Mittwoch, 29. Dezember 2010

Neuseeland – Abel Tasman Nationalpark (06.12.10 – 09.12.10)

Die Fahrt entlang der Nordküste der Südinsel war wunderschön. Die Sonne brannte richtig vom Himmel. So sollte das Wetter bleiben. Im kleinen Städchen Havelock auch bekannt als “Grünschalenmuschelhauptstadt” gabs für mich, was wohl, Grünschalenmuscheln. Etwas größer als Miesmuscheln aber nicht ganz so mein Fall. Sie waren mir einfach zu glibberig. Aber vielleicht lags auch nur an der Zubereitung des Restaurants. In Nelson kauften wir Proviant ein, für die nächsten drei Tage mit Kajak und Zelt und dann gings weiter bis nach Marahau am Beginn des Abel Tasman Nationalparks. IMG_3540 Dort übernachteten wir in dem netten, alternativen Campingplatz “Old McDonalds Farm”, auf dem es sogar Lamas gab. Abends grillten wir nochmal lecker bei herrlichem Wetter.
Es kam wie es kommen musste. Am nächsten Tag wurden wir von Regentropfen geweckt, die gegen unser Camperdach prasselten. Es half alles nichts, wir packten und fuhren zu Abel Tasman Kajaks wo wir eine “kleine Einweisung” ins Kajakfahren, Sicherheit, Anlanden bei Wellen etc. bekamen. Wir hatten schon auf Noggos Blog gelesen, dass sich die Einweisung etwas zieht aber oh mein Gott, ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass wir wir überhaupt noch loskommen an dem Tag. Trotzdem war die theoretische und praktische Vorbereitung prima und hat uns natürlich sicherer gemacht. Bis dann letztendlich unsere Kajaks und das Gepäck auf ein Wassertaxi verladen waren und wir am Nordende des Nationalsparks am Tonga-Beach abgesetzt wurden, war es schon nach 13 Uhr. Leider hatte der Regen immernoch nicht aufgehört. Zuerst paddelten wir rüber zur Tonga Insel. Da dort ein Seelöwenschutzgebiet ist, durften wir nicht an Land gehen und mussten etwas Abstand von der Küste halten. Zur Belohnung konnten wir dafür einige Seelöwen beobachten. Zum Glück war das Pensum für den ersten Tag nicht so hoch, denn meine Arme brannten schon gewaltig. Am Medlands Beach schlugen wir unser erstes Nachtlager auf, bei Regen.IMG_0425 Brrrr, bibber, bitterkalt. Nachdem das Zelt aufgebaut war zogen wir uns um und versuchten uns trocken zu kriegen. Aus dem Zelt gingen wir nur noch für den Toilettengang. Wir kochten sogar unterm Zelt. Schade eigentlich, denn der Nationalpark ist eigentlich für seine wunderschönen Strände und Buchten und für sein türkisblaues Wasser berühmt.
Am nächsten Morgen regnete es immernoch. Frühstück gabs somit auch unterm Zeltdach. Und weil keine Besserung in Sicht war blieben wir da erstmal noch eine Weile und lasen. Es half aber nichts, wir mussten weiter. Also bauten wir das Zelt ab, beluden das Kajak und warfen uns in unsere nassen Klamotten. Als wir erstmal im Kajak saßen freuten wir uns sogar richtig aufs Paddeln. Trotzdem, dass es die ganze Zeit durchregnete fuhren wir sogar ziemlich lange an diesem Tag und hatten Spaß dabei. Zwischendurch tunkten wir unsere Hände ins Meer, um sie ein bisschen zu wärmen. Ja tatsächlich war das Meer wärmer als die Außentemperatur. Blöd wurde es erst wieder an Land. Patschnass inkl. Haare, mussten wir wieder das Zelt aufbauen und das Kajak entladen. Dabei bibberten wir ordentlich. Dann verkrochen wir uns wieder und stellten uns vor, wie toll es wohl bei Sonne am Strand wäre. Leider wurde es auch im Zelt nicht wirklich warm. Mit eiskalten Füßen kamen wir irgendwie durch die Nacht.
Am nächsten Morgen stand Stefan schon um 8:00 Uhr auf und verkündete lautstark, dass er so was ähnliches wie Sonne gesehen hätte. Wir frühstückten zum ersten Mal draußen, obwohl es bitterkalt war und dieses Ding, was aussah wie die Sonne, sich auch nicht mehr zeigte. IMG_0532Aber immerhin regnete es nicht. Na gut, ein wenig tröpfelte es schon. Aber verdammt nochmal wir hatten genug vom Zelt. Als wir im Kajak saßen wurde das Wetter tatsächlich von Minute zu Minute besser. Aber es ging auch ein starker Wind heute, gegen den wir kräftig ankämpfen mussten.  Aber hey, bei Sonne sah das ganze doch schon viel schöner aus. Vor Adel Island beobachteten wir eine ganze Weile einen Seelöwen, der vergnügt durch Wasser schwamm. Vor allem in der letzten halben Stunde wurde die Sonne im stärker, was letztendlich dazu führte dass ich mit einen Megasonnenbrand auf der Nase zurückkam. Haha. Nur im Regen gepaddelt aber Sonnenbrand. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten fuhren wir wieder zurück nach Picton zurück auf unseren Parkplatz mit der super Toilette.

Neuseeland – von der Nordinsel zur Südinsel: Wellington und Picton (04.12.10 – 06.12.10)

Nach der anstrengenden Wanderung vom Vortag ließen wir uns morgens Zeit, bevor wir uns an die lange Fahrt nach Wellington machten, wo wir am frühen Abend ankamen. Unterwegs klapperten wir noch einige Outdoorläden ab, kauften aber nichts. In Wellington suchten wir uns einen Campingplatz und machten nicht mehr viel am Abend. Uns viel auf, dass der Campingplatz ziemlich voll war und am nächsten Morgen ärgerte ich mich gewaltig, als mich eine Frau beim Spülen fragte, ob ich denn nicht auch auf dem Bon Jovi Konzert gestern Abend gewesen wäre. Hätte ich das gewusst!!! Naja. War bestimmt eh ausverkauft.
Wellington gefiel uns sehr gut. Schöne Lage an der Küste und obwohl es größer ist, als die meisten Neuseeländischen Städte, versprüht es doch einen ganz lockeren angenehmen Charme. Da Sonntag war, bekamen wir einen kostenlosen Parkplatz mitten in der Innenstadt vor dem berühmten Museum “Te Papa”. Es ist DAS Museum in Neuseeland und es ist wirklich großartig, obwohl es nicht mal Eintritt kostet. Wir hätten Tage darin verbringen können. So viel Zeit hatten wir aber nicht. 3 h mussten reichen. Man bekam einen abwechslungsreichen, interaktiven Einblick in Geschichte und Kultur Neuseelands geboten. Die riesigen Ausstellungsräume waren mit jeder Menge High Tech aufgepeppt, z.B. einem Haus, das von einem Erdbeben durchgeschüttelt wird und einer interaktiven Wand, auf der man Bilder und Videos von sich und anderen mittels mehrerer Fernbedienungen kopieren, herumschieben, beschriften etc. konnte. Schwer zu beschreiben, sah aber ganz witzig aus. Interessant war aber auch die Fotoausstellung eines bekannten neuseeländischen Fotografen. Nach dem Museumsbesuch schlenderten wir ein wenig durch Wellington, waren begeistert von den vielen tollen Restaurants und Cafés und gingen gleich mal lecker Indisch essen. Das erste mal, dass wir in Neuseeland essen waren. Auf dem Markt kauften wir noch frisches Gemüse und dann gings auch schon zum Fährhafen, wo wir um 17:30 Uhr mit der riesigen Bluebridge Ferry ablegten. Während der Überfahrt war es leider fast unmöglich nach draußen zu gehen. Der Wind tobte wie verrückt und ich hatte das Gefühl, dass es mich gleich vom Schiff weht. Stefan zeigte mehr Standfestigkeit und hielt es sogar ein paar Minuten draußen aus. Dann zogen wir uns aber lieber wieder in die gemütlichen Sessel drinnen zurück. Als wir die Nordspitze der Südinsel erreichten und zwischen den Fjorden hindurchfuhren, mussten wir dann aber doch raus. Der Ausblick war einfach nur genial.IMG_3529 Weiter hinten auf der Fähre gab es auch ein paar windgeschützte Stellen. Wie wir dort auch sehen konnten, hatten wir zusammengepfercht in etlichen Containern zusätzlich zu den menschlichen Passagieren mindestens nochmal die gleiche Anzahl Schafe mit an Bord. Scheint wohl ein Farmer umgezogen zu sein ;-).
Als wir in Picton ankamen war es schon fast 22 Uhr und schon dunkel aber wir fanden einen perfekten Parkplatz mitten in der Stadt am Wasser. Die öffentliche Toilette dort war echt der Hammer. Sowas hatten wir eigentlich in Japan erwartet. Macht auf jeden Fall den Ton an, wenn ihr euch das Video dazu anschaut.
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich um 8:00 Uhr vor der Bibliothek um gleich nach deren öffnen unsere E-Mails anschauen zu können. Bibliotheken sind in Neuseeland nämlich derzeit unsere einzige Möglichkeit ins Internet zu kommen. Da wir mit dem Camper unterwegs sind und nicht mehr in Hostels übernachten, ist das nämlich nicht mehr so einfach mit dem WIFI. Danach gings dann zum Tourismusbüro von Picton. Wir hofften, dass wir von dort aus einen dreitages Kajaktrip im Abel Tasman Nationalpark buchen könnten oder uns zumindest umfassend darüber informieren. In den bisherigen Tourismus-Büros auf der Nordinsel konnte man uns recht wenig Auskunft geben. Uns war klar, dass wir jetzt mal einen Grobplan für die Südinsel schustern mussten, da so langsam die Hauptsaison begann, sprich mehr Touristen kamen und zudem auch noch Weihnachten und Silvester, wo bestimmt eh alles ausgebucht sein würde. Wir hatten Glück und trafen auf eine super nette Mitarbeiterin, die nicht nur mit uns zusammen das Kajaken buchte, sondern mit der wir auch einen Komplettplan für unsere 4,5 Wochen auf der Südinsel ausarbeiteten. Alle kritischen (evtl. schnell ausgebuchten) Aktivitäten buchten wir an diesem Morgen mit ihr im Voraus. Also falls irgendjemand demnächst mal nach Neuseeland kommt: Raylene aus der I-Site in Picton ist DIE Ansprechpartnerin für eure Planungen. Gut organisiert, nett und vor allem kennt sie sich super aus und hat selber schon viel unternommen.

Neuseeland – Raglan, Waitomo Caves & Tongariro Alpine Crossing (29.11.10 – 03.12.10)

Am selben Abend fuhren wir noch von Rotorua bis Waitomo Caves in nordwestlicher Richtung. Der Name kommt von Wai = Wasser und Tomo = Loch. Es handelt sich um ein gigantisches Höhlensystem in dieser Gegend, das vor 400 bis 500 Jahren von den Maori entdeckt wurde. Über 300 kartierte Höhlen lassen sic dort finden. Man kann die drei Haupthöhlen in relativ gemächlichen Touren besichtigen oder aber etwas mehr Abenteuer in den kleineren Höhlen finden. Leider mussten wir feststellen, dass die von uns bevorzugte Tour für den nächsten Tag schon ausgebucht war. So planten wir kurzerhand um und fuhren noch ein Stückchen weiter nördlich Richtung Raglan.
IMG_0255 Am nächsten Tag schauten wir uns das kleine Städtchen genauer an und waren echt begeistert. Raglan zieht Surfer aus aller Welt an, da die nahegelegenen Meeresbuchten sehr berühmt für Ihre Brecher sind. Wir hatten einen herrlichen Tag mit viel Sonnenschein und legten uns einfach ein paar Stunden an den wunderbaren Strand und schauten den Surfern zu. Die relaxte Atmosphäre des Ortes lud eigentlich zum längeren Verweilen ein aber wir hatten ja einen Termin in den Waitomo Höhlen für den nächsten Tag. Also fuhren wir wieder zurück und genossen den sonnigen Abend noch im Top 10 Holiday Park  im dortigen Pool und bewunderten dann den klaren Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen gings früh los, wir mussten uns in noch nasse Neoprenanzüge quälen (bähh!), bekamen Klettergurte und fuhren zu dem Höhlen. Vor Ort gabs dann eine kleine Einführung im Abseilen bevor wir uns gekonnt 27 m tief in eine Höhle herabließen. Wow!!! Das hat echt Spaß gemacht und wir hatten einen genialen Ausblick. Danach gings laufend, kletternd, schwimmend und auf Tubes durch das Tunnelsystem. Das Genialste aber waren die kleinen Höhlendurchgänge, durch die man sich richtig durchquetschen musste und man manchmal das Gefühl hatte stecken zu bleiben. Kopf und Hände voran und wie eine Schlange durchkriechen. Ganz schön anstrengend das Ganze. Teilweise kam man dabei richtig in Schwitzen. Ich zumindest. Um so schöner war es dann, wenn man es geschafft hatte und am anderen Ende wieder auf zwei Beinen stand.
Auch in den Waitomo Caves gab es wieder sehr viele Glühwürmchen was uns einen zauberhaften Sternenhimmel Untertage bescherte.
Am Ende der Tour wurden wir wieder angeseilt und mussten selbständig aus der Höhle klettern. Zum Glück sah das ganze schlimmer aus als es letztendlich war und wir kamen alle heil oben an. Wir waren ja auch gesichert. Als Belohnung gabs eine Dusche und eine heiße Suppe. Bilder gibts von dem Trip leider keine, da wir unsere Kamera nicht mit in die Höhle nehmen konnten. :-(
Nachdem wir wieder wild gecampt haben gings am nächsten Morgen schon um 06:00 Uhr weiter Richtung Tongariro Nationalpark. Dieser Park dürfte einigen von Euch eher unter dem Namen “Mordor” bekannt sein. Bei wems nicht klingelt: Herr der Ringe. Die letzte große Stadt erreichten wir schon um 06:45 Uhr wobei der Supermarkt erst um 8:00 Uhr aufmachte. Also frühstückten wir gemütlich und gingen dann einkaufen. Weiter gings nach Whakapapa Village, dem Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark. Nachdem wir uns im Tourismusbüro informiert hatten, machten wir eine 2-stündige Wanderung zu einem Wasserfall. Genauer gesagt erwanderten wir das Ende des Tongariro Northern Circuit, einem der großen Wanderwege von Neuseeland. IMG_3419 Wir könnten schwören, dass hier die Szene aus Herr der Ringe gedreht wurde, in der sich Frodo unterm Weg vor den schwarzen Reitern versteckt. Das mussten wir doch gleich mal nachstellen. Danach wanderten wir noch zu einem anderen Wasserfall. Leider fing es dann zu regnen an und so fuhren wir schon um halb 3 eine Campsite an. Es regnete den ganzen Nachmittag und die halbe Nacht. Wir hofften inständig, dass es am nächsten Tag besser sein würde, denn da wollten wir das berühmte Tongariro Alpine Crossing machen, eine der angeblich schönsten Tageswanderungen Neuseelands.
Um halb 6 klingelte uns der Wecker aus den Federn, zum Glück hatte der Regen aufgehört. Toi Toi Toi. Um 7:00 Uhr holte uns ein Shuttle Bus von Whakapa Village ab und brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung. Inmitten einer dichten Nebeldecke und mit gefühlten 1000 anderen Wanderern gings also los. Na prima, die Bedingungen waren nicht gerade gigantisch. Vor allem die vielen Leute nervten uns. Darunter 2 große Gruppen von Teenagern, vielleicht ein Schulausflug. Zum Glück relativierte sich das bald alles, da sich das Feld auseinanderzog. So lies sich’s dann schon viel gemütlicher wandern. Das Wetter spielte auch mit. Zu Anfangs bildeten der Nebel und die Vulkanlandschaft eine fast mystische Stimmung. Als wir durch den sogenannten Südkrater liefen, verfolgte uns eine Nebelwand mit rasendem Tempo, die dann abrupt in der Mitte des Kraters wie eingefroren stehen blieb. Das ganze wirkte beinahe schon unwirklich und man kam sich vor wie in einer Szene von Herr der Ringe. Als wir dann den Kraterrand emporkletterten wurde es landschaftlich so richtig spektakulär. Ins Blickfeld geriet der Vulkan Ngauruhoe (der Schicksalsberg), dessen Gipfel sich majestätisch zwischen den schnell dahinziehenden Wolken erhob. Steil ging es weiter nach oben bis wir auch den Vulkan Tongariro sehen konnten. Da wir gut in der Zeit waren, beschlossen wir einen Abstecher vom Hauptweg zu machen und die Spitze des Tongariro zu erklimmen. So langsam klarte auch das Wetter auf und vom Gipfel aus konnten wir den Ngauruhoe in voller Bracht erblicken. Zurück gings zum eigentlichen Weg und noch ein IMG_3493 Stückchen höher. Dabei passierten wir den roten Krater, der einen spektakulären Anblick bot. Man konnte richtig sehen, wo der Berg beim letzten Ausbruch explodiert war. Beim steilen Abstieg über ein Geröllfeld hatten wir eine wunderbare Aussicht auf drei türkisfarbene Kraterseen. Dazwischen glitzerten noch einzelne Schneeinseln. Es ging nochmal ein Stückchen nach oben und dann im Wesentlichen nur noch bergab. Leider verließen wir auch die atemberaubende Vulkanlandschaft. Nach drei Stunden abwärtslaufen taten mir meine Knie etwas weh. Wir sollten mal schauen, ob wir uns nicht Trekkingstöcke für die nächsten Wanderungen besorgen könnten. Um 14:45 Uhr erreichten wir den Endpunkt des Tongariro Alpine Crossings, von dem wir um 15:00 Uhr den ersten Shuttle zurück zu unserem Camper nehmen konnten.
Ca. 7 Stunden waren wir unterwegs und 22,5 km lagen hinter uns. Wir können nur bestätigen, dass dies eine tolle Tageswanderung ist und sind jetzt auch richtig im Wanderfieber. Mal sehen was Neuseeland noch so zu bieten hat.
Nach Duschen und Wäsche waschen grillten wir dann abends wieder lecker auf dem Campingplatz.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!!!

Wir wünschen Euch allen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Viele liebe Grüße
Stefan und Dani

Sonntag, 19. Dezember 2010

Neuseeland – Coromandel Halbinsel & Rotorua (27.11.10 – 29.11.10)

Als wir nachmittags auf der Coromandel Halbinsel ankamen fragten wir gleich mal an der erstbesten Stelle nach den Uhrzeiten für Ebbe und Flut. Die Gezeiten sollten nämlich unser heutiges Programm noch wesentlich bestimmen. Wir hatten Glück und Ebbe war für den frühen Abend angekündigt. Also gings gleich weiter zum Hot Water Beach. 1,5 Stunden fuhren wir an der Küste entlang und genossen die Ausblicke. IMG_0131 Am Hot Water Beach drängten sich schon die Leute als wir einfuhren. Ihr müsst euch das so vorstellen: Ein Strand + geothermische Aktivität unterm Sand + Ebbe + Schaufel = wunderbare heiße Pools. Leider waren die besten Stellen schon besetzt. So ließen wir es erstmal dabei nur im heißen Wasser zu stehen, da wir eh keine Schaufel dabeihatten. Wahnsinn WIE heiß das Wasser teilweise war. Man musste aufpassen, dass man sich nicht die Fußsohlen verbrannte. An einigen Stellen konnte man sogar deutlich das heiße Nass heraussprudeln sehen. Als wir schon wieder am gehen waren, verließ direkt neben uns ein Pärchen Ihren schönen großen Pool und wir nutzten die Gelegenheit und übernahmen den Besitz. Echt genial am Strand im Sand in einem heißen Pool zu liegen, während es draußen schon langsam ziemlich frisch wurde, da es schon Abends war. :-)
Danach fuhren wir etwas weiter zum Cathedral Cove. Da es erst gegen 9 Uhr dunkel wurde, konnten wir hier noch eine kleine Wanderung unternehmen und die beeindruckenden Kalksteinfelsen am Strand bewundern. Zurück am Parkplatz bemerkten wir, dass sich hier wohl schon andere Camper für eine Übernachtung niedergelassen hatten und stellten uns gleich dazu.
Am nächsten Morgen standen wir um 6 Uhr auf und fuhren gleich los. Nach einer halben Stunde Fahrt frühstückten wir an einem herrlichen Strand und schon gings weiter kurvenreich über die Hügel direkt an der rauhen Nordküste der Halbinsel vorbei an wunderbaren Stränden. In Coromandel Stadt probierten wir die legendären geräucherten Muscheln und kauften gleich einige von den Leckereien und noch geräucherten Thunfisch und Lachs ein. Mhhhhh.
Während der Weiterfahrt stellten wir dann erstaunt fest, dass wir uns seit 2 Tagen im Datum geirrt hatten und noch einen Tag mehr zur Verfügung hatten, als wir eigentlich dachten. Lustig. Wir fuhren durch bis Rotorua ins Landesinnere und bemerkten schon von weitem den ansteigenden Schwefelgeruch. Puhhh. Rotorua ist bekannt für seine geothermischen Aktivitiäten. Dort brodelt es ganz schön unter der Erde. Irgendwie ein bisschen beängstigend aber natürlich gibts dadurch auch einiges zu sehen. Der Stadtpark selbst ist wunderschön angelegt und man kann sich dort einige brodelnde Schlammpuls und heiße Quellen ansehen. Es stank bestialisch und dampfte und blubberte an allen Ecken und Enden. Dann gingen wir auf einen Campingplatz, schwammen ein bisschen im Pool dort und grillten.
IMG_3364 In der Nacht schliefen wir irgendwie schlecht und am nächsten Morgen wunderten wir uns, warum denn der Camper so wackelte. Tatsächlich bebte die Erde. Zwar nur minimal aber immer wieder. Huiuiui!
Heute stand der Te Puia Park auf unserem Sightseeing Programm. Dort konnte man die vulkanische Aktivität nocheinmal hautnah beobachten. Es gab 2 Geysire, die ungefähr alle Stunde so richtig zeigten was in Ihnen steckt. Der größere von beiden spritze bis zu 30 m in die Höhe. Einen ziemlich großen brodelnden Matschpool, der sich wohl immer weiter ausbreitet, konnten wir auch begutachten. Angeblich müssen die Wege im Park jedes Jahr korrigiert werden und das Bürogebäude, das auf der andere Seite an den Schlammpool grenzt, steht wohl auch nicht mehr lange. Desweiteren konnte man in Te Puia viel über die Kultur der Maori lernen. Es gab mehrere kleine, gut gemachte Infohäuser und eine 45 min dauernde Show mit Tänzen und Gesängen der Maoris. Zum Schluss konnte Stefan dann auch noch den berühmten Haka (Kriegstanz) erlernen, der auch heute noch bei jedem Rugby-Spiel der Neuseeländer von den jeweiligen Mannschaften aufgeführt wird.
Und noch eine Attraktion hielt der Komplex bereit: Ein Kiwihaus. Hier konnten wir nun, freilich im Dunkeln (da nachtaktiv), unseren ersten und wohl auch einzigen Kiwi in Neuseeland sehen.
Bevor wir Rotorua verliesen füllten wir in einem der Supermärkte noch unsere Vorräte auf und kauften uns (jipiihhh) Advendskalender!!!! Wenn bei uns auch kein Schnee liegt und es nicht wirklich kalt ist, so können wir so doch auch ein bisschen Weihnachtsstimmung in unseren Camper bringen. ;-)

Neuseeland – Bay of Islands, Poor Knights & Auckland II (24.11.2010 – 27.11.2010)

Am nächsten Morgen fuhren wir schon früh los in Richtung Bay of Islands an der Ostküste. Als wir mittags dort ankamen, hatten wir sogar noch Glück und konnten gerade noch aufs Schiff hüpfen und eine Halbtagestour zwischen den schönen Inselchen machen. Aufs Schiff hüpfen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während ich auch gleich noch eine Tauchtour für den nächsten Tag buchte musste Stefan den Camper umparken und Geld holen. Als wir an Bord durften war Stefan immer noch nicht zurück und schließlich musste ich den Kapitän noch vom Ablegen abhalten bis Stefan dann zum Glück um die Ecke gesprintet kam.
IMG_3054 Wir bekamen einiges über die Gegend und die Natur erklärt, während wir teilweise mit beachtlichem Tempo (durch den Wind war es unmöglich am Bug zu stehen) über die Wellen rauschten. Ein Highlight waren definitiv die riesigen Bottelnose Delfine, die um unser Boot schwammen und auch ein paar gekonnte Sprungvariationen zeigten. Wir fuhren zum Hole in the Rock, einem riesigen Felstor mitten im Meer. Das sah echt genial aus. Als der Kapitän sagte, dass wir mit unserem riesen Schiff versuchen dort durchzufahren, hielten wir es erst für einen Witz, aber es ging tatsächlich durch. War zwar knapp, aber hat gepasst. Echt genial. Danach fuhren wir zu einer der vielen Inselchen und gingen dort vor Anker. Eine Stunde hatten wir Zeit, die kleinen Wanderwege zu erkunden und auf die Hügel zu steigen, um mit wunderbaren Ausblicken belohnt zu werden. Echt Wahnsinn wie schnell so eine Stunde rumgeht. Zum Schluss mussten wir sogar noch zum Boot zurückrennen.
Danach fuhren wir mit unserem Camper weiter an der Küste entlang Richtung Süden. Vorbei gings am Hundertwasser-Klo. Kein Witz – er hat diese öffentliche Toilette tatsächlich kurz vor seinem Ableben noch designed. Sah echt witzig aus. Tageszielpunkt war das kleine Nest Tutukaka (auch kein Witz!!!), von dem aus wir am nächsten Tag unsere Tauchgänge in den Poor Knight Inseln starteten. Die Poor Knights gehören zu den tollsten Tauchspots der Erde. Als wir in der Tauchschule ankamen staunten wir nicht schlecht über die straffe Organisation dort. Ein Haufen Taucher, ein Haufen Mitarbeiter aber jeder wusste genau, was er zu tun hat und die Ausrüstung war Top. Wir bekamen sogar einen Tauchcomputer. So macht das Tauchen Spaß, wir fühlten uns echt gut betreut. Getaucht wurde nicht im Korallenriff sondern zwischen großen Büschen von Algen/Seegras. Dies war mal ein ganz anderes Erlebnis. Wir sahen drei riesige Rochen und einige andere Fische. Besonders hier waren auch die Massen von Selp,  quallenartige Dinger, die wirklich überall waren. Man kam sich vor, als tauche man durch ein Meer von Quallen. Erst dachten wir das wird wohl ziemlich eklig aber es war im Gegenteil ganz witzig und interessant. Vor allem wenn man sich die Dinger gegenseitig ins Gesicht stupste. Haha. Zwischen den Tauchgängen, man war kaum richtig an Bord geklettert, bekam man schon eine heiße Tasse Schokolade oder Kaffee in die Hand gedrückt. Außerdem fuhren wir in die größte Seehöhle der Welt (angeblich) und probierten dort das Echo aus. Wir fuhren auch durch 2 Felstore, die fast spektakulärer waren als das gestern bei der Bay of Islands. Allerdings war das Größenverhältnis zwischen Loch und Boot nicht ganz so knapp wie gestern. Nach dem anstrengenden Tag und der sehr windigen Rückfahrt waren wir dann aber doch ziemlich KO. Wir fanden jedoch einen wunderschönen kostenlosen Schlafplatz am Strand von Sandy Bay. Zur Belohnung gabs Lammkaree und Spaghetti mit frischer Tomatensoße und Salat. Nachdem wir gestern eine Ente zu Gast hatten, gesellte sich heute ein kleines Hündchen zu uns, der natürlich dann die Knochen abnagen durfte.
Am nächsten Morgen gabs beim Aufwachen den Meerblick gleich gratis mit dazu. Herrlich. Heute stand uns eine lange Autofahrt zurück nach Auckland bevor. Dort gingen wir erstmal shoppen. Da unser Universalladegerät nun endgültig den Geist aufgegeben hatte musste ein neues her. Leider gibt es sowas in Neuseeland wohl nicht. Also mussten wir uns mit ZWEI neuen Ladegeräten zufrieden geben. Und IMG_3246weil wir eh schon wieder mit Geld um uns warfen, konnten wir auch noch gleich eine neue kleine Schnappschusskamera kaufen. Diesmal eine billige und keine Unterwasserkamera. Aber es ist einfach besser noch ne kleine Kamera dabeizuhaben. Für manche Situationen braucht man die einfach. Danach fuhren wir nach Devonport und genossen dort die herrliche Aussicht übers Wasser auf Auckland vom Mount Victoria. 
Am nächsten Morgen gings zu Kelly Tarltons Underwaterworld. Wir erfuhren einiges über die Forschungsreisen in der Antarktis und bestaunten echte Königspinguine, als wir mit einem “Schneemobil” durch die “Antarktis” fuhren. Außerdem bestaunten wir große Rochen und Haie in einem riesigen Wassertunnel, durch den man auf einem Fließband fahren konnte. Beeindruckend war aber vor allem auch ein totes Exemplar eines Riesenkraken von 11 m Länge. Da das Museum sehr interessant war verbrachten wir eine ganze Weile dort, bevor es weiter ging in Richtung Coromandel Halbinsel.

Freitag, 17. Dezember 2010

Neuseeland – Abbey Caves, Kauri Wald & Cape Reinga (21.11.10 –23.11.10)

Nach einem wiedermal reichhaltigen Frühstück mit Eiern und allem was man sich so vorstellen kann fuhren wir Richtung Abbey Caves, einem IMG_2893Höhlensystem bestehend aus 3 Haupthöhlen. Man konnte die Höhlen auf eigene Faust erkunden, wenn man seine Taschenlampe mitbringt. Die erste war mir gleich suspekt. Der Abstieg in die Höhle war steil und mit vielen großen Felsbrocken gespickt, die ganz schön glitschig waren, da es die ganz Zeit geregnet hatte. In die zweite Höhle wagten wir uns dann aber doch vor. Als wir erstmal unten waren, war es aber richtig cool. Mit Taschenlampen stapften wir voran durch das Wasser, das ziemlich kalt war. Als wir die Lampen ausschalteten, konnten wir an den Höhlenwänden und an der Decke 100te von Glühwürmchen entdecken. Wow. Wie ein kleiner Sternenhimmel. Die Glühwürmchen sind Pilzmückenlarven. Um sich herum spinnen sie lauter glitzernde Fäden und selber leuchten sie. Sah echt genial aus. In die dritte Höhle gingen wir auch noch. Die war zwar etwas schwieriger aber hat echt Spaß gemacht so auf eigene Faust Höhlenentdecker zu spielen. Als wir wieder aus der Höhle draußen waren, zeigte sich sogar die Sonne. So beschlossen wir auch noch zu nahe gelegenen Wasserfällen zu fahren und dort ein bisschen herumzuwandern. Leider durfte man auf den Parkplätzen dort nicht über Nacht stehen bleiben, wir brauchten nämlich noch einen Übernachtungsplatz und wollten endlich mal wild campen. Nach einer Weile entdeckten wir dann tatsächlich einen netten Platz in der Pampa, wo wir einfach mal parkten, grillten und schließlich über Nacht blieben.
IMG_2953 Das erste Wildcampen war super und wir konnten prima schlafen. Morgens um 9 Uhr waren wir bereits wieder on the Road. Es ging zum Trounson Kauri Park und zum Waipoura Kauri Forest, wo wir die riesigen Kauri Bäume während mehrerer kleinerer Wanderungen bewunderten. Der Wald sah total verwunschen aus. Der größte der Kauri Bäume, Tane Mahuta, war 51 m hoch und hatte einen Umfang von 13,8 m, ein wirklich gigantisches Bäumchen. Der Te Matua Ngahere war zwar nicht ganz so hoch aber noch dicker (16,4 m Umfang). Am Wald bewachte ein DOC (Departement of Conservation) Mitarbeiter die Autos für 2 $. Anscheinend wurden hier schon öfters Autos aufgebrochen. Das hörten wir leider nicht zum ersten Mal. Oh je. Nicht mal Neuseeland ist sicher was das betrifft. Wir konnten es kaum glauben.
Wir fanden wieder ein schönes Plätzchen zum übernachten und kochten heute mal lecker asiatisch mit Shrimps.
IMG_2995 Am nächsten Tag wollten wir dann ohne große Unterbrechungen Richtung Nordküste durchbrausen. Durch Zufall entdeckten wir aber eine kleine Bücherei mit W-LAN und somit recherchierten wir erstmal eine Weile im Internet. Ins Netz zu kommen ist nämlich in Neuseeland leider nicht so einfach wie in Südamerika wo es überall kostenloses W-LAN gab. Danach fuhren wir aber wirklich durch bis nach Cape Reinga, an die Nordspitze Neuseelands. Und wir waren wirklich begeistert, schon die Landschaft auf der Fahrt dorthin war grandios aber das Kap toppte dies noch. Blaues Meer, grüne Küste und dazwischen ein malerischer Weg zu einem Leuchtturm. Hier treffen sich die Tasmansee und der Pazifische Ozean. Als wir uns wieder vom Nordkap trennen konnten und die gleiche Straße wieder zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum 90 Mile Beach und wanderten ein bisschen in den Dünen dort. Was für ein krasser Gegensatz von Landschaften hier herrschte. Unglaublich. Wir wussten jetzt schon, dass wir hier weitaus mehr als 7 Wochen gebraucht hätten und dass wir jetzt ein bisschen Gas geben mussten, wenn wir wirklich ganz Neuseeland sehen wollten.

Freitag, 10. Dezember 2010

Neuseeland – Auckland und Umgebung (18.11.2010 – 20.11.2010)

5 Stunden Flug, 1 Stunde Zeitverschiebung – und doch kamen wir einen Tag später in Neuseeland an als wir losgeflogen sind. Wie ging das? Ganz einfach: Wir sind über die Datumsgrenze geflogen und schwups wurde uns ein ganzer Tag geklaut!
Am Flughafen machten wir uns schon auf ein riesen Chaos gefasst. Neuseeland kontrolliert nämlich auch streng das Gepäck. Zum Beispiel dürfen keine dreckigen Wanderstiefel mitgebracht werden, darin könnten ja Samen hängen, die dann die Fauna Neuseelands durcheinanderbringen. Brav kreuzten wir alles auf dem Einreiseformular an, was für die Neuseeländer ein Problem sein könnte (wenn man das nicht macht und es wird entdeckt muss man nämlich beträchtliche Summen Geldstrafe bezahlen). Die Kontrollen verliefen erstaunlich fix und organisiert, trotzdem gründlich. Wir durften alles mitnehmen was wir im Gepäck hatten und waren beim Vorzeigen selbst erstaunt, wie sauber unsere Wanderschuhe waren ;-)
Natürlich stand am Flughafen niemand von unserer Mietwagenfirma, um uns abzuholen und natürlich hatten wir uns auch keine Telefonnummer notiert sondern alles nur per E-mail online geregelt. Da standen wir nun und unsere einzige Chance war, uns in die Schlange derer einzureihen, die darauf warteten an eines der 3 einzigen Internetportale am Flughafen heranzukommen. Zunächst versuchten wir es aber bei der Touri-Information. Die kramten tatsächlich eine Telefonnummer hervor bei der leider aber nur der Anrufbeantworter dran ging. Im Internet fanden wir dann jedoch in der E-mail die richtige Telefonnummer und schon lief alles wie am Schnürchen. Die Mitarbeiter waren sehr nett und bereits nach 15 Minuten wurden wir abgeholt und zur Vermietungsstation gefahren. Eine überschwängliche, nette Dame erklärte uns über 2 Stunden lang alles, was wir wissen mussten zum Camper und zum Fahren in Neuseeland. Dann bekamen wir endlich die Schlüssel für Barry unser neues zu Hause für die nächsten 7 Wochen und durften losdüsen.
IMG_2826 Unser Barry ist ein Toyota Hiace mit Hochdach. Hinten haben wir eine Sitzecke mit Tisch, die wir aber bisher immer als Bett umgeklappt haben. Desweiteren haben wir eine kleine Küche mit Kühlschrank, Gasgrill und Gasherd. Ob ihrs glaubt oder nicht, aber eine eingebaute Mikrowelle haben wir auch noch. Die spinnen die Neuseeländer. Naja als Stauraum ist sie auch zu gebrauchen. Wir sind vollausgestattet mit Töpfen, Tellern, Besteck aber auch Wasserkocher und Toaster, die allerdings nur funktionieren, wenn wir am Strom angeschlossen sind. Ziemlich luxoriös so ein Camper, viel besser noch, als ichs mir vorgestellt habe. Vor allem weil wir jetzt mal wieder ein “festes Zuhause” haben. Man muss nicht ständig packen und wir können endlich mal wieder so richtig kochen und Vorräte (z.B. Gewürze) einkaufen.
Aber wieder zurück zu Neuseeland. Unser erstes Ziel lag im Norden von Auckland in North Shore. Dort wollten wir Steffi besuchen, die vor 2 Jahren auch noch im FZK gearbeitet hat und seither in Neuseeland ist. IMG_2833 Wir wurden herzlich empfangen und verbrachten einen netten Abend bei Steffi und Pierre und bekamen natürlich auch ein paar gute Tipps für Neuseeland von den beiden. Letztendlich verbrachten wir die erste Nacht sogar im Haus der beiden und nicht in unserem Campervan. Am nächsten Morgen fuhren wir gleich zum ersten brillanten Tipp von Steffi, dem deutschen Bäcker in North Shore. Mhhhhh endlich mal wieder gescheites Brot (Black Forest Bread) und Brezeln. Als nächstes wurde der deutsche Metzger aufgesucht und wir deckten uns ein mit Fleischkäse, Leberwurst und Paprikawürsten. Weiter gings zum Supermarkt. Wie kleine Kinder an Weihnachten liefen wir durch die Gänge und kauften allerhand leckere Sachen ein. Es sei gleich schon mal gesagt, die erste Woche in Neuseeland drehte sich ziemlich stark ums Essen. Wir schlemmten was das Zeug hielt. Es gibt hier ganz schön leckere Sachen. Vor allem das Fleisch (sprich Rind und Lamm) ist der Hammer und Fisch und Meeresfrüchte natürlich auch. An diesem Tag fuhren wir nur noch ein Stück weiter nördlich bis zum Orewa Beach Top 10 Holiday Park. Dort räumten wir dann den Camper richtig ein und machten es uns gemütlich. Alles fand seinen Platz und wir schliefen unglaublich gut.
IMG_0047 Am nächsten Morgen starten wir dann nach einem fantastischen Frühstück weiter richtig Norden. In einer Honigfarm schauten wir den Bienen hinter Glas bei der Arbeit zu und probierten uns dann durch die leckeren Honigsorten. Unser Tagesziel war aber Goat Island. Ein sehr bekanntes Schnorchelgebiet in Neuseeland. Die Unterwasserwelt soll vielfältig, groß und bunt sein sagte unser Reiseführer. Das Wetter war leider nicht sehr besonders und so mussten wir uns neben dem Schnorchelequipment auch noch einen Neoprenanzug leihen. Das ganze Zeug schleppten wir dann vom Campingplatz hinunter zum Strand und warfen uns zähnezusammenbeisend in die kalten Fluten. Die teure Ausrüstung und unsere Überwindung haben sich wirklich gelohnt: Wir sahen nämlich ziemlich genau NICHTS!!! Eins haben wir aber draus gelernt. Das nächste Mal gehen wir vorher zum Strand und fragen erstmal andere Schnorchler nach den momentanen Bedingungen. Zum Glück hielt das Wetter abends und wir konnten grillen. Einen Gasgrill für draußen hatten wir uns nämlich als Extra zum Camper noch dazugemietet. Lecker!!!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Französisch Polynesien – Tahiti, Moorea, Huahine, Raiatea (10.11.10 – 17.11.10)

Eigentlich sollte der Flug nach Tahiti ungefähr 6 Stunden dauern. Aus irgendwelchen Gründen ging es aber schneller und so kamen wir durch die Zeitverschiebung fast noch früher an, als wir losgeflogen sind. Trotzdem war es schon spät abends und da wir am nächsten Morgen um 7:00 Uhr schon einen Flug auf die Nachbarinsel Moorea gebucht hatten, übernachteten wir am Flughafen in Tahiti. Bequem war es zwar nicht wirklich aber schlafen konnten wir trotzdem. Stefan hatte auf jeden Fall den besseren Platz, denn der hatte sich, clever wie er ist, noch eine Decke aus dem LAN Flugzeug gemopst.
Am nächsten Tag ging es dann auf eine regelrechte Flugodysee. Könnte mich nicht erinnern, jemals sooooooo lange geflogen zu sein. Pünktlich um 7:00 hoben wir in Tahiti ab und ziemlich genau um 07:05 landeten wir in Moorea. Der Steward hatte nicht mal richtig Zeit die Sicherheitsvorkehrungen zu erklären. Mit dem Auto quer über die Insel dauerte es dann fast eine Stunde. Wir hatten uns eine schnuckelige Hütte mit Meerblick bei Camping Nelson gemietet und trafen dort auch wieder auf Benni und Susi, die wir schon auf der Osterinsel IMG_2333 kennengelernt hatten. Der Strand war toll. Jetzt kam endlich so richtig Südseefeeling auf. Klares, türkisfarbenes Wasser und ein kleines Riff. Weit draußen im Meer konnte man beobachten wie sich die Wellen am großen Außenriff brachen, das sich um alle Südseeinseln zieht. Große Rochen und Schwarzspitzenriffhaie schwommen teilweise ganz in Strandnähe vorbei.
Am nächsten Tag brutzelten wir schön am Strand bevor es leicht zu tröpfeln anfing. Wir zogen uns auf die schöne überdachte Terrasse unseres Bungalows zurück und dann begann es richtig heftig zu regnen und wollte auch gar nicht mehr aufhören. Sintflutartig kam das Wasser vom Himmel. Benni uns Susi taten uns richtig leid, denn sie zelteten. Zum Glück hielt das Zelt dicht. Unsere Laune ließen wir uns vom Regen auch nicht verderben. Wir hatten einen prima Beobachtungsplatz von unserer Terrasse aus, spielten Schach, lasen und aßen Nutella.
Am nächsten Tag gings schon weiter zur nächsten Trauminsel Huahine. Der Flug dauerte schon deutlich länger. Ganze 20 min waren wir in der Luft. Huahine besteht eigentlich aus 2 Inseln, die aber ganz nahe beieinander liegen und über eine kleine Brücke verbunden sind. Wir waren sofort begeistert, als wir aus dem Flieger stiegen. Alle Leute waren super nett und die Insel ein einziger bunter Urwald und nicht so touristisch wie Moorea. Unsere Unterkunft hier lag zwar nicht am Strand aber dafür bezaubernd auf einem Hügel inmitten eines Gartens voller großer, bunter Blüten. Auch im Zimmer und im Bad war alles mit Blüten geschmückt. Eine der anderen Gäste bot uns gleich an, uns am Abend mit ihrem Auto zu einem Strand mitzunehmen, an dem wir den Sonnenuntergang ansehen konnten. Vorher erkundeten wir noch ein bisschen die Gegend und waren echt erstaunt über die Herzlichkeit der Leute hier. Wenn wir vorbeiliefen grüßten sie von den hintersten Winkeln ihrer Gärten und Häuser hervor und winkten uns.
Da wir in Huahine etwas abgeschieden wohnten und nicht einkaufen konnten, buchten wir den ersten Tag inklusive teurem Abendessen in der Unterkunft, was definitiv kein Fehler war. Wow! Der Besitzer Nico, war Koch und kredenzte uns ein 3-Gänge Menü vom Feinsten u.a. mit frischem Fisch und Garnelen.
IMG_2592 Der nächste Tag begann mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse. Obst aus dem Garten, selbergemachte Marmelade und französisches Baguette liebevoll mit viel Blüten arrangiert. Danach liefen wir zu einem Strand, der uns von Nico empfohlen wurde und eine Stunde entfernt lag. Der Weg führte uns durch wunderbare Vegetation und den letzten Abschnitt hätten wir fast nicht gefunden, da der kleine Trampelpfad zur Küste hinunter total zugewuchert war. Als wir jedoch unten ankamen traf uns fast der Schlag: Ein regelrechter Traumsüdseestrand (wie direkt aus dem Reiseprospekt) lag da vor uns. Wahnsinn. Nur über diesen zugewucherten Pfad oder mit dem Boot erreichbar. Außer 3 Leuten, die mit ihrem Boot vorbeischauten, hatten wir den Strand aus diesem Grund sogar die meiste Zeit ganz für uns allein. Sogar das Wetter spielte an diesem Tag mit und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Es tröpfelte nur kurz und wir zogen uns unter einen Baum zurück. Dann kam der Knüller überhaupt. Kurz nachdem wir uns unter den Baum gelegt hatten, begann dieser (wahrscheinlich ausgelöst durch den kurzen Regen) seine großen, roten Blüten auf uns herabfallen zu lassen. Teilweise fielen sie ins Wasser und bildeten dort einen schönen Blütenteppich. Wahnsinn. Besser hätte es der teuerste Honeymoon-Organisator nicht hinbekommen. *g*
Bevor es dunkel wurde mussten wir wieder zurücklaufen. Als wir den Pfad nach oben gingen erschraken wir plötzlich, weil uns Riesenkrebse den Weg versperrten. Anstatt aus dem Weg zu gehen machten sie sich richtig groß und klapperten mit ihrer Schere. In unseren Sandalen hatten wir ein bisschen Angst um unsere Zehen! ;-)
IMG_2741 Leider gings am nächsten Tag schon wieder weiter. Ein 10-Minuten-Flug brachte uns nach Raiatea, das leider wieder etwas touristischer war. In einem Kombi-Angebot konnten wir Unterkunft samt Mietwagen für 24 h buchen. Wir bestiegen zunächst einen kleinen Hügel in der Nähe unserer Unterkunft und bestaunten das türkisfarbene Wasser bis zum Korallenriff und das tiefblaue Wasser dahinter von der erhöhten Stelle aus. Aber, oh mein Gott, war das heiß und schwül an diesem Tag. Unterwegs begegneten wir freilaufenden Pferden und Schweinen und als wir letztendlich einem ausgewachsenen Bullen mit Hörnern gegenüberstanden beschlossen wir doch lieber vorsichtig umzukehren. Abends fuhren wir mit dem Auto noch ein Stück die Küste entlang. Leider kamen zum Sonnenuntergang ganz viele Wolken und so sahen wir ihn leider nicht wirklich.
Am nächsten Tag fuhren wir dann einmal um die Insel und hielten immer mal wieder an interessanten Stellen an. Auf Raiatea gab es komischerweise kaum Strände aber natürlich auch unglaublich viele Pflanzen und Blumen. Am frühen Abend gings dann schon zurück mit dem Flieger nach Tahiti, wo wir eine weitere Nacht am Flughafen verbracht haben. Leider waren unsere Flitterwochen nun schon zu Ende aber am nächsten Morgen brachen wir bereits auf in die verlängerten Flitterwochen nach Neuseeland!!!!!!