Donnerstag, 7. Oktober 2010

Peru – Cusco und Machu Picchu (10.09.10 – 14.09.10)

Gemeinsam mit Sandra und Mareike suchten wir uns nach der Ankunft in Cusco erst mal ein schönes Hostel und gingen dann gaaaaaanz gemütlich frühstücken und quatschen. Was man sich als alte Karlsruher (und Pforzheimer ok) nicht alles zu erzählen hat. ;-)
IMG_9475 Danach legte sich Stefan ins Bett, da er leider ein bisschen kränkelte. Außer abends mit den Mädels Cocktails trinken zu gehen machte ich auch nicht mehr viel an diesem Tag.
Der nächste Tag begann ebenfalls wieder mit einem ausgiebigen Frühstück zu viert. Stefan ging es schon besser. Er fühlte sich jedoch noch nicht fit genug, den geplanten 4tages-Trekk zum Machu Picchu mitmachen zu können. Also änderten wir unsere Pläne und buchten eine 2 Tagestour ohne Wanderung. Wir haben noch nie ein so unglaubliches Chaos von Touranbietern, Touren und Preisen erlebt wie hier in Cusco. Jeder erzählte uns etwas anderes und am Ende waren wir nicht nur verwirrt sondern auch tierisch schlecht gelaunt. Den Mädels erging es nicht anders. Um uns aufzumuntern starteten wir einen Stadtrundgang zu viert.  Ausgestattet mit drei Spiegelreflexkameras (wobei unsere noch das älteste Modell war) artete das Ganze zu einer regelrechten Paparazzi Tour aus. ;-) Aber wir lernten echt schöne Ecken von Cusco kennen. Die hügelige Stadt hat richtig schöne Aussichtspunkte.
IMG_9540Am nächsten Tag wurden wir eine halbe Stunde zu früh von der Reiseagentur abgeholt (sowas gibts normalerweise auch hier nicht) und fuhren mit Auto und Zug nach Aguas Calientes. Hier boomte es nur so von Touristen in allen Alterstufen, da das kleine Städtchen der Ausgangspunkt für einen Besuch der berühmten Ruinen von Machu Picchu ist. Trotzdem ist die Stadt mehr als hässlich und bedürfte wirklich mal einiger Renovierungsarbeiten. Vor allem die vielen Hängebrücken über den kleinen Fluss machten echt alles andere als einen vertrauenswürdigen Eindruck. Natürlich wurden wir nicht wie versprochen am Bahnhof abgeholt sondern mussten unser von der Agentur gebuchtes Hotel auf eigene Faust suchen. Der erste Eindruck dort war gar nicht mal so schlecht. Im Gegensatz zu den meisten Häusern war hier sogar die Fassade gestrichen. Nachdem wir eingecheckt hatten bummelten wir ein wenig durch die Straßen und gingen eine Kleinigkeit essen. Wieder zurück im Zimmer wollte Stefan sein Handy als Wecker stellen, da wir in der Nacht früh raus mussten. Aber böse Überraschung, das Handy war nicht an seinem Platz im Rucksack. Ich schaute auch schnell nach und auch meines war weg. Die Kopfhörer und alles waren noch da aber unsere beiden Handys waren geklaut. Aufgeregt liefen wir zur Rezeption und baten die Rezeptionistin die Polizei zu rufen. Jetzt ging der Ärger erst richtig los. Sie redete immer wieder auf uns ein, dass das nicht sein könne und dass sie die ganze Zeit da gewesen wäre (was sie definitiv nicht war) und nachdem ich ihr zum 5. Mal gesagt hatte, dass sie jetzt gefälligst die Polizei rufen sollte und dass die das dann klären würden, wurde sie laut und begann uns anzuschreien. Daraufhin lief ich ins Zimmer und kramte die Telefonnummer unserer Reiseagentur in Cusco heraus. Ich rief dort an und klagte unser Leid. Die Rezeptionistin war mittlerweile nicht mehr zu bremsen und schrie nur noch rum. Das ganze zog sich ewig und endete damit, dass Stefan selbst zur Polizeistation lief und mit den Polizisten zurückkam. Mittlerweile hatten wir auch schon festgestellt, dass sich die abgeschlossene Tür mit ein wenig Rütteln am Türknauf ganz einfach öffnen lies. Der Polizei blieb das natürlich auch nicht verborgen, genauso wie einige andere kleine Lügen und Ungereimtheiten, die die junge Dame uns und den Herren vorgaukelte. Stefan ging wieder mit zur Polizeiwache, um den Bericht aufzunehmen und ich musste mit unseren restlichen Sachen im Zimmer bleiben, da sich dieses ja nicht abschließen lies. Nachdem ich langsam schon anfing Panik zu bekommen kam er schließlich nach geschlagenen 2,5 h um kurz nach Mitternacht wieder zurück. An Schlafen war natürlich nicht zu denken.
Trotz allem mussten wir um 3:30 Uhr wieder Aufstehen und uns in die Schlange derer Einreihen, die versuchen wollten unter den ersten Leuten am Eingang zum Machu Picchu zu sein. Nur wenn man zu den ersten 400 in der Schlange gehört bekommt man einen Stempel auf sein Ticket, der einen berechtigt zu einer bestimmten Uhrzeit den P1010475 Wayna Picchu Berg hochzuklettern, von dem man eine grandiose Aussicht auf die Ruinen hat. Wir quälten uns also morgens um halb 5 über eine Stunde lang und ohne in der Nacht geschlafen zu haben im Laufschritt den Berg bis zum Eingang hoch. Oben angekommen waren wir fix und fertig, freuten uns jedoch über den Stempel. Ca. 1/4 Stunde später kamen aber auch schon die ersten Busse nach oben und auch die Leute in den Bussen konnten sich noch über Stempel freuen. Wenn wir das gewusst hätten. Wir waren nur froh, dass wir nicht zu denen gehört hatten, die versucht hatten hochzulaufen und dann nach den Bussen ankamen und keinen Stempel mehr bekommen hatten. Unter den Ersten betraten wir Machu Picchu im dunkeln und konnten erleben, wie die Sonne hinter den Bergen aufging. Das Panorama war schon enorm. Trotz allem war die Stimmung nach den Vorkommnissen der letzten Nacht irgendwie immer noch am Boden. Wir waren müde und konnten die gigantischen Ruinen leider nicht ganz so genießen. Um halb 9 begann unsere Führung, die leider etwas bescheiden war. Dass der Guide ein furchtbares Englisch sprach war eine Sache, dass er leider nichts sinnvolles erzählte eine andere. Als die Führung gegen 11 Uhr beendet war überlegten wir ernsthaft, ob IMG_9718 wir überhaupt noch den Wayna Picchu besteigen wollten, ein Bett wäre uns lieber gewesen. Der Abschlusssatz unseres Guides, dass man um den Berg zu besteigen, alles Sorgen hinter sich lassen müsste regte mich nur noch mehr auf. Zum Glück haben wir uns doch entschlossen hochzuklettern, denn von Meter zu Meter stieg unsere Stimmung. Die Landschaft war so spektakulär und die Aussicht so grandios und das Hochlaufen machte einfach nur Spaß und lies uns unseren ganzen Ärger vergessen.
Zurück nach Aguas Calientes nahmen wir den Bus. Für heute waren wir genug gelaufen. In einem Restaurant bestellten wir etwas zu Essen und als Stefans Burger kam kroch da eine schöne fette Made drüber. Wir verließen das Lokal ohne zu bezahlen unser Bedarf an bösen Überraschungen war gedeckt. Bevor wir mit dem Zug zurückfuhren verbrachten wir nochmal 3 h auf der Polizeistation, um ein detaillierteres Protokoll aufzunehmen. Der Bus, der uns von der Zugstation abholen und nach Cusco bringen sollte war zwar da hatte aber unsere Namen nicht auf der Liste. Zum Glück waren wir nicht die einzigen denen es so erging. Trotzdem entstand natürlich wieder ein riesen Chaos und wir mussten wieder streiten aber wir wurden mitgenommen. Um kurz nach Mitternacht fielen wir endlich in die Federn unseres vorgebuchten Hostels in Cusco. Nach viel zu kurzem Schlaf klopfte es morgens um 6 Uhr an die Tür des Hostels und Roxanna von der Reiseagentur kam vorbei und lies sich die Geschichte mit den Handys nochmals von uns erzählen. Dass wir keine Rückerstattung bekommen würden war uns klar, dass sie jedoch vorbeikam sich dafür interessierte und sich auch entschuldigte fanden wir gut.

1 Kommentar:

  1. Wie überaus ärgerlich mit den Handys!!!! Aber ansonsten habe ich bei Machu Picchu mit Euch mitgefiebert und mich gefreut, daß Ihr es letztendlich doch noch ein bißchen genießen konnten!

    AntwortenLöschen