Dienstag, 18. Januar 2011

Neuseeland – Wanaka, Queenstown & Te Anau (18.12.10 – 22.12.10)

Motiviert von der Sonne in Wanaka gingen wir erstmal zum Touristenbüro und fragten nach einer Zweitageswanderung zur French IMG_0927Ridge Hut, die uns von Jonas empfohlen wurde. Der Wetterbericht für morgen war leider nicht ganz so gut, aber die Dame klang optimistisch und meinte das könnte schon gehen. Wetterberichte in Neuseeland würden eh nie stimmen. Also kauften wir Proviant ein und fuhren am Abend noch zu der ca. 1 h von Wanaka entfernten Einstiegsstelle der Wanderung. Die Fahrt dorthin durch das Tal war wunderbar. Rechts  und links ging es steil nach oben und von den Felsen herab flossen unzählige kleine Wasserfälle. Manchmal bildeten diese im Tal kleine Bäche, durch die wir dann mit unserem Camper fahren mussten. In dieser wunderschönen Szenerie kochten wir unser Abendessen und packten dann unsere Rucksäcke für den nächsten Tag. Wir freuten uns schon riesig auf die Wanderung.
Aber es kam natürlich wieder anders. Am nächsten Morgen wurden wir vom plätschernden Regen geweckt, der an unsere Scheiben schlug. Frustriert blieben wir noch etwas länger liegen und hofften auf eine Wetterbesserung. Aber auch nachdem wir gefrühstückt hatten und noch mehr Zeit mit Lesen totgeschlagen hatten regnete es noch immer in Strömen. Ohne Regenhosen wollten wir so nicht loslaufen. Enttäuscht fuhren wir zurück nach Wanaka. Natürlich wurde das Wetter auf dem Weg dorthin wieder besser. Wir bildeten uns ein, dass es halt hinten in den Bergen immer noch schlecht sei, was wahrscheinlich sogar stimmte. Als Trostpflaster mieteten wir uns in einen ganz netten, gemütlichen Campingplatz mit kostenlosem Internetzugang (das gabs bisher noch nie) sowie Whirlpool und Sauna ein (Danke Noggo, den Tipp hatten wir aus Eurem Blog).
Zunächst gingen wir aber in die Puzzeling World, einem Paradies für große und kleine Kinder. Ich hatte nicht besonders Lust darauf, da wir ja eigentlich auf der Wanderung zur French Ridge Hut sein wollten aber es war dann doch ganz nett dort und besserte unsere Laune wieder auf. Als erstes begaben wir uns in das riesige Labyrinth, das wider Erwarten ganz schön schwierig war. Stefan hat als erster wieder herausgefunden aber ich musste zum Glück auch nicht drinnen übernachten. Danach bestaunten wir noch mehrere Illusionsräume, in denen zum Beispiel Wasser nach oben floss. Warum? Na weil man als Betrachter selber so schräg stand, dass man durch den Wasserfluss getäuscht wurde. Es gab wirklich ein paar witzige Sachen dort.
Nachdem wir mittags am Zeltplatz mal wieder ein unübertrefflich gutes Stück Rinderlende auf den Grill gelegt hatten, entspannten wir ein bisschen im Whirlpool und in der Sauna.
IMG_1028Am nächsten Morgen sah das Wetter wieder besser aus und somit beschlossen wir doch wenigstens heute noch eine kleine Wanderung zu machen, bevor wir weiter fuhren. Wir suchten uns den Gipfel des Mount Roy heraus. Ganz schön anstrengend, denn es ging immer nur bergauf. Aber je höher wir kamen, desto besser wurde das Wetter und die Aussicht war einfach nur der Hammer. Nach insgesamt 1200  Höhenmetern erreichten wir die Spitze des  Mount Roy auf 1578m. Man sah direkt auf die Stadt hinunter und den großen Lake Wanaka. Außerdem hatten wir einen sagenhaften Ausblick auf einen Teil des Mount Aspiring Nationalparks mit seinen vielen Bergen. Auf dem Berg picknickten wir, bevor wir uns an den Abstieg machten, der sich ziemlich zog und ordentlich in die Knie ging. Mein Wunsch nach Trekkingstöcken verfestigte sich. Auf der Rückfahrt hielten wir in Wanaka an, setzten uns mit unseren Stühlen an den See und tranken einen Kaffee, während wir die Sonne genossen. Dann machten wir uns auf den Weg nach Queenstown.
Auch diese Fahrt war landschaftlich echt grandios und Queenstown ein wirklich entspanntes Örtchen. Jeder zweite Laden schien Outdoorausrüstung zu verkaufen und die Stadt war voller junger Abenteuertypen. Zur Abwechslung gingen wir Abends mal Essen und konnten sogar draußen sitzen, weil das Wetter hielt.
Am nächsten Morgen hatte sich das wieder gedreht. Regen, Regen, Regen. Somit nutzten wir die Gelegenheit und bummelten durch die unzähligen Läden mit Sport- und Wanderausrüstung. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Wir deckten uns mit Rucksäcken, Wanderstöcken und neuen Trekkingsandalen (nur für mich, da meine mittlerweile völlig auseinanderflogen) ein. Das war ja fast wie Weihnachten ;-)
Mit unseren neuen Errungenschaften im Gepäck gings weiter nach Te Anau, wo wir in einem kleinen Fotogeschäft unser repariertes Objektiv abholten, das man uns nachgeschickt hatte. Tatsächlich hatte alles prima geklappt. :-) Im Touristenbüro erwarben wir ein Broschüre mit Tageswanderungen rund um die Fjordlandgegend und erfuhren, dass die Wettervorhersage für die nächsten Tage auch wieder viel, viel Regen enthielt.
Nur noch 2 Tage bis Weihnachten. Am nächsten Morgen mussten wir ein paar Touranbieter abklappern, um die Details zu den Touren zu besprechen, die wir schon vor einigen Wochen von Picton aus gebucht hatten. Morgen und an Heiligabend wollten wir eigentlich mit dem Kajak den Doubtful Sound entlangfahren. Darauf hatten wir uns schon riesig gefreut. Das ganze wurde jetzt abgesagt wegen des schlechten Wetters. So langsam hatten wir echt die Schnauze voll von all dem Regen und den vielen dadurch verpassten Gelegenheiten. Dass uns dabei jeder sagte, dass es während des ganzen Novembers hier trocken und auch ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit gewesen war brachte uns nur noch mehr auf die Palme.
Wir liefen an diesem Tag noch eine Teilstrecke des Kepler Treks und probierten unsere neuen Wanderstöcke und die Rucksäcke samt Regenschutzhüllen aus. Wir wurden nämlich mal wieder ziemlich nass.

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