Montag, 1. November 2010

Chile – Torres del Paine (19.10.10 –21.10.10)

Morgens um 8 ging unser Bus nach Puerto Natales in Chile. Dieses Mal ohne besondere Vorkommnisse. Ich hatte im letzten Blogeintrag nämlich vergessen eine Sache zu erwähnen. ;-) Auf der Busfahrt von Puerto Madryn nach Rio Gallegos machten wir mal kurz Rast, Stefan wachte auf und ging auf die Toilette im unteren Teil des Doppeldeckerbusses. So dachte ich zumindest. Als der Bus kurz darauf wieder losfuhr, hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl. Also lief ich zur Treppe und rief nach ihm. Keine Antwort. Ich holte unsere Wertsachen und lief die Treppe runter. Immernoch keine Antwort. Als ich die Tür der Toilette aufriss war natürlich kein Stefan da. NA PRIMA! Also schnell zum Busfahrer und dem auf spanisch klar machen, dass wir an der Raststätte jemanden vergessen hatten. Er schien zu verstehen aber ich verstand nicht wirklich was er mir antwortete, außer dass er nicht rumdrehen könnte. SHIT. Das Ende vom Lied war, dass wir irgendwo an der Straßenseite anhielten und Stefan mit einem Privatshuttle - nämlich der Polizei - gebracht wurde. HAHA! Er hatte wohl den Bus gerade noch wegfahren sehen und war ein Stück hinterher gerannt.
Aber zurück zum aktuellen Bericht. Wiedereinmal überquerten wir also die Grenze. Unser Pass ist schon voll von argentinischen und chilenischen Stempeln. Wir mussten schnell alle Lebensmittel aufessen, die wir noch hatten, denn nach Chile darf man wirklich gar nichts einführen und die Chilenen sind da auch sehr pingelig.
In Puerto Natales war das Wetter leider nicht so gut. Eigentlich hatten wir vor, im Torres del Paine eine Mehrtageswanderung zu machen, vielleicht sogar mit Zelt. Nach der ursprünglichen Planung mit einem vollen Jahr Reisezeit wären wir genau zur richtigen Zeit hier gewesen. Jetzt waren wir zu früh und die Sache mit dem Wetter ein Glückspiel, das wir verloren hatten. Den ganzen Nachmittag überlegten wir und sprachen mit Reiseagenturen und der Touristeninformation, die uns davon abriet eine Mehrtageswanderung zu starten. Letztendlich einigten wir uns auf den Kompromiss, die Schönheit des Nationalparks mit 2 Tagestouren wenigstens ein bisschen zu erkunden. 
IMG_1233 Am nächsten Tag gings also schon um 7 Uhr morgens mit dem Auto los. Als Stefan die Kamera herausholte erschraken wir. Glassplitter kamen ihm entgegen. Zum Glück stellten wir bald fest, dass das Objektiv unbeschädigt war. Es hatte lediglich den UV-Filter, der eigentlich als Schutz angebracht war, zerbröselt. Ein Blick aufs 2. Objektiv zeigte schnell, dass auch hier der Filter zerbrochen war. WIE? Wir können es uns echt nicht erklären. Wir sind nur froh, dass dabei das Glas der Objektive nicht zerkratzt wurde. Nach all den anderen Problemen nerven uns solche Sachen schon gar nicht mehr. 
Wir fuhren durch die Weite Patagoniens und sahen unglaublich viele Kondore. Teilweise sogar ganz nahe. Paola, unser Guide, konnte gut englisch und fuhr uns zu den schönsten Stellen im Nationalpark. So saßen wir zwar die meiste Zeit im Auto, hatten aber wenigstens was gesehen. Wow! Torres del Paine haute uns echt um. Wunderschön. Und das obwohl es wie verrückt stürmte, bitterkalt war und teilweise auch noch regnete. Schneebedeckte Berge, Seen in den unterschiedlichsten Blautönen, Wasserfälle, rote Büsche und Guanacos (eine der 4 Lamaarten) überall. Ein echter Traum. Wir beschlossen, dass wir auf alle Fälle irgendwann wiederkommen müssen, um den Park mit Zelt zu durchwandern. Am Ende liefen wir noch ca. 1,5 Stunden am Grey-See entlang in Richtung Grey-Gletscher. Wir wurden zwar fast weggepustet aber es hat sich dennoch soooo gelohnt. Auf dem See schwammen riesengroße himmelblaue Eisschollen.
IMG_1385 Da der nächste Tag in der Wettervorhersage keinen Regen bringen sollte, hatten wir darauf unsere Tageswanderung gelegt. Es ging zu den Namensgebern des Parks: den Torres del Paine (blaue Türme). Dabei handelt es sich um drei herausragende Felssäulen im Bergmassiv. Die Wanderung war ziemlich anstrengend aber toll. Wir waren mit einem neuseeländischen Pärchen unterwegs, die ein ganz schön hohes Tempo vorgaben. Aber wir konnten mithalten. Wir sind ja mittlerweile auch ein bisschen trainiert. Mitten auf dem Weg trafen wir ganz zufällig einen Israeli wieder mit dem wir auf Galapagos tauchen waren. Wirklich lustig, gegensätzlicher könnten die beiden Orte nicht sein an denen wir uns bisher getroffen hatten. Das letzte Stück ging über Schnee und Eis und war teilweise eine ganz schön glatte Angelegenheit. Zum Glück lies uns das Wetter an diesem Tag tatsächlich nicht im Stich und so hatten wir am Ziel eine fantastische Aussicht auf die “Torres del Paine” und den gefrorenen See, der zu ihren Füßen lag. Am liebsten wären wir am nächsten Tag nocheinmal im Park gewandert aber das Wetter sollte wieder schlechter werden. :-(

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