Mittwoch, 29. Dezember 2010

Neuseeland – Raglan, Waitomo Caves & Tongariro Alpine Crossing (29.11.10 – 03.12.10)

Am selben Abend fuhren wir noch von Rotorua bis Waitomo Caves in nordwestlicher Richtung. Der Name kommt von Wai = Wasser und Tomo = Loch. Es handelt sich um ein gigantisches Höhlensystem in dieser Gegend, das vor 400 bis 500 Jahren von den Maori entdeckt wurde. Über 300 kartierte Höhlen lassen sic dort finden. Man kann die drei Haupthöhlen in relativ gemächlichen Touren besichtigen oder aber etwas mehr Abenteuer in den kleineren Höhlen finden. Leider mussten wir feststellen, dass die von uns bevorzugte Tour für den nächsten Tag schon ausgebucht war. So planten wir kurzerhand um und fuhren noch ein Stückchen weiter nördlich Richtung Raglan.
IMG_0255 Am nächsten Tag schauten wir uns das kleine Städtchen genauer an und waren echt begeistert. Raglan zieht Surfer aus aller Welt an, da die nahegelegenen Meeresbuchten sehr berühmt für Ihre Brecher sind. Wir hatten einen herrlichen Tag mit viel Sonnenschein und legten uns einfach ein paar Stunden an den wunderbaren Strand und schauten den Surfern zu. Die relaxte Atmosphäre des Ortes lud eigentlich zum längeren Verweilen ein aber wir hatten ja einen Termin in den Waitomo Höhlen für den nächsten Tag. Also fuhren wir wieder zurück und genossen den sonnigen Abend noch im Top 10 Holiday Park  im dortigen Pool und bewunderten dann den klaren Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen gings früh los, wir mussten uns in noch nasse Neoprenanzüge quälen (bähh!), bekamen Klettergurte und fuhren zu dem Höhlen. Vor Ort gabs dann eine kleine Einführung im Abseilen bevor wir uns gekonnt 27 m tief in eine Höhle herabließen. Wow!!! Das hat echt Spaß gemacht und wir hatten einen genialen Ausblick. Danach gings laufend, kletternd, schwimmend und auf Tubes durch das Tunnelsystem. Das Genialste aber waren die kleinen Höhlendurchgänge, durch die man sich richtig durchquetschen musste und man manchmal das Gefühl hatte stecken zu bleiben. Kopf und Hände voran und wie eine Schlange durchkriechen. Ganz schön anstrengend das Ganze. Teilweise kam man dabei richtig in Schwitzen. Ich zumindest. Um so schöner war es dann, wenn man es geschafft hatte und am anderen Ende wieder auf zwei Beinen stand.
Auch in den Waitomo Caves gab es wieder sehr viele Glühwürmchen was uns einen zauberhaften Sternenhimmel Untertage bescherte.
Am Ende der Tour wurden wir wieder angeseilt und mussten selbständig aus der Höhle klettern. Zum Glück sah das ganze schlimmer aus als es letztendlich war und wir kamen alle heil oben an. Wir waren ja auch gesichert. Als Belohnung gabs eine Dusche und eine heiße Suppe. Bilder gibts von dem Trip leider keine, da wir unsere Kamera nicht mit in die Höhle nehmen konnten. :-(
Nachdem wir wieder wild gecampt haben gings am nächsten Morgen schon um 06:00 Uhr weiter Richtung Tongariro Nationalpark. Dieser Park dürfte einigen von Euch eher unter dem Namen “Mordor” bekannt sein. Bei wems nicht klingelt: Herr der Ringe. Die letzte große Stadt erreichten wir schon um 06:45 Uhr wobei der Supermarkt erst um 8:00 Uhr aufmachte. Also frühstückten wir gemütlich und gingen dann einkaufen. Weiter gings nach Whakapapa Village, dem Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark. Nachdem wir uns im Tourismusbüro informiert hatten, machten wir eine 2-stündige Wanderung zu einem Wasserfall. Genauer gesagt erwanderten wir das Ende des Tongariro Northern Circuit, einem der großen Wanderwege von Neuseeland. IMG_3419 Wir könnten schwören, dass hier die Szene aus Herr der Ringe gedreht wurde, in der sich Frodo unterm Weg vor den schwarzen Reitern versteckt. Das mussten wir doch gleich mal nachstellen. Danach wanderten wir noch zu einem anderen Wasserfall. Leider fing es dann zu regnen an und so fuhren wir schon um halb 3 eine Campsite an. Es regnete den ganzen Nachmittag und die halbe Nacht. Wir hofften inständig, dass es am nächsten Tag besser sein würde, denn da wollten wir das berühmte Tongariro Alpine Crossing machen, eine der angeblich schönsten Tageswanderungen Neuseelands.
Um halb 6 klingelte uns der Wecker aus den Federn, zum Glück hatte der Regen aufgehört. Toi Toi Toi. Um 7:00 Uhr holte uns ein Shuttle Bus von Whakapa Village ab und brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung. Inmitten einer dichten Nebeldecke und mit gefühlten 1000 anderen Wanderern gings also los. Na prima, die Bedingungen waren nicht gerade gigantisch. Vor allem die vielen Leute nervten uns. Darunter 2 große Gruppen von Teenagern, vielleicht ein Schulausflug. Zum Glück relativierte sich das bald alles, da sich das Feld auseinanderzog. So lies sich’s dann schon viel gemütlicher wandern. Das Wetter spielte auch mit. Zu Anfangs bildeten der Nebel und die Vulkanlandschaft eine fast mystische Stimmung. Als wir durch den sogenannten Südkrater liefen, verfolgte uns eine Nebelwand mit rasendem Tempo, die dann abrupt in der Mitte des Kraters wie eingefroren stehen blieb. Das ganze wirkte beinahe schon unwirklich und man kam sich vor wie in einer Szene von Herr der Ringe. Als wir dann den Kraterrand emporkletterten wurde es landschaftlich so richtig spektakulär. Ins Blickfeld geriet der Vulkan Ngauruhoe (der Schicksalsberg), dessen Gipfel sich majestätisch zwischen den schnell dahinziehenden Wolken erhob. Steil ging es weiter nach oben bis wir auch den Vulkan Tongariro sehen konnten. Da wir gut in der Zeit waren, beschlossen wir einen Abstecher vom Hauptweg zu machen und die Spitze des Tongariro zu erklimmen. So langsam klarte auch das Wetter auf und vom Gipfel aus konnten wir den Ngauruhoe in voller Bracht erblicken. Zurück gings zum eigentlichen Weg und noch ein IMG_3493 Stückchen höher. Dabei passierten wir den roten Krater, der einen spektakulären Anblick bot. Man konnte richtig sehen, wo der Berg beim letzten Ausbruch explodiert war. Beim steilen Abstieg über ein Geröllfeld hatten wir eine wunderbare Aussicht auf drei türkisfarbene Kraterseen. Dazwischen glitzerten noch einzelne Schneeinseln. Es ging nochmal ein Stückchen nach oben und dann im Wesentlichen nur noch bergab. Leider verließen wir auch die atemberaubende Vulkanlandschaft. Nach drei Stunden abwärtslaufen taten mir meine Knie etwas weh. Wir sollten mal schauen, ob wir uns nicht Trekkingstöcke für die nächsten Wanderungen besorgen könnten. Um 14:45 Uhr erreichten wir den Endpunkt des Tongariro Alpine Crossings, von dem wir um 15:00 Uhr den ersten Shuttle zurück zu unserem Camper nehmen konnten.
Ca. 7 Stunden waren wir unterwegs und 22,5 km lagen hinter uns. Wir können nur bestätigen, dass dies eine tolle Tageswanderung ist und sind jetzt auch richtig im Wanderfieber. Mal sehen was Neuseeland noch so zu bieten hat.
Nach Duschen und Wäsche waschen grillten wir dann abends wieder lecker auf dem Campingplatz.

1 Kommentar:

  1. Hallo Dani & Stefan,

    ich bin Christina von Bergzeit und möchte euch gerne einen Vorschlag für eine Kooperation machen. Leider finde ich keine E-Mail Adresse auf eurer Seite und versuche es daher über diesen Weg. Wenn ihr Interesse an genaueren Infos habt, meldet euch doch bitte bei mir unter c.breuer@bergzeit.de
    Ich freue mich auf eure Nachricht!

    Viele Grüße
    Christina

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