Sonntag, 7. November 2010

Chile – Santiago (31.10.10 – 02.11.10)

Ein letztes Mal ging es nun über die chilenisch-argentinische Grenze. Ehrlichgesagt waren wir darüber recht froh. Nocheinmal nach Chile einreisen muss wirklich nicht sein. Dieses Mal wurde unser ganzer Bus wie Schulkinder in 2 Reihen an Pulten aufgestellt und wir mussten demütig schwören, dass wir keine Lebensmittel dabeihatten. Dann wurde unser Gepäck durchleuchtet und stichprobenartig durchsucht. Die Engländer neben uns waren so eingeschüchtert, dass sie den Finger hoben und preisgaben, dass sie vorher im Bus noch einen Apfel gegessen hatten und der Apfelkern sich noch in einer Tüte im Bus befand. Dieses Problem wurde dann gleich von 3 Beamten diskutiert und der junge Mann wurde zum Bus eskortiert, um den Apfelkern dem Zoll auszuhändigen. Jetzt wurde ich auch langsam nervös. Wir hatten nämlich noch eine Mülltüte mit Orangenschalen unterm Sitz. Sollten wir diese prekäre Information verschweigen??? Wir waren mutig und stellten uns dem damit verbundenen Risiko. Zurück im Bus warteten wir eine gute Gelegenheit ab und stellten dann schnell die Mülltüte hinter unseren Sitz am Ende des Busses. Jetzt sollte nur mal einer kommen – wir wüssten nichts von Orangenschalen ;-)
Ein echtes Affentheater jedesmal am chilenischen Zoll.
Santiago empfing uns mit tropischem Klima, sauber und gastfreundlich. Wow, es war wirklich richtig warm. Mit der U-Bahn fuhren wir zum “Casa Roja” und mieteten ein schönes Zimmer für die nächsten Tage. Das Hostel war wirklich toll. Ein altes Kolonialgebäude mit hohen Decken und Kronleuchtern in den Zimmern, viel Aufenthaltsraum draußen und drinnen und einem tollen Pool.
Leider machten wir den Fehler und schauten gleich wieder nach unseren Flügen. Zuerst freuten wir uns, denn der Quito-Santiago Flug war nun tatsächlich storniert. Beim weiterscrollen kam dann der Schock, denn unsere beiden nächsten Flüge waren auch storniert. Der Flug auf die Osterinsel sollte bereits am Mittwoch stattfinden und heute war Sonntag und am nächsten Tag Feiertag. Na prima. Da saßen wir nun wieder, neue Stadt und schon wieder schlechte Laune. Nach langem Hin und Her fanden wir ein Telefon, mit dem wir bei der Hotline von LAN anrufen konnten. Das Telefongespräch brachte rein gar nichts, da die Dame immer nur meinte wir sollten uns an American Airlines wenden, die hätten die Änderungen gemacht und müssten den Flug bestätigen. Ich versuchte ihr dann klar zu machen, dass bei American Airlines alle Flüge bestätigt sind, dass uns das aber wohl nichts bringe wenn LAN, mit denen wir auch fliegen würden, nichts davon wüsste. “Wenden sie sich bitte an AA!!!!” AHHHHHHHH
Zum Glück war an diesem Abend Halloween und es gab eine kleine Party im Hostel, die uns ein wenig davon ablenken konnte. Unglaublich mit welch grandiosen Kostümen die Leute ankamen. Total witzig.
Am nächsten Tag machten wir aufgrund der tollen Erfahrung in BA die kostenlose Stadtführung in Santiago mit. Diese war allerdings ein Reinfall. Wir wurden von einer Holländerin herumgeführt, die selbst erst ein halbes Jahr hier war und schliefen manchmal fast ein, so lahm war das ganze.
Am Dienstag ging es dann gleich morgens früh ins LAN Büro. Der Mitarbeiter war sehr freundlich und meinte, dass unsere Flüge schon bestätigt seien, es bei OneWorld Flügen aber normal sei, dass es bei der Anzeige im Internet Probleme gibt. Dann verschwand er aber und diskutierte nochmal eine ganze Weile mit 2 Mitarbeitern herum und rief dann irgendwo an und wir mussten warten. Als er wiederkam meinte er aber nur: Jaja alles ok!
IMG_1775 Also liefen wir ein wenig durch die Stadt, die sich jetzt nach dem Feiertag auch wieder mit Leben gefüllt hatte und fuhren mit der Bergbahn auf den San Cristobal. Dort oben gab es schöne Parks und wir hatten eine grandiose Aussicht auf Santiago. Wir liefen ein wenig umher und genossen die Natur. Zur Krönung gab es das leckerste Schokoladeneis, das wir je gegessen haben. Abends holten wir uns Sushi vom Restaurant nebenan und aßen dies draußen am Pool. Mhhhhh. Unser letzter Abend auf dem Festland. 
Am nächsten Morgen verließen wir den südamerikanischen Kontinent. Wir gingen mit einem traurigen Auge aber auch mit einem lachenden. Nach den ganzen Diebstählen und Ärgernissen freuten wir uns jetzt wirklich auf die etwas zivilisiertere Welt und neue Abenteuer.
Das Einchecken am Flughafen verlief ohne Probleme. Wir hatten es also geschafft und durften tatsächlich mitfliegen. HAHA! Der Flug hatte zwei Stunden Verspätung, das war uns jetzt aber auch egal. Als es gegen 11 Uhr dann ins Flugzeug ging wurden wir jedoch zurückgehalten und man wollte uns tatsächlich nicht einsteigen lassen. Für uns war das Maß jetzt wirklich voll. Die Wut kam schnell und ganz tief aus dem Bauch hervor. Wir mussten uns wirklich zurückhalten, um ruhig zu bleiben. Mir wäre lieber gewesen, ich verstünde kein Spanisch, denn die Stewardess fragte doch tatsächlich per Telefon nach, ob wir nun mitfliegen dürften oder nicht. Letztendlich lies man uns rein kurz bevor die Türen zugingen mit der Auflage, das wir uns gleich auf der Osterinsel am Flughafen bei LAN melden sollten. Warum – keine Ahnung!!! Aber das war uns auch egal. Wir wollten nur noch in den Flieger.
Auf der Osterinsel wurden wir dann sogar von LAN ausgerufen (was ein Spaß mit meinem Nachnamen). Die Dame schaute unsere Tickets genau an und machte Kopien, dann sagte sie. “Alles klar, kein Problem”. Wir fragten natürlich nach, ob mit unserem nächsten Flug auch alles in Ordnung sei. “Jaja, alles klar. Kein Problem.” Wir sind gespannt.

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