Freitag, 22. Oktober 2010

Argentinien – Salta und Mendoza (04.10.10 – 09.10.10)

Die Busfahrt nach Salta war unspektakulär und lang. Als wir abends dort ankamen waren viele Menschen auf dem Bussteig, die für ihre Hostels Werbung machten. Da es bequemer war und wir somit auch das Taxi bezahlt bekamen, ließen wir uns von solch einer Schlepperin bequatschen. Das Hostel war dann auch wirklich schön. Und da wir jetzt endlich in Argentinien waren gingen wir abends auf der Stelle Steak essen!!! Salta war modern, hatte viele Einkaufsmöglichkeiten und einen großen Platz mit Sitzmöglichkeiten und Grünfläche. Wir kamen uns wieder vor, wie in Europa. Da wir seitdem unserem Handys gestohlen wurden keine MP3 Player mehr hatten, wollten wir versuchen in Salta entweder einen MP3 Player oder ein Handy zu kaufen. Fehlanzeige. Den ganzen Tag rannten wir durch die Stadt aber fanden nichts brauchbares. Entweder die Sachen waren viel zu teuer oder einfach nur Schrott. An diesem Tag machten wir auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Argentinischen Siesta. Die Arbeitszeiten hier hätten wir mal gerne. Man kommt so zwischen 9 und halb 10 und öffnet seinen Laden. Wenn man dann was anderes zu tun hat schließt man halt einfach wieder für ne Stunde oder zwei. Öffnungszeiten stehen eh nicht an den Türen. Gegen 13 Uhr ist dann Siesta angesagt, das heißt es wird geschlossen bis ungefähr 17 Uhr, eher später. Und wenn man dann Lust hat dann arbeitet man halt nochmal bis um 20 Uhr. Ahhhhh, wenn man was erledigen möchte keine Chance. Mittags sind die Straßen wie leergefegt. Womit wir gleich zur nächsten Kuriosität kommen: Nachdem wir die MP3 Player Suche aufgegeben hatten gingen wir gegen 18:45 Uhr auf Restaurantsuche. Als wir eines gefunden hatten, das tatsächlich geöffnet war, bekamen wir die Kaffeekarte vorgelegt. Nach kurzem Nachfragen bot man uns das Mittagsmenü an. ;-) Vom Abendessen waren wir um diese Uhrzeit nämlich noch weit entfernt. Das beginnt üblicherweise so um 23 Uhr und kann bis weit nach Mitternacht gehen. Naja, wir hatten auch mit Mittagessen kein Problem, solange wir überhaupt was zu Essen bekamen, denn um 21 Uhr fuhr bereits unser Bus nach Mendoza.
Im Bus gab es ein großes Hallo, denn wir trafen wieder auf Dara und Siobhan, die beiden Iren. Gemeinsam nahmen wir uns am nächsten Abend nach der Ankunft ein Hostel und dann gingen Stefan und ich ins LAN-Office, da wir unseren Flug von Quito nach Santiago stornieren wollten, bzw. wenn möglich umbuchen auf einen Flug von Punta Arenas nach Santiago. Die Mitarbeiter von LAN waren zwar sehr freundlich, konnten jedoch nicht umbuchen, da angeblich nur American Airlines dazu in der Lage war. In Mendoza gab es sogar ein ein winziges AA Büro mit 2 Mitarbeitern, das allerdings nicht einfach zu finden war. Die Damen konnten nur Spanisch, bestätigten mir aber nach langem hin und her, dass sie den Flug umgebucht hätten und wir nur noch am nächsten Tag am Telefon bezahlen müssten, da in Buenos Aires das Büro bereits um 18 Uhr geschlossen hätte. (Man bedenke, im Rest von Argentinien hat alles bis 17:30 Uhr geschlossen und in Buenos Aires ab 18 Uhr. Wie um Gottes Willen arbeiten die miteinander?)
Am nächsten Tag fuhren wir mit den Iren gemeinsam nach Maipu (ca. 45 min von Mendoza) und wollten dort die berühmte Fahrrad und Wein Tour machen. Wir mieteten uns Fahrräder und bekamen dazu einen Plan mit etlichen Weingütern in der Umgebung. IMG_1218 Und los ging’s. Als erstes besuchten wir das Weinmuseum und bekamen dort eine Führung, als nächstes ging’s zu einer Schokoladen und Likörfabrik, wo wir allerhand leckere Sachen probieren konnten: Öle, Essig, Oliven, leckere Pasten, Dulce de Leche, Liköre und Schokolade. Mittag aßen wir in einem wunderschönen Familienweingut, das total im Kontrast zu dem modernen Weingutkomplex stand, den wir danach besuchten. Der Tag verging so schnell und wir hatten richtig Spaß mit unseren Fahrrädern und Dara und Siobhan auf den Weingütern. Den Abschluss bildete ein schnuckeliger Biergarten mit alten Couchen. Leider war am Ende des Tages unsere zweite kleine Kamera weg. Ob wir sie verloren haben oder ob sie geklaut wurde bleibt unklar, wobei wir eher zu letzterem tendieren, da sie ziemlich gut verstaut war und mitsamt Tasche verschwunden ist. Der Ärger war natürlich groß. Jetzt hatten wir so einen Akt veranstaltet, um die Kamera wiederzubekommen und jetzt ist sie schon wieder weg!!! :-(
Und die Stimmung wurde nicht besser. Am nächsten Morgen checkten wir aus, doch da verlängertes WE in Argentinien war, gab es keinen Platz im Bus nach Bariloche mehr und wir müssen wieder einchecken. Den Iren ging es genauso und so nahmen wir halt das einzig freie 4er Zimmer. Als wir unser umgebuchtes Flugticket am Telefon bezahlen wollten sank die Stimmung gänzlich auf den Nullpunkt. Stefan hing 3 Stunden am Telefon in der Warteschleife und dann erklärte man ihm, dass wir das Ticket weder umbuchen könnten für Geld noch kostenlos stornieren. Die einzige Möglichkeit wäre ein Storno für 250 $!!!!! Bitte was? Wir hatten das Ticket nie gebraucht aber im Reisebüro bei der Buchung hatte man uns empfohlen für alle Fälle doch mal ein Ticket zu buchen, man wüsste ja nie, ob man es doch noch brauchen könnten und stornieren sei ja kostenlos. Also liefen wir wieder zum American Airlines Büro und die Damen bekundeten uns ihre Nichtwissenheit und dass sie aber auch nichts machen könnten. Wir hätten einen Boxring brauchen können, so sauer waren wir. In weniger als einem Tag hatten wir durch Kamera und Flugtickets ein kleines Vermögen verloren. Einfach so. Und es kam noch besser, denn der Laptop hatte auch schon seit 2 Tagen zum spinnen begonnen und jetzt fiel er uns ganz aus. Die Sorge war natürlich groß, dass auch alle Daten darauf (sprich Bilder etc.) verloren sind. Er lies sich einfach nicht mehr hochfahren. In deutlich getrübter Stimmung machten wir abends mit Dara und Siobhan Pizza im Hostel.
Da der Bus erst am nächsten Abend fuhr mussten wir nun noch einmal einen Tag in Mendoza irgendwie totschlagen. Ich mochte die Stadt nicht sonderlich, sie war mir zu groß, und mittags konnte man eh nichts tun, weil alles geschlossen hatte. Also versuchte Stefan den Laptop zu reparieren und ich informierte mich über unsere weitere Reiseroute. Abends um 9 setzten wir uns mißmutig in den nächsten 20 Stunden Bus.

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