Dienstag, 19. Oktober 2010

Chile – San Pedro de Atacama (01.10.10 – 03.10.10)

Die Grenze zwischen Bolivien und Chile war wirklich amüsant. Da waren wir 3 Tage lang durch Salzseen und Wüsten gefahren und kamen dann mitten im Nichts an einem kleinen Häuschen mit Schlagbaum heraus. Unseren Ausreisestempel hatten wir ja schon vor drei Tagen bekommen. Unser Abholservice aus Chile war sehr fröhlich und freundlich und schien sogar zu wissen, was das Wort Organisation bedeutet. Direkt 2m hinter dem Schlagbaum verwandelte sich die Sandpiste in eine asphaltierte Straße und wir brausten munter ins nächste Abenteuer, Chile. Beim Zoll wurden wir durchsucht und mussten unsere Rucksäcke auspacken. Ansonsten verlief alles problemlos. San Pedro ist sehr klein und so konnten wir uns ganz einfach zu Fuß mehrere Unterkünfte anschauen und entschieden uns dann gemeinsam mit Birgit und Jonas für ein nettes Hostel mit Innenhof und Hängematten. Diese Entscheidung bereuten wir auch nicht, denn die darauffolgenden Tage in San Pedro waren einfach nur toll und entspannend. Wie schon erwähnt, ist der Ort ein kleines Nest in dem fast nur Touristen sind und es ist in Chile natürlich auch noch super teuer im Vergleich zu Bolivien aber San Pedro ist einfach so unglaublich gemütlich und liebenswürdig, dass man sich hier länger aufhalten möchte als der Zeitplan eigentlich her gibt. P1060851 Es gab viele schnuckelige Restaurants und wenn sie auch nicht billig waren, so boten sie doch was fürs Geld. Gleich nachdem wir in die Zimmer eingecheckt hatten gingen wir in solch ein Restaurant und wurden echt nicht enttäuscht. So lecker hatten wir schon lange nicht mehr gegessen und dann auch noch drei Gänge und ein Pisco Sour zur Mittagszeit. Es war warm und so konnten wir beim Essen im T-Shirt draußen sitzen und die Sonne genießen, was auch mal wieder schön war. Von den Restaurant Stühlen parkten wir gleich um in die Hängematten im Hostel und abends kochten wir gemeinsam mit Birgit und Jonas Spaghetti Bolognese und tranken Wein.
Am nächsten Morgen schliefen wir gemütlich aus und bereiteten dann ein super leckeres Frühstück in unserem Innenhof zu. Wir Mädels hatten Lust einfach noch einmal einen Tag nichts zu tun, die Sonne zu genießen, zu lesen und durch den Ort zu bummeln, wo wir uns leckeres Eis, Crepes und Brownies gönnten. IMG_2964 Stefan und Jonas fuhren zum Sandboarden in die Wüste und hatten auch einen riesen Spaß. Dort trafen sie übrigens auch unsere Iren aus der Uyuni Tour wieder. Nach dem Sandboarden konnten die beiden den Sonnenuntergang auf einer Düne mit einem Pisco Sour genießen und als sie zurückkamen hatten wir schon Abendessen gekocht. Nach dem Essen ging es nämlich schon los zum nächsten Highlight, dem Sterneobservatorium. Die Atacamawüste zählt weltweit zu den besten Plätzen um Sterne zu sehen, da die Luft hier sehr trocken ist und weit und breit keine großen Städte sind. Ein Franzose hat hier seine eigene Geschäftsidee entwickelt und sich neun große Teleskope in den Garten gestellt. Nun führt er Abends Touristen in den Sternenhimmel ein. Alain ist ein Original und wir hatten dermaßen viel Spaß auf seiner rund 3-stündigen Tour. Erst saßen wir im Vorraum seines Hauses im Kreis mit Decken, in der Mitte nur eine kleine Kerze und in der Decke ein rundes Loch, durch das man den Himmel sehen konnte. Hier erzählte uns Alain schon mal einiges Grundsätzliche über das Weltall, das ganze mit so viel Witz verpackt, dass wir uns echt die Bäuche halten mussten. Alain war ein echter Entertainer. Danach gingen wir nach draußen und er zeigte uns einige Sternbilder und wichtige Sterne im Südhimmel. Wie schon Jeff auf Galapagos benutze auch er einen unglaublichen Laserpointer, der unendlich weit zu leuchten schien. Da waren unsere Jungs natürlich wieder neidisch. Zum Abschluss durften wir durch die neun Teleskope noch verschiedene Himmelsphänomene beobachten. Galaxien, Zwillingssterne, Jupiter … und dann gab es heiße Schokolade für alle. Ein wirklich gelungener Abend.
P1060909Auch am nächsten Tag schliefen wir wieder aus und frühstückten gemütlich in der Sonne. Wir hatten uns entschlossen, heute reiten zu gehen. Birgit hat ein Pferd zu Hause und deshalb kein Problem, wir anderen waren noch etwas unsicher. Die Dame, die uns begleitete meinte, dass mein Pferd nichts gekostet hätte, weil es als unreitbar galt. Na prima! Außerdem konnte es den Wind nicht leiden und wir hatten viel Wind an dem Tag. Ach ja Stefans und Birgits Pferd konnte es auch nicht leiden, ich durfte den beiden also nicht zu nahe kommen. Während alle anderen Pferde wirklich schön waren, sah meines aus wie eine Kuh! Aber sonst war es ein liebes Pferd! ;-) 
Das Reiten machte auch echt Spaß. Vor allem weil die Landschaft so unglaublich schön war. Man kam sich vor wie in Marlboro County. Wir sind durch Flüsse geritten und über enge Pfade Berge hinauf. Nach 4 h hatten wir dann aber alle ganz schön Muskelkater. Am Abend gingen wir anlässlich unseres letzten Tags mit Jonas und Birgit in San Pedro nochmal richtig gut Essen und gönnten uns eine Grillplatte für 4 Personen. Mhhh war die lecker. Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich davon erzähle. Das Fleisch und die Würste wurden uns samt Holzkohlegrill auf den Tisch gestellt.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen, da Jonas und Birgit nach Santiago de Chile weiterfuhren und wir über die Grenze nach Argentinien wollten. Es war echt eine schöne Zeit mit euch beiden. Wir freuen uns schon auf unser Alpenrevival nächstes Jahr ;-)

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