar zu machen, dass bei American Airlines alle Flüge bestätigt sind, dass uns das aber wohl nichts bringe wenn LAN, mit denen wir auch fliegen würden, nichts davon wüsste. “Wenden sie sich bitte an AA!!!!” AHHHHHHHH
Zum Glück war an diesem Abend Halloween und es gab eine kleine Party im Hostel, die uns ein wenig davon ablenken konnte. Unglaublich mit welch grandiosen Kostümen die Leute ankamen. Total witzig.
Am nächsten Tag machten wir aufgrund der tollen Erfahrung in BA die kostenlose Stadtführung in Santiago mit. Diese war allerdings ein Reinfall. Wir wurden von einer Holländerin herumgeführt, die selbst erst ein halbes Jahr hier war und schliefen manchmal fast ein, so lahm war das ganze.
Am Dienstag ging es dann gleich morgens früh ins LAN Büro. Der Mitarbeiter war sehr freundlich und meinte, dass unsere Flüge schon bestätigt seien, es bei OneWorld Flügen aber normal sei, dass es bei der Anzeige im Internet Probleme gibt. Dann verschwand er aber und diskutierte nochmal eine ganze Weile mit 2 Mitarbeitern herum und rief dann irgendwo an und wir mussten warten. Als er wiederkam meinte er aber nur: Jaja alles ok!
IMG_1775 Also liefen wir ein wenig durch die Stadt, die sich jetzt nach dem Feiertag auch wieder mit Leben gefüllt hatte und fuhren mit der Bergbahn auf den San Cristobal. Dort oben gab es schöne Parks und wir hatten eine grandiose Aussicht auf Santiago. Wir liefen ein wenig umher und genossen die Natur. Zur Krönung gab es das leckerste Schokoladeneis, das wir je gegessen haben. Abends holten wir uns Sushi vom Restaurant nebenan und aßen dies draußen am Pool. Mhhhhh. Unser letzter Abend auf dem Festland. 
Am nächsten Morgen verließen wir den südamerikanischen Kontinent. Wir gingen mit einem traurigen Auge aber auch mit einem lachenden. Nach den ganzen Diebstählen und Ärgernissen freuten wir uns jetzt wirklich auf die etwas zivilisiertere Welt und neue Abenteuer.
Das Einchecken am Flughafen verlief ohne Probleme. Wir hatten es also geschafft und durften tatsächlich mitfliegen. HAHA! Der Flug hatte zwei Stunden Verspätung, das war uns jetzt aber auch egal. Als es gegen 11 Uhr dann ins Flugzeug ging wurden wir jedoch zurückgehalten und man wollte uns tatsächlich nicht einsteigen lassen. Für uns war das Maß jetzt wirklich voll. Die Wut kam schnell und ganz tief aus dem Bauch hervor. Wir mussten uns wirklich zurückhalten, um ruhig zu bleiben. Mir wäre lieber gewesen, ich verstünde kein Spanisch, denn die Stewardess fragte doch tatsächlich per Telefon nach, ob wir nun mitfliegen dürften oder nicht. Letztendlich lies man uns rein kurz bevor die Türen zugingen mit der Auflage, das wir uns gleich auf der Osterinsel am Flughafen bei LAN melden sollten. Warum – keine Ahnung!!! Aber das war uns auch egal. Wir wollten nur noch in den Flieger.
Auf der Osterinsel wurden wir dann sogar von LAN ausgerufen (was ein Spaß mit meinem Nachnamen). Die Dame schaute unsere Tickets genau an und machte Kopien, dann sagte sie. “Alles klar, kein Problem”. Wir fragten natürlich nach, ob mit unserem nächsten Flug auch alles in Ordnung sei. “Jaja, alles klar. Kein Problem.” Wir sind gespannt.

Mittwoch, 3. November 2010

Argentinien – Buenos Aires im Ausnahmezustand (26.10.10 – 30.10.10)

In Buenos Aires am Flughafen war unser Gepäck fast schneller als wir. Alles ging ratzfatz und schon saßen wir in einem Bus Richtung Innenstadt. Wohin genau der fuhr wussten wir zwar nicht aber mit dem Stadtplan in der Hand verfolgten wir den Weg problemlos. Glücklicherweise konnten wir bis fast zu dem Hostel fahren, das wir empfohlen bekommen hatten. Wir bekamen ein tolles Zimmer und gingen noch Essen bevor wir müde ins Bett fielen.
IMG_1618 Am nächsten Morgen mussten wir erstaunt feststellen, dass kaum jemand auf der Straße war. Selbst die Autos fehlten. Was war nur los? Nach kurzem Nachfragen hatten wir es herausgefunden. Es fand eine Volkszählung in Argentinien statt und am heutigen Tag war ALLES aber wirklich komplett ALLES geschlossen: Restaurants, Cafés, Supermärkte, Kioske, Museen und sogar der botanische Garten. Na prima. Das einzig Gute an diesem Zustand war, dass man ohne Probleme durch Buenos Aires laufen konnte, weil nicht viel los war. Das machten wir dann auch. Einmal quer durch: Von San Telmo, durch die Innenstadt bis Recoleta und nach Palermo und wieder zurück über Puerto Madero nach San Telmo. Ganz schön weit. Uns taten echt die Füße weh. In Recoleta schauten wir uns den berühmten Friedhof an, in dem die Reichen und die Prominenz der Stadt in pompösen Kapellen beerdigt sind. Dort fanden wir auch das Grab von Eva Perón (Evita) das ziemlich belagert war.
Gegen 20 Uhr machten endlich die Restaurants wieder auf und wir gingen eine leckere Grillplatte essen. Der Fernseher im Restaurant war zwar auf stumm, aber alle schauten ständig darauf. Wir fragten uns was passiert war. Im TV-Studio der Live-Übertragung waren alle Menschen den Tränen nahe. Auf einmal wurde eine Schaltung zum Plaza de Mayo in BA gemacht und uns fielen fast die Augen raus. Tausende von Menschen standen dort (nur ca. 1km von uns entfernt) mit Plakaten. Nestor Kirchner war überraschend an einem Herzinfarkt gestorben: Ex-Präsident und Ehemann der amtierenden Präsidentin. Die Argentinier spielten verrückt. Das merkten wir erst so richtig, als wir am nächsten Morgen aus dem Hotel kamen. Die gesamte Innenstadt war abgesperrt und die Leute demonstrierten, marschierten, trauerten und standen an der riesigen Schlange an, um Nestor Kirchner nocheinmal vor dem Regierungspalast zu sehen, wo er aufgebart war. Die Schlange erstreckte sich bereits morgens um 10 Uhr über mehr als 20 Häuserblocks und wuchs ständig. Wir glauben dass die Leute teilweise übernacht bis zum nächsten Tag stehen blieben und das obwohl es nachts anfing zu regnen.
BA_FreeTour Wir machten eine kostenlose (auf Trinkgeldern basierende) Stadtführung mit und waren echt begeistert. Gaston machte seine Sache prima. Eine der besten Stadttouren die wir je hatten. Wer nach BA geht: BA Free Tour (mit dem grünen Logo und T-Shirt) absolut empfehlenswert. Aufgrund der aktuellen brisanten Lage gab es natürlich noch mehr für ihn zu erzählen und viele Fragen von uns. Wir liefen zum Plaza de Mayo, kamen aber nicht so weit, dass wir den Regierungspalast hätten sehen können. Alles war verstellt von Transparenten und Leuten. Sowas hatten wir noch nicht erlebt, der Nationalstolz der Argentinier war unermesslich. Sie sangen gemeinsam auf der Straße. Man schien zwar traurig zu sein, versuchte aber Fröhlichkeit und Zusammengehörigkeit nach Außen zu tragen.
Nach der Tour mussten wir uns dann wieder um das leidliche Thema unseres Round-the-World Tickets kümmern. Der Flug von Quito nach Santiago war ja immernoch nicht storniert. Wir gingen also zu LAN, bereit die 250$ Stornogebühr zu bezahlen. LAN sagte uns dann, dass drei unserer späteren Tickets in Asien aus unerfindlichen Gründen storniert wären und wir sollten uns doch besser an American Airlines wenden und dort alles klären. Also gings wieder zu AA. Dort meinte man, dass die Tickets alle richtig wären und als wir zum Schluss dann unseren Flug stornieren und bezahlen wollten, meinte die Dame sie hätte ihn schon storniert. Wäre alles kein Problem. Wir bekamen einen Ausdruck mit unseren neuen Flügen und freuten uns schon. Zu Hause kam die Ernüchterung. Über unsere Internetplattform war der Flug immernoch bestätigt und keineswegs storniert. Also wieder hin zu AA (einmal quer durch BA) und einen anderen Mitarbeiter gefragt. Auch der meinte wieder. “Nein, ich sehe hier der Flug ist storniert. Vielleicht braucht die Information ein bisschen länger, bis sie zu den anderen Systemen durchdringt”. Ok! Wir ließen uns darauf ein.
Am Abend gönnten wir uns am neuen Hafen ein leckeres All-you-can Eat Buffet. Mhhh. Danach nahmen wir ein Taxi, um nach Palermo zu fahren. Dort wollten wir uns mit Daniel treffen, den ich vor 9 Jahren in Atlanta kennengelernt hatte und der jetzt zufällig auch gerade in BA war. Der Taxifahrer führte uns jedoch ganz schön an der Nase herum und fuhr extra in einen Stau. Somit zog sich die 10min Fahrt über 45min hin und der Preis ging dementsprechend nach oben. Da der Fahrer aber keine 100 Pesos wechseln konnte musste er sich letztendlich mit dem Geld zufriedengeben, das wir noch klein hatten. Nochmal Glück gehabt, DACHTEN wir.
DSCN7837 Es wurde ein netter Abend mit Daniel und seiner Mitbewohnerin Anni. Wirklich lustig, dass wir uns nach so langer Zeit ausgerechnet in BA wiedergesehen haben! :-)
Am nächsten Tag schien ganz allmählich wieder Ruhe (oder eben die gewöhnliche Hektik) in BA einzukehren. Die Innenstadt war nicht mehr gesperrt und die Menschenmassen wurden weniger. Da der Flug online immernoch nicht als storniert gekennzeichnet war fuhren wir nocheinmal zu LAN und AA und verbrachten dort eine nicht unerhebliche Menge an Zeit mit dem Endergebnis, dass das schon alles irgendwie stimmen müsse und dass wir ja am nächsten Tag nochmal kommen könnten wenn der Flug online immer noch nicht storniert wäre. Dadurch, dass es regnete machten wir sonst auch nicht mehr viel an dem Tag. Wir besuchten lediglich das berühmte Cafe Tortoni, das es schon seit 150 Jahren gibt und das einen in eine regelrechte Zeitreise versersetzt wenn man darin seinen Kaffee schlürft. Beim Bezahlen kam dann der nächste Hammer. Wir hatten Falschgeld. Es klärte sich relativ schnell auf, dieser blöde Taxifahrer am Vorabend hatte uns gleich zweimal betrogen. Er hatte den 100 Pesos Schein nicht wechseln können und ihn Stefan zurückgegeben. Dabei muss er ihn vertauscht haben. Angeblich ein üblicher Trick. Abends entdeckten wir in der Nähe des Hotels ein geniales Restaurant und hatten das beste Steak ever. Mmmhhhh.
Am nächsten Morgen mussten wir dann leider schon auschecken und danach gings (WIEDER!!!) zu AA, da sich natürlich an der Lage kein bisschen verändert hatte. Unschönerweise hatte das Office nicht wirklich offen sondern war nur im Notbetrieb und es sah so aus als müssten wir mehrere Stunden warten. Also schnappte ich mir eines der Telefone dort, die einen direkt mit der Hotline verbindet ohne dass man ewig in der Warteschleife hängt so wie zuvor. Auch die Dame an der Hotline sagte mir, dass eigentlich alles stimmen müsste und sie wüsste auch nicht, warum es in den Online-Systemen nicht ersichtlich sei. Bei LAN direkt konnten wir leider nicht nachfragen, da die heute geschlossen hatten.
Nachmittags besichtigten wir noch den rosaroten Regierungspalast, an den man jetzt endlich heran konnte. Der rosafarbige Außenanstrich stammt aus dem Jahr 1873, der Regierungszeit von Präsident Domingo Faustino Sarmiento, auch wenn die Intensität des Rosatons seither mehrfach geändert wurde. Es wird erzählt, Sarmiento habe die Farben der verfeindeten Unitarier und Föderalisten, Weiß und Rot, mischen lassen, um damit die Einheit Argentiniens zu symbolisieren.
Wir verliesen BA abends um 17 Uhr mit einem 22h Bus in Richtung Santiago.

Dienstag, 2. November 2010

Argentinien – Feuerland (22.10.10 – 26.10.10)

Schon wieder ging es auf eine 12 h Busfahrt. Dieses Mal war sie jedoch ein wenig interessanter, da wir mehrmals umsteigen mussten und auch noch mit einer Fähre fuhren. Es ging nämlich nach Feuerland. Juhuuuu! Vom Festland ist Feuerland durch die Magellanstraße getrennt. Die Insel teilt sich in einen argentinischen und einen chilenischen Teil und wir gingen natürlich wieder nach Argentinien. Wir brauchten ja noch ein paar Stempel. ;-) Ushuaia und die riesigen Containerschiffe empfingen uns mit Sonne. Wenn man die Argentinier fragt, so ist Ushuaia die südlichste Stadt der Welt. Es gibt jedoch noch einen Ort mit 2500 Einwohnern auf der chilenischen Seite, der etwas südlicher ist. Von Ushuaia aus sind es nur noch ca. 130 km zum Kap Horn und nur knapp 1000 km bis zur Antarktis. Das wäre ja auch mal ein Abenteuer gewesen. Nur leider beginnt die Saison für Antarktiskreuzfahrten erst im November und das günstigste Last-Minute Ticket, das man letztes Jahr in Ushuaia für eine 10tägige Kreuzfahrt bekam, lag bei 3000 US$. Wir hatten uns Feuerland eher flach vorgestellt und waren deshalb überrascht, über die vielen hohen Berge.
IMG_1473 Am nächsten Tag machten wir eine Bootsfahrt auf dem Beagel-Kanal. Hier schipperte auch schon Charles Darwin, nach dessen Schiff der Kanal benannt ist. Wir sahen Felsen aus dem Meer ragen, die von Seelöwen und Kormoranen bewohnt wurden und erfuhren auch einiges zu den Ureinwohnern der Gegend.
Am Nachmittag bummelten wir durch die Straßen von Ushuaia und fanden auch endlich neue MP3 Player. Abends kochten wir im Hostel. So eine geräumige und vor allem saubere Küche hatten wir auf der ganzen Tour noch nicht, das musste die nächsten Tage ausgenutzt werden. Beim Essen schauten uns immer die 3 Hunde der Hostelbesitzer zu. Sie waren nicht wirklich aufdringlich aber sie mussten stundenlang vorm Spiegel den sehnsüchtigen bittenden Hundeblick geübt haben. Wir hatten wirklich viel zu Lachen. Vor allem als der Dackel auf einmal ausversehen sein viel zu großes Ohr verschluckte und nicht mehr aus dem Maul bekam.
IMG_1581 Da der zweite Tag immernoch Sonne versprach fuhren wir morgens früh zum Nationalpark Tierra del Fuego. Hier wanderten wir den ganzen Tag und staunten über die schöne Landschaft. Leider waren die Pfade teilweise etwas schlecht markiert und so verirrten wir uns mehrmals und landeten zum Schluss auch noch im undurchdringlichen Dickicht. Wir wanderten auch zu einem großen Biberdamm. Wirklich faszinierend was die kleinen Kerlchen so leisten. Wir blieben eine Weile, sahen aber leider keinen Biber.
An unserem letzten Tag in Ushuaia wollten wir eigentlich zu einem Gletscher in der Nähe laufen. Das Wetter machte uns aber einen Strich durch die Rechnung. Also frühstückten wir erstmal ausgiebig. Wir hatten uns Eier besorgt, Brot und Dulce de Leche, eine Spezialität Argentiniens. Dulce de Leche ähnelt unserem Karamell, wird allerdings mit Sahne gemacht und ist sehr cremig. Wirklich lecker und es gibt hier alles mit DdL. Als Brotaufstrich, in Kuchen, Plätzchen … es gibt sogar Milka Schokolade mit DdL hier. Den Rest des Tages blieben wir faul und organisierten und telefonierten und schauten uns den Regen nur durch die Scheiben von unserem warmen Zimmer aus an.
Am nächsten Tag um 14:50 Uhr ging unser Flieger nach Buenos Aires. Nachdem wir um 10:00 Uhr ausgecheckt hatten durften wir zwar unser Gepäck lagern, uns aber nicht mehr im Hostel aufhalten. So eine doofe Regelung hatten wir wirklich noch nirgends erlebt. So toll die Zimmer und die Küche auch waren, damit schienen die Besitzer einen regelrechten Wahn zu verbinden. Überall im Haus hingen Schilder, dass nach dem Ausschecken nichts mehr benutzt werden dürfe und man sich nicht mehr im Haus aufhalten dürfte. Deshalb hatten wir uns auch schon darauf eingestellt und gingen einfach noch ein paar Stunden am Wasser spazieren bis wir zum Flughafen fahren mussten. Patagonien und Feuerland waren wirklich wunderschön. So verließen wir den Süden nur sehr ungern.

Montag, 1. November 2010

Chile – Torres del Paine (19.10.10 –21.10.10)

Morgens um 8 ging unser Bus nach Puerto Natales in Chile. Dieses Mal ohne besondere Vorkommnisse. Ich hatte im letzten Blogeintrag nämlich vergessen eine Sache zu erwähnen. ;-) Auf der Busfahrt von Puerto Madryn nach Rio Gallegos machten wir mal kurz Rast, Stefan wachte auf und ging auf die Toilette im unteren Teil des Doppeldeckerbusses. So dachte ich zumindest. Als der Bus kurz darauf wieder losfuhr, hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl. Also lief ich zur Treppe und rief nach ihm. Keine Antwort. Ich holte unsere Wertsachen und lief die Treppe runter. Immernoch keine Antwort. Als ich die Tür der Toilette aufriss war natürlich kein Stefan da. NA PRIMA! Also schnell zum Busfahrer und dem auf spanisch klar machen, dass wir an der Raststätte jemanden vergessen hatten. Er schien zu verstehen aber ich verstand nicht wirklich was er mir antwortete, außer dass er nicht rumdrehen könnte. SHIT. Das Ende vom Lied war, dass wir irgendwo an der Straßenseite anhielten und Stefan mit einem Privatshuttle - nämlich der Polizei - gebracht wurde. HAHA! Er hatte wohl den Bus gerade noch wegfahren sehen und war ein Stück hinterher gerannt.
Aber zurück zum aktuellen Bericht. Wiedereinmal überquerten wir also die Grenze. Unser Pass ist schon voll von argentinischen und chilenischen Stempeln. Wir mussten schnell alle Lebensmittel aufessen, die wir noch hatten, denn nach Chile darf man wirklich gar nichts einführen und die Chilenen sind da auch sehr pingelig.
In Puerto Natales war das Wetter leider nicht so gut. Eigentlich hatten wir vor, im Torres del Paine eine Mehrtageswanderung zu machen, vielleicht sogar mit Zelt. Nach der ursprünglichen Planung mit einem vollen Jahr Reisezeit wären wir genau zur richtigen Zeit hier gewesen. Jetzt waren wir zu früh und die Sache mit dem Wetter ein Glückspiel, das wir verloren hatten. Den ganzen Nachmittag überlegten wir und sprachen mit Reiseagenturen und der Touristeninformation, die uns davon abriet eine Mehrtageswanderung zu starten. Letztendlich einigten wir uns auf den Kompromiss, die Schönheit des Nationalparks mit 2 Tagestouren wenigstens ein bisschen zu erkunden. 
IMG_1233 Am nächsten Tag gings also schon um 7 Uhr morgens mit dem Auto los. Als Stefan die Kamera herausholte erschraken wir. Glassplitter kamen ihm entgegen. Zum Glück stellten wir bald fest, dass das Objektiv unbeschädigt war. Es hatte lediglich den UV-Filter, der eigentlich als Schutz angebracht war, zerbröselt. Ein Blick aufs 2. Objektiv zeigte schnell, dass auch hier der Filter zerbrochen war. WIE? Wir können es uns echt nicht erklären. Wir sind nur froh, dass dabei das Glas der Objektive nicht zerkratzt wurde. Nach all den anderen Problemen nerven uns solche Sachen schon gar nicht mehr. 
Wir fuhren durch die Weite Patagoniens und sahen unglaublich viele Kondore. Teilweise sogar ganz nahe. Paola, unser Guide, konnte gut englisch und fuhr uns zu den schönsten Stellen im Nationalpark. So saßen wir zwar die meiste Zeit im Auto, hatten aber wenigstens was gesehen. Wow! Torres del Paine haute uns echt um. Wunderschön. Und das obwohl es wie verrückt stürmte, bitterkalt war und teilweise auch noch regnete. Schneebedeckte Berge, Seen in den unterschiedlichsten Blautönen, Wasserfälle, rote Büsche und Guanacos (eine der 4 Lamaarten) überall. Ein echter Traum. Wir beschlossen, dass wir auf alle Fälle irgendwann wiederkommen müssen, um den Park mit Zelt zu durchwandern. Am Ende liefen wir noch ca. 1,5 Stunden am Grey-See entlang in Richtung Grey-Gletscher. Wir wurden zwar fast weggepustet aber es hat sich dennoch soooo gelohnt. Auf dem See schwammen riesengroße himmelblaue Eisschollen.
IMG_1385 Da der nächste Tag in der Wettervorhersage keinen Regen bringen sollte, hatten wir darauf unsere Tageswanderung gelegt. Es ging zu den Namensgebern des Parks: den Torres del Paine (blaue Türme). Dabei handelt es sich um drei herausragende Felssäulen im Bergmassiv. Die Wanderung war ziemlich anstrengend aber toll. Wir waren mit einem neuseeländischen Pärchen unterwegs, die ein ganz schön hohes Tempo vorgaben. Aber wir konnten mithalten. Wir sind ja mittlerweile auch ein bisschen trainiert. Mitten auf dem Weg trafen wir ganz zufällig einen Israeli wieder mit dem wir auf Galapagos tauchen waren. Wirklich lustig, gegensätzlicher könnten die beiden Orte nicht sein an denen wir uns bisher getroffen hatten. Das letzte Stück ging über Schnee und Eis und war teilweise eine ganz schön glatte Angelegenheit. Zum Glück lies uns das Wetter an diesem Tag tatsächlich nicht im Stich und so hatten wir am Ziel eine fantastische Aussicht auf die “Torres del Paine” und den gefrorenen See, der zu ihren Füßen lag. Am liebsten wären wir am nächsten Tag nocheinmal im Park gewandert aber das Wetter sollte wieder schlechter werden. :-(

Sonntag, 24. Oktober 2010

Argentinien – El Calafate (17.10.10 – 18.10.10)

Mit viel Verspätung kamen wir am nächsten Tag um 13 Uhr in Rio Gallegos an und hatten Glück, dass gleich um 14 Uhr der Bus nach El Calafate weiterfuhr. Und diesmal sogar pünktlich. Doch wir hatten uns zu früh gefreut. Mitten auf der Schnellstraße fiel auf einmal der Motor aus und wir kamen unter viel Geholper auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Was war nun schon wieder los? Wir brauchten nicht lange zu rätseln, denn wir hörten das Telefongespräch des Fahrers. Und auch wenn kaum jemand der um uns herum Sitzenden wirklich richtig gut Spanisch konnte – wir verstanden es ALLE. Er orderte doch tatsächlich ein Taxi mit 20 Litern Benzin. Das durfte doch wohl nicht war sein. Da saßen wir in unserem ultramodernen Doppeldeckerbus mit Liegesitzen und das Benzin war uns ausgegangen. Solche Gelegenheiten sind jedoch immer die besten um andere Reisende kennenzulernen und so ergab sich auch dieses Mal ein angeregtes Gespräch. Als wir das Benzing geliefert bekamen, fuhren wir weiter bis zur nächten Tankstelle. Wer jedoch denkt wir hätten dort getankt, der hat weit gefehlt. Auch hier warteten wir wieder. Und warteten und warteten. Dann kam er endlich: ein Pickup mit Benzinfass. Und es wurde – achtung gut aufpassen – mit einer abgeschnittenen 0,5 Liter Colaflasche und einem Schlauch umgefüllt. Glücklicherweise kam der Busfahrer nicht auf die Idee dabei zu rauchen, denn der Bus stand danach in einer Benzinpfütze, die dem Titicacasee ernsthaft Konkurrenz machte. Unglaublich aber wahr. So wurde aus einer kurzen 4-Stunden Fahrt mal Geschwind eine 6,5-Stunden Fahrt.
El Calafate machte einen netten Eindruck. Wir fanden auch relativ zügig eine ganz passable Unterkunft bei einer netten Familie. Das war auch gut so, denn jetzt wollten wir noch unser Glück versuchen eine Tour für morgen zu buchen. Tatsächlich hatten die Reisebüros auch noch geöffnet obwohl es schon kurz vor 9 Uhr war. Sehr gut, somit hatten wir wenigstens keinen Tag verloren.
Am nächsten Morgen fuhren wir also mit unserer kleinen Reisegruppe zum Perito Moreno Gletscher. Auf der Fahrt dorthin sahen wir einige Estanzias und die Gauchos mit ihren Hunden. Als wir um die Kurve fuhren und der Blick auf den Gletscher frei wurde staunten wir nicht schlecht.
 PeritoMoreno_Panorama3 
Wunderschön lag er vor uns wie 3 Milliarden aneinandergeklebte Wickblau Bonbons. Wir hatten eine Tour mit kleiner Wanderung gebucht und erlebten jetzt zum ersten Mal den berühmten patagonischen Wind. Der hatte es in sich. Es war so stürmisch, dass das Boot mit dem wir eigentlich zum Gletscher fahren wollten aufgrund des hohen Wellengangs nicht am Steg anlegen konnte. Also fuhren wir zunächst mal zu den Aussichtsplattformen. Wie bei den Iguacu-Wasserfällen wurden auch um den Perito Moreno Gletscher herum einige Pfade gebaut, von denen man einen genialen Ausblick auf das Eis hat. Besonders faszinierend war das unglaubliche Blau. Ich hatte gewusst, dass der Gletscher blau erscheint aber so intensiv? Das hatte ich nicht geahnt. Wir liefen entlang der Pfade und es wurde leider immer kälter und stürmischer und begann zu regnen. Unsere Bootsfahrt machten wir dann letztendlich auf der Südseite des Gletschers wo es viel windgeschützter war. Der Perito Moreno Gletscher schiebt sich jeden Tag 2m voran, was enorm ist. Somit sieht man auch immer wieder kleinere bis größere Stücke abbrechen. Als wir dort waren hat sich auch einiges getan. Es war unglaublich laut als die Stücke abbrachen, wie ein Donnergrollen. Die Gletscher Patagoniens sind übrigens das drittgrößte Süßwasserdepot der Erde.
Nach soviel Wind, Regen, Sturm und Eis schliefen wir auf der Rückfahrt selig und mussten geweckt werden, als es ans Aussteigen ging. Dafür gönnten wir uns dann in einer Parillada ein Stück zartester Rinderlende medium. Mhhhh.

Samstag, 23. Oktober 2010

Argentinien – Puerto Madryn (14.10.10 – 16.10.10)

Als wir morgens in Puerto Madryn ankamen, suchten wir vergeblich am Busbahnhof nach Leuten, die uns in ihre Hostels mitnehmen wollten. Im Moment hatte das niemand hier nötig, denn es war Hauptsaison. Das bekamen wir auch zu spüren als wir die wirklich gesalzenen Preise sahen. Nachdem wir mehrere Hostels abgeklappert hatten, fanden wir schließlich eines, das man gerade noch bezahlen konnte. Dafür sahen die Betten dann aus wie Hängematten, so durchgelegen. Aber egal, das mussten wir in Kauf nehmen, denn auch wir waren wie alle anderen zu dieser Jahreszeit nur aus einem Grund hierhergekommen. Hauptsaison in Puerto Madryn = Walsaison.
Am nächsten Morgen ging es deshalb zur Halbinsel Valdez. Die Weite hier ist unfassbar. Wir fuhren vorbei an nicht enden wollende Weideflächen. Vor allem Merinoschafe werden hier gezüchtet (wir hatten die eigentlich bisher immer nur in Neuseeland vermutet). Merinowolle ist besonders teuer, aus ihr wird u.a. Outdoorbekleidung hergestellt, da sie warm hält und Gerüche minimiert. Wir erfuhren, dass die Besitzer der Schafe hier nur zweimal im Jahr (zur Schafzählzeit und zur Schärzeit) nach dem Rechten sehen und dafür mit dem Hubschrauber einfliegen. Wie reich sie sind muss ich wohl nicht erwähnen. Es gab ja Personen, die im Vorfeld behauptet haben wir würden als Schafzüchter in Neuseeland enden. Das erscheint mir jetzt gar nicht mehr so unrealistisch! ;-)
Zuerst fuhren wir zu einem kleinen Museum, in dem wir ein Walskelett bewundern konnten und einiges zu den Meeressäugern erfuhren. Danach ging’s zum nördlichsten Punkt der Halbinsel. Dort gab es eine kleine Seeelefanten-Kolonie. Die männlichen Seeelefanten sind nochmal ein gutes Stück größer und vor allem fetter, als die Seelöwen. Am Strand entlang ging’s zu einer kleinen Pinguin-Kolonie und danach zur eigentlichen Hauptattraktion nach Puerto Piramides.
IMG_0746 Dort konnten wir schon vom Strand aus in der Ferne die Wale springen sehen. Richtig genial. Wir fuhren dann aber noch mit dem Boot hinaus und kamen so ganz nah an die Riesen heran. Es handelte sich dabei um Glattwale, genauer gesagt Südkappen. Sie werden bis zu 18m lang und kommen jedes Jahr ab Juni für ein paar Monate zur Halbinsel Valdez, um dort in der Bucht geschützt ihre Jungen zu gebären und mit dem Leben im Meer vertraut zu machen. Während wir hinausfuhren sahen wir von weitem schon eine Walmama mit Baby gemeinsam mehrere Male hintereinander aus dem Meer springen. Wir konnten es gar nicht glauben, so genial war das. Das Boot wurde langsamer und die Wale waren tatsächlich genauso neugierig wie wir und kamen zu uns hergeschwommen. So tummelten sie sich dann bestimmt eine Stunde neben unserem Boot und bestaunten uns genauso wie wir sie. Das ganze war so wahnsinnig interessant, dass wir uns wirklich bemühen mussten auch den Erläuterungen der Guides zu folgen, die uns einiges zu erzählen hatten. Schon bei der Geburt sind die Walbabys 2-3m lang. Sie werden 1 Jahr lang gesäugt und aufs Leben vorbereitet, danach sind sie auf sich allein gestellt. Der große Feind der Walbabys sind die Orcas. Wir fanden es unglaublich faszinierend, dass ein mind. 15m langer Wal mit seinem 3-monatigen Riesenbaby einfach so um und unter unserem 13m langen Boot herumschwimmt und nichts kaputt macht. Wir sahen noch einige Wale, bevor wir leider wieder mit dem Boot zurück zum Strand mussten. Einfach klasse. Vorher hatten wir nicht gedacht, dass man den Tieren so nahe kommt. Wir hatten sogar gegrübelt, ob wir überhaupt das Glück hätten welche zu sehen.
IMG_0903 Am nächsten Tag ging’s dann nach Punta Tumbo zur zweiten Attraktion der Gegend: einer riesigen Pinguinkolonie von ca. 500.000 Pinguinen, die hier den patagonischen Sommer verbringen. Die meisten sind hier um sich zu Paaren und die Eier auszubrüten. So sahen wir auch viele Nester und Pinguineier. Man lief praktisch zwischen den Pinguinen hindurch und kam so ganz nah an sie heran. Scheue hatten die kleinen Viecher auch nicht wirklich. Nur manche zierten sich ein bisschen einen Pfad zu überqueren, wenn da gerade eine Gruppe Menschen entlanglief. Wir warteten dann immer brav und ließen den Pinguinen den Vortritt. Es war einfach so witzig ihnen beim watscheln zuzusehen. Viele waren unterwegs zum Meer um zu jagen oder vom Meer zurück zum Nest. Auf dem Rückweg schauten wir in Rawson im Zoo vorbei, denn dort gibt es eine Auffangstation für mit Öl verschmierte Pinguine. Unser Guide entdeckte in diesem Jahr den ersten betroffenen Pinguin und brachte ihn hierher. Mittlerweile gibt es etliche ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich um die Tierchen kümmern. Sie werden so lange aufgepäppelt bis ihr Gefieder wieder vollständig regeneriert und wasserabweisend ist. Nur dann können sie wieder selbständig jagen und sich somit ernähren. Wir sahen zu, wie die Pinguine im Zoo im Bassin schwammen. Jeden Tag bleiben sie dort ein paar Minuten mehr.
Wir hatten unser gesamtes Gepäck mit nach Punta Tumbo genommen und wurden dann am späten Nachmittag in Trelew am Busbahnhof abgesetzt, wo um halb 7 unser Bus nach El Calafate abfahren sollte. Wie es immer so ist fuhr der Bus natürlich nicht pünktlich. Er stand zwar bereits bei unserer Ankunft am Terminal, die Abfahrt verschob sich aber bis nach 20 Uhr. Kein Mensch wusste warum. War halt so.

Freitag, 22. Oktober 2010

Argentinien – Bariloche (10.10.10 – 13.10.10)

Bariloche stand ursprünglich eigentlich gar nicht auf unseren Reiseplänen. Wir hatten uns jedoch dazu entschlossen mit den Iren weiterzureisen und uns die Seengegend in Argentinien anzuschauen und Siobhans Kumpel, dem Iren Ed einen Besuch in seinem Restaurant “Butterfly” abzustatten. Wir hatten über Hostelworld eine Unterkunft vorgebucht aber als wir dort ankamen war nichts frei. Man hatte aber ein Partnerhostel direkt in der Stadt und somit wurden wir dorthin umgebucht. Wir bekamen das Taxi bezahlt und ein Premiumzimmer und das zu dem Preis, für den wir reserviert hatten, also wesentlich weniger. Das Zimmer war toll, ein Wahnsinns Ausblick und sogar ein Fön im Badezimmer. Das beste Zimmer der gesamten Reise bisher. Sollten wir also doch wieder ein klein wenig Glück haben? Stefan hatte es mittlerweile auch wieder geschafft, den Laptop mit viel Arbeit zum Laufen zu bringen. Bariloche und Umgebung waren wunderschön. Es sah hier aus wie in der Schweiz. Eine Wahnsinnslandschaft. Schneebedeckte Berge, kristallblaue Seen, alles so ruhig, entspannt und zivilisiert.
IMG_0508 Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus aus der Stadt heraus und gingen in einem Nationalpark spazieren. Leider hatten wir nicht genügend Kleingeld für den Bus zurück und so mussten wir (da wiedermal alle Siesta machten) ein gutes Stück der Straße entlang laufen bis wir endlich jemanden fanden, der uns wechseln konnte. Der nächste Busfahrer nahm uns daraufhin auch mit zurück. Gegen 19 Uhr hatten wir im Hostel das Jacuzzi reserviert, das natürlich (da wir ja im Premiumzimmer logierten) für uns kostenlos war. So genossen wir also eine entspannte Stunde im Whirlpool mit Blick auf Berge und Seen bevor wir uns für unser Abendprogramm richteten. Siobhan und Dara holten uns mit Eds Auto ab und es ging ins “Butterfly”. Wahnsinn. Sterneküche in einem kleinen 6 Tisch Restaurant direkt am See. Wir aßen ein 7 Gängemenü und ließen uns dazu von Sommelier Sebastian mit Wein verkosten. Alles unbeschreiblich gut. Witzigerweise ist Sebastian aus Deutschland und in Stuttgart geboren. Ed und er kennen sich aus St. Moritz wo sie eine Weile zusammen gearbeitet hatten bevor sie auf Reisen gingen und dann hier in Bariloche ihr eigenes Restaurant aufmachten. Wir genossen jede Minute im “Butterfly” und als das Essen zu Ende war und alle anderen Gäste gegangen waren setzten sich Ed, Sebastian und ihre Frauen noch zu uns an den Tisch und wir erzählen bis in die frühen Morgenstunden.
Die nächsten zwei Tage machten wir nicht viel, bummelten nur ein wenig durch die Stadt und genossen das schöne Leben hier. Wir starteten abermals einen Versuch MP3 Player zu kaufen und scheiterten erneut, dafür kauften wir eine externe Festplatte und sicherten unsere Bilder darauf. Abends um 18 Uhr nahmen wir den Bus weiter Richtung Süden.
Bariloche war der erste Ort auf unserer Reise, wo man sich wirklich vorstellen könnte zu wohnen. Es ist wunderschön und man hat auch die Infrastruktur die man braucht. Ed und Sebastian haben sich wirklich einen schönen Platz ausgesucht. Vielleicht kennt ja jemand das Buch “Abgefahren”. Es handelt von zwei Deutschen, die mit dem Motorrad 16 Jahre, um die Welt gefahren sind. Sebastian kennt sie. Sie wohnen heute auch in der Nähe von Bariloche.
Aber keine Angst, wir sind schon weitergezogen und wir werden auch wieder nach Hause kommen.