Montag, 31. Mai 2010

San Cristobal und Palenque (26.05.10 – 28.05.10)

Nach (für mich da erkältet) etwas anstrengenden 14 h im Bus kamen wir morgens um halb 7 in San Cristobal de las Casas an. Ich war überrascht, dass ich mich mit meinen paar Brocken Spanisch, doch schon sehr gut durchbeißen konnte (Gracias Carlos). Zuerst bei den Verhandlungen ums Taxi und dann in unserer Posada Dona Rosita. Da wir sehr früh dran waren gingen wir erstmal frühstücken um direkt danach gleich eine Tour für den selben Tag um 09:00 Uhr zu buchen. Es ging zum Sumidero Canyon. Wir mussten langsam feststellen, dass man in San Cristobal und Umgebung mit Englisch nicht weit kam. Also immer Spanisch. Sehr gut. Wir wollens ja eh lernen.
IMG_4957 Bei der Bootsfahrt im Canyon sahen wir überraschend viele Tiere. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Pelikane zum Beispiel, einen großen Leguan im Baum und eine Horde Affen, die auch in den Bäumen tollte. Wir bekamen sogar 2 Krokodile zu sehen und als Highlight auf einem Stein im Wasser ca. 30 bis 50 Krokodilbabys. Unglaublich wie klein die noch waren. Babykrokodile sind sogar richtig süß im Vergleich zu Ihren großen Artgenossen! ;-) Der Guide erklärte uns, dass von solch einem großen Wurf nur ein bis zwei Jungtiere überleben. Sie werden von anderen Tieren gefressen, die Mutter kümmert sich nur im ersten Jahr um die Kleinen.
IMG_4988 Am Nachmittag schlenderten wir durch San Cristobal ein richtig süßes Städchen mit bunten Häuschen und viel Flair.
Abends ließen wir es uns mal gutgehen und gingen ziemlich schick essen im “El Fogon de Jovel”. Als Vorspeise gab es Tortillas mit unterschiedlichen Soßen und Dips dann gab es eine Art Grillteller mit allen möglichen Fleischsorten, Chorizo, Ananas und Salat. Mhhh lecker. Leider quälte mich an diesem Abend die Erkältung immernoch mächtig.
Am nächsten Morgen holten wir uns Frühstück beim Bäcker und begannen dann unsere Tagestour bei den Grotten (Tropfsteinhöhlen) von San Cristobal. An der gleichen Tour nahmen noch einige Mexikaner, ein israelisches Pärchen und zwei Dänen teil, die quasi 5 Monate bezahlten Urlaub machten, da sie für die größte Dänische Reisegesellschaft ein Praktikum absolvierten, indem sie Filmmaterial aus verschieden Ländern lieferten. Auch nicht schlecht.
IMG_5032 Der 2. Stopp bei den Wasserfällen “El Chiflon” war sehr schön. Man konnte eine tolle Wanderung machen und die verschiedenen Stufen des Wasserfalls sehen. An der höchsten Stelle gab es dann Canopy. Seile an denen man sich festketten lassen kann und hinüber zum anderen Ufer rutschen. Einige aus unserer Reisegruppe machten das auch. Auf dem Weg zum letzten Halt fing es leider an zu regnen außerdem mussten wir im Stau stehen, da die Busfahrer streikten und die Straße blockierten und nur alle halbe Stunde ein paar Autos durchgelassen wurden. Dass wir dann bei den Lagos die Montebello keine Sonne mehr hatten war sehr schade. Es sind insgesamt 59 Seen, direkt an der guatemalischen Grenze und jeder hat seinen eigenen Charakter und auch eine andere Farbe. Wir haben natürlich nur 4 Seen angeschaut. Zum Glück wurde meine Erkältung langsam besser.
Am nächsten Tag wurden wir schon morgens um 6 Uhr in der Posada abgeholt. Mit unserem gesamten Gepäck ging es weiter auf der Reise Richtung Palenque. Im Bus zu schlafen war unmöglich, da der Fahrer wie ein Irrer raste. Da die Strecke sehr kurvenreich verlief wurden wir von einer zur anderen Seite geschleudert. Das hielt nicht jeder Magen im Bussle aus. Unsere zum Glück schon. Bevor wir Palenque erreichten, machen wir an zwei Wasserfällen Stopp. Der erste, Agua Azul, ähnlich wie der vom Vortag jedoch sehr touristisch. Für die Toiletten wollten die doch glatt 5 Pesos (in Mexiko City fährt man mit der Metro für 3 Pesos quer durch die Stadt; na gut das wird auch bezuschusst). Der 2. Wasserfall war ein sehr höher Wasserfall in einer tollen Umgebung.
Als wir in Palenque aus unserem Bussle stiegen merkten wir schon die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze. IMG_5241 Die Mayaruinen liegen jedoch sehr schön im Dschungel und sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Guide, den wir mit der ganzen Gruppe genommen haben, hat sich nicht wirklich gelohnt. Aber danach sind wir trotz der Hitze noch auf die Pyramiden gestiegen und haben den tollen Ausblick von Oben genossen. Hier wurde auch das pompöse Grab vom Mayaherrscher Pacal gefunden, das wir in einer Nachbildung im Museum in Mexiko City gesehen hatten. Die echte Grabkammer in Palenque ist für Touristen leider geschlossen.
Wir ließen uns am Busbahnhof in Palenque absetzen und vertrödelten die 3 h bis zur Abfahrt des Nachtbusses nach Tulum noch mit bummeln und in einem Restaurant.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Mexico City (22.05.10 – 25.05.10)

Nach einem kleinen Frühstück in unserem Yotel Zimmerle haben wir beschlossen kurz die Lage am Flughafen zu checken. Also ab in den Fahrstuhl und einfach einen Stock höher fahren. Als die Fahrtstuhltür aufging wurden wir erstmal von der Hektik am Flughafen überrumpelt. Witzig irgendwie so direkt am Flughafen zu übernachten und trotzdem nichts mitzubekommen vom Lärm und Trubel.

Da wir einen Schalter der Airline Mexicana fanden (unsere Fluggesellschaft nach Mexiko) probierten wir gleich unser Glück mit dem Umbuchen der einzelnen Flugtermine des Round-the-World Tickets. Der Schalterangestellte war zwar sehr nett und bemüht, konnte uns aber leider nicht weiterhelfen. Lediglich unseren Mexiko-Flug hätte er umbuchen können. Aber den wollten wir ja planmäßig wahrnehmen.

Nachdem wir eingecheckt hatten gingen wir nochmal aufs Zimmer um ein bisschen im Internet zu surfen und Musik zu hören.
Um 14 Uhr hoben wir dann ein wenig verspätet vom Flughafen London in Richtung Mexico City ab. Neben mir saß ein nettes Mädel aus Guatemala City, Gloria. Wir kamen gleich ins Gespräch und sie gab uns viele Tipps für Mexiko und Guatemala und lernte mit uns ein wenig Spanisch! ;-)

Um 19:30 Uhr Ortszeit landeten wir etwas übermüdet in Mexiko und mussten erstmal ewig bei ziemlich schwülen Temperaturen im Flughafengebäude in der Schlage zur Passkontrolle stehen. Danach ging jedoch alles sehr schnell und problemlos. Wir organisierten uns ein Taxi zum Hostal Moneda, das wir vorreserviert hatten, checkten ein und begaben uns zur Bar auf der Dachterasse, da wir eine Flasche Wasser kaufen wollten. Dort war allerdings eine Samstag-Abend Party im Gange und bevor wir das Wasser kaufen konnten gab es erstmal einen Tequila aufs Haus.
Für die Party waren wir leider zu müde. Also kramten wir unsere Ohrstöpsel raus und legten uns schlafen.

Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück auf der Dachterrasse des Hostels und buchten dann 2 Touren für die darauffolgenden Tage. P1000487
Mexiko City hat 20 Millionen Einwohner und gehört damit zu den größten Städten der Welt. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch, davon bekommen wir zum Glück in den nächsten Tagen nichts mit. Dies könnte auch daran gelegen haben, dass in der Stadt ein gewaltiges Polizeiaufgebot zugegen war. Keine Ahnung ob dies immer so ist. Jedenfalls stand an jeder Ecke im Innenstadtbereich mindestens ein Polizist, teilweise in richtigen Rüstungen mit Schutzschild (die Armen bei der Hitze).
Wir wollten ein wenig die Stadt erkunden und liefen zuerst zum Zocalo, dem zentralen Platz der Stadt (der nur 100 m von unserem Hostel entfert lag) und schauten uns dort ein wenig um. Hier befindet sich u.a. auch die Kathdrale von Mexiko City. Wir hatten Glück ausgerechnet an diesem Wochenende fand ein Festival der Ureinwohner Mexikos statt. Es gab eine Bühne und viele Gruppen mit tollen Kostümen führten ihre traditionellen Tänze vor. IMG_4507
Als nächstes fuhren wir mit der Metro nach Coyoacan, dem ältesten  Stadtteil Mexiko Citys. Metrofahren ist ziemlich einfach. Die Metro von Mexiko City ist der von Paris nachempfunden. Innerhalb der Züge gibt es Duzende von Verkäufern, die hauptsächlich CD’s und Kinderspielzeug verkaufen. Uns hat erstaunt, dass auf diesem Weg auch tatsächlich ziemlich viel verkauft wird.
Coyoacan ist ein quirliges Viertel mit vielen Restaurants, Cantinas und Cafés. Sonntag nachmittags waren sehr viele Mexikanische Pärchen und Familien unterwegs um ein Eis zu essen und über den Markt mit Handarbeiten und durch den Park zum bummeln. Wir schlossen uns Ihnen an. In der angeblich besten Cantina (Cantina la Guadalupe) von Mexiko City aßen wir eine Quesadilla con Pollo y Queso, die wirklich sehr sehr lecker war.
Ich muss sagen, dass ich wirklich am überlegen bin, ob ich bisher in einem anderen Land so fröhliche, freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt haben wir hier in Mexiko. Ich glaube nicht.
Am Ende des Tages wurden wir mit einem schönen Sonnenbrand belohnt, da wir vergessen hatten uns einzucremen.

Am Montag morgen nach dem Frühstück begann unsere Tour nach Teotihuacán, einer alten Tempelstadt 49 km nördlich von Mexiko City. Auf dem Weg dorthin besuchten wir den Ort, an dem Mexiko City gegründet wurde. Eine Gruppe Pilger war im 14. Jahrhundert in Mittelamerika unterwegs, auf der Sache nach dem Zeichen, das Ihnen Ihr Priester genannt hatte. Einem Adler, der auf eine Kaktus steht und ein Schlange im Maul hat. An der Stelle wo sie dieses Zeichen sahen, liessen sie sich nieder und siedelten sich an. Der mächtige Volksstamm der Azteken entstand, ebenso wie die Ursprünge von Mexiko City, das übrigens damals in einem großen See lag. Als 1519 die Spanier kamen und die Aztekendynastie beendeten legten sie auch den See trocken und die Entwicklung von MC bis zur heutigen Größe begann.
Bei unserem zweiten Stopp lernten wir einiges über Tequila machten eine kleine Probe und kauften zur Krönung auch noch eine schöne Flasche Tequila mit einem ekligen Wurm drin. ;-)
Dann endlich kamen wir am eigentlichen Tagesziel an. Die Ursprünge von Teotihuacán gehen bis auf 300 vor Christi zurück. Zu Ihrer Blütezeit hatte sie eine viertel Million Einwohner und war damit die 4. größte Stadt der Erde nach Rom, Athen und Alexandria. Um 600 nach Christus ging die Stadt aus ungeklärten Gründen unter.
Da es sehr heiß war, kaum Schatten vorhanden und wir außerdem IMG_4761zuvor schon 5 versch. Tequila probiert hatten brauchten wir an diesem Tag viel Wasser um die beeindruckenden Pyramiden zu besteigen. U.a. die Sonnenpyramide mit 64 Metern Höhe und die Mondpyramide am Ende der Straße der Toten, von der aus man einen gigantischen Ausblick über ganz Teotihuacán hat. 
An unserem letzten Tag in Mexiko City machten wir eine Tour zum Antropologie Museum. Geführt wurden wir von der gleichen reizenden älteren Dame wie schon am Tag zuvor. Da wir schon gestern begeistert von Ihr und ihrem Wissen waren, freuten wir uns natürlich sie wiederzusehen. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Tour zum und durchs Museum war toll und brachte uns den alten Kulturen noch ein wenig näher. Da wir in der nächsten Zeit noch einige Tempel besuchen werden ist das auch gut so.
Um 16:30 Uhr fuhr unser gebuchter Bus vom Busterminal ab. Vorher mussten wir nochmal zurück zum Hostel und unser Gepäck abholen. Zum Schluss war alles noch ein wenig Hektisch, weil der Bus zurück zum Hostel einfach nicht kam. Wir haben es dennoch geschafft uns auf die Fahrt von 13,5 h bis San Cristobal de las Casas zu begeben.

Samstag, 22. Mai 2010

Abflug

Am 21. Mai war es soweit. Der Tag des Abflugs auf den wir schon so lange hingefiebert hatten. Die letzte Nacht hatten wir bei Stefans Eltern im Gästezimmer verbracht. Nach einem sehr leckeren Frühstück fuhren wir zur Wohnungsübergabe ein letztes Mal nach Hause. Alles verlief reibungslos.

 P1000471 Mittlerweile war ich dann schon sehr aufgeregt und hatte auch Magenschmerzen. Stefan ging’s eigentlich noch ganz gut. Um kurz nach drei machten wir uns mit Stefans Eltern auf den Weg zum Flughafen in Basel. Die angekündigten Staus zu den Pfingstferien und aufgrund der vielen Baustellen auf der A5 fielen zum Glück nicht so heftig aus wie erwartet.

Caro und Michael kamen auch noch zum Flughafen. Um 20:30 Uhr verabschiedeten wir uns von Stefans Familie und gingen durch die Passkontrolle. Dabei gab es auch ein paar feuchte Augen! Ich glaube wir haben trotzdem immer noch nicht realisiert, dass wir jetzt für sooooo lange Zeit weg sind.IMGP2865

Der Flug mit EasyJet ging pünktlich. Ich habe selten einen so engen Flieger erlebt. Und Mist – wir haben nicht ausprobiert ob man für die Toiletten bezahlen muss. Kaum gestartet landeten wir auch schon wieder in London Gatwick. Übrigens eine meiner härtesten Landungen bisher. Der Flieger hat mit solch einem Rums aufgesetzt, das ein paar Weibliche Mitfliegerinnen zu Kreischen anfingen.

In London angekommen mussten wir erstmal mit dem Bus-Shuttle vom Nord- zum Südterminal. Dort angekommen fanden wir unsere gebuchte Kabine im Yotel dann relativ schnell und freuten uns über das witzige 6qm Zimmer. :-)

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Die letzten Tage vor der Abreise …

Jetzt ist es endlich soweit. In einer Stunde fahren wir zum Flughafen nach Basel. Von der Aschewolke haben wir auch nichts mehr gehört also hoffen wir, dass alles klappt.

In den letzten Tagen war noch sehr viel los.
Stefan hatte am 12. Mai seinen letzten Arbeitstag.
Am gleichen Tag haben wir auch unsere Abschiedsparty gefeiert. P1000279Viele Grüße nochmal an alle, die mit uns ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen haben lassen. Es war ein tolle Party. Schön, dass Ihr alle da wart. Spezielle Grüße auch noch an unsere 5 Hartgesottenen, die tatsächlich bis halb 12 am nächsten Mittag durchgefeiert haben (Vielleicht wär’s ja noch länger gegangen, wenn nicht um 11 Uhr der Strom ausgefallen wäre ;-)). Ach übrigens Noggo, die Küche sah herrlich aus ;-P!
Die Bilder zur Party haben wir auch auf dem Blog verlinkt.

P1000454Nachdem wir uns wieder vom Feiern erholt hatten war dann Wohnung ausräumen angesagt. Da unsere Wohnung zwischenvermietet wird, mussten wir all unsere privaten Sachen in Kisten räumen und ins dritte Zimmer verstauen (das nicht mit vermietet wird). Wir haben über 20 vollgepackte Kisten zusammenbekommen. Zum Packen und Putzen kam uns das verlängerte Wochenende gerade recht. Jetzt wurde uns auch so langsam klar, dass es bald ernst wird.

In jeder freien Minute waren wir in der letzten Woche auf Abschiedstournee. (@Sandy und alle Anderen: Das Memory ist eingepackt und wird uns in so mancher Stunde an Euch erinnern – Dankeschön :-)) Verabschiedung von Familien, Freunden und Kollegen. Wir werden Euch alle vermissen. :-(

Vielen Dank auch an Silvia und Grabe, die diesen Mittwoch - nachdem unsere Wohnung schon geputzt war - nochmal ihre Wohnung für ein kleines Abschiedskomitee zur Verfügung gestellt haben.

P1000419 Das Packen unserer Rucksäcke war zum Glück nicht mehr ganz so aufwendig, da wir schon länger geplant hatten was alles mit auf die große Reise kommt. Ich hatte mir ja extra noch einen neuen Rucksack (mit Frontzugriff) gekauft und bin mal gespannt, ob der auch hält, was er verspricht. Natürlich kann man wenn man 10 Monate unterwegs ist auch nur mitnehmen, was in den Rucksack passt und was man selbst ohne Probleme tragen kann. Durch ein paar Tricks, z.B. Kompressionsbeutel oder leichte Funktionskleidung haben wir unser Gepäck optimiert. Letztendlich hat Stefan ca. 14 kg + 6 kg Handgepäck und ich haben ca. 13,5 kg + 3 kg Handgepäck.

Gestern morgen haben wir dann mein Auto in der Garage hochgebockt und abgemeldet. Bis in 10 Monaten, Autole!!!IMG_9273
Stefan hatte es da schon schwerer. Er musste für immer Abschied nehmen. Gestern Abend kam Katja, die sein Auto bereits gekauft hatte, um es abzuholen. War echt schön, dich auch nochmal gesehen zu haben und mit Euch Mädels nochmal was trinken zu gehen und zu quatschen :-)
Pass gut auf’s Cabrio auf. Hoffentlich kommt auch mal die Sonne wieder raus, dass es sich lohnt.