Montag, 28. Februar 2011

Australien – Great Barrier Reef (07.02.11 – 10.02.11)

An Stefans Geburtstag mussten wir schon mit den Hühnern aufstehen.
Das machte aber nichts, denn heute wollten wirs mal richtig krachen lassen und uns wie VIP’s fühlen. Wir hatten nämlich 3 Tage auf einem Tauchboot im nördlichen Great Barrier Reef gebucht. Um dort hin zukommen traten wir an diesem Morgen einen Privatflug mit einer kleinen Propellermaschine an. Naja um ehrlich zu sein hatten wir gar nicht damit gerechnet, dass es so privat wird, aber in dem 12-Sitzer IMG_6307 waren tatsächlich nur wir, der Pilot und eine Tauchfotografin. Somit hatten wir einen exklusiven Check-Inn Schalter, eine Wartelounge nur für uns allein und eine Sicherheitsvorführung vom Kapitän persönlich. Und schon hoben wir ab in die Lüfte. In nur zweihundert Metern Höhe flogen wir übers Riff und hatten einen Wahnsinnsausblick! So etwas erlebt man wirklich nicht alle Tage. Ein genialer Geburtstagsauftakt für Stefan.
Bei blauem Himmel und Sonne landeten wir auf Lizard Island einer traumhaften kleinen Insel und wurden gleich von der Crew in Empfang genommen und an Bord gebracht. Eine lustige Truppe -sowohl die Crew, als auch die anderen Passagiere, die schon ein paar Tage an Bord waren. Nach einem Begrüßungscocktail und einer Käseplatte (oh ja wir ließen es uns richtig gutgehen) fuhren wir gleich zum ersten Tauchplatz. Also hieß es Sauerstoffflaschen anschnallen und abtauchen. Wir waren sofort begeistert. Dass die anderen meinten, die Sicht wäre wohl nicht ganz so gut, jetzt nach dem Wirbelsturm, konnten wir überhaupt nicht teilen. Es war großartig und vor allem so bunt! Wunderschöne Korallen und viele kleine Fischlein und beeindruckend große Kabeljaue, für die dieser Tauchplatz berühmt war. Es hatte sich auf jeden Fall gelohnt etwas mehr zu zahlen um nördlich von Cooktown tauchen zu gehen, wo nur 3 Tauchboote operieren.
Leider war es Stefan schon etwas schwindelig, als wir aus dem Wasser kamen und das ganze wurde immer schlimmer. Vermutlich war er seekrank, so ganz genau wissen wir es aber nicht. Ausgerechnet an seinem Geburtstag konnte er nun nichts Essen und auch die zwei weiteren Tauchgänge nicht mitmachen, die für diesen Tag noch anstanden. Wirklich richtig ärgerlich.
cuttlefish Wir waren froh, dass es ihm am nächsten Morgen besser ging und er die zwei restlichen Tage noch in vollen Zügen genießen konnte. Das Essen an Bord war sehr lecker. So gut hatten wir bisher in Australien noch nicht gegessen. Erstes Frühstück, Tauchgang und dann zweites richtig großes Frühstück mit Speck, Eiern, Pfannkuchen und und und. Mittagessen, Nachmittagssnack (z.B. selber gemachte Schokolade mhhh) und Abendessen mit Nachttisch. Wir wurden rundum versorgt mit allem was wir brauchten. Nach jedem Tauchgang hatten wir unsere persönliche Wasserflasche am Platz und ein (vom Trockner noch gewärmtes) Handtuch. Und das Tauchen war wirklich genial. Insgesamt machten wir 12 (Stefan 10) Tauchgänge an vielen verschiedenen Plätzen in drei Tagen. Darunter auch 2 Nachttauchgänge. Teilweise tauchten wir sogar ohne Guide und nur im Zweierteam, das hatten wir bisher noch nicht ausprobiert. Wir sahen Weißspitzenriffhaie (auch bei Nacht und ganz nah), Schildkröten, Tintenfische (einer wechselte sogar vor unseren Augen abrupt die Farbe), über einen Meter große Muscheln in leuchtendem blau und vieles vieles mehr.
IMG_6328Das Leben an Bord bestand im Wesentlichen aus Tauchen, Schlafen und Essen. Trotzdem blieb noch ein wenig Zeit unsere interessanten Mittaucher kennenzulernen. Und ich muss schon sagen, wir waren zwei arme kleine Lichter an Bord. Was hatten wir da? Z.B. einen jungen, aufstrebenden Brauereibesitzer aus Singapur, 2 Piloten von American Airlines, einen Fondmanager von der Wallstreet …. etc. Und alle hatten sie nur Quatsch im Kopf. Es war also sehr lustig.
Am letzten Abend holte dann der Kapitän noch seine Klampfe aus der Schublade und zeigte, dass er durchaus Talent zum Entertainer hatte. Wir trällerten ein Lied nach dem anderen und schauten uns dann die Unterwasserfotos von der Bordfotografin an und das Video, das sie während des Trips gedreht hatte. Während des Videos wurde es auf einmal ganz still, da wir die schönen Momente noch einmal erlebten und uns plötzlich klar wurde, dass der Trip schon zu Ende ging.
Wir fuhren die ganze Nacht durch und hatten deshalb alle einen mehr oder weniger schlechten Schlaf. Am nächsten Morgen gabs dann nach dem Frühstück die große Verabschiedung.
Wir sind wirklich froh, dass wir diese Tour gebucht haben und das noch intakte, bunte, wundervolle Great Barrier Reef sehen konnten. Wer weiß wie lange das noch möglich ist. Rund um Cairns scheint ja schon vieles zerstört zu sein.

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