Dienstag, 18. Januar 2011

Neuseeland – Milford Sound (23.12.10 – 25.12.10)

Da unsere Seekajaktour abgesagt wurde, mussten wir uns nun kurzfristig einen anderen Plan für die Weihnachtsfeiertage überlegen. Wir entschieden uns darum schon früher Richtung Milford Sound zu fahren und dort Heiligabend zu verbringen. Also gingen wir Einkaufen und fuhren dann los. Auf der Fahrt gab es einiges zu sehen und wir machten ein paar kleine Wanderungen. Teilweise zeigte sich sogar die Sonne. IMG_3962 Das nahmen wir zum Anlass und erwanderten den Beginn des Routburn Treks mit einem kleinen Abstecher zum alpinen Key Summit, von wo aus wir eine schöne Rundumsicht auf die teilweise mit Schnee bedeckten Berge hatten. Leider war es sehr neblig und auch ziemlich stürmisch dort oben. Bevor wir weggeblasen wurden, traten wir deshalb den Rückweg an. Nach nicht ganz 3 h kamen wir wieder bei unserem Camper an und fuhren zu einem schönen Platz an einem See, an dem man gegen geringe Gebühr campen durfte. Wir hatten Glück und bekamen gerade noch den letzten Stellplatz. Danach kam ein Wohnwagen nach dem anderen und die mussten leider alle wieder weiterfahren. Wahnsinn wie kalt es geworden war. Wir froren richtig und im Kühlschrank war es so kalt wie nie. Die Sachen waren beinahe schon gefroren. Das kneten der Fleischküchle erinnerte mich deshalb auch irgendwie an Schneebälle. Naja morgen war ja auch Heiligabend. ;-)
Am nächsten Tag wurden wir wieder vom Regen geweckt. So hatten wir uns Weihnachten in Neuseeland nun wirklich nicht vorgestellt. Im Geiste hatten wir uns zwei mit sonnengebräunten Gesichtern vor einem prall gefüllten Grill feiern sehen. Das konnten wir uns abschminken.
Es regnete den ganzen Tag durch. Wir fuhren mittags ein bisschen herum, das war aber auch schon alles. Man konnte das Auto nicht verlassen ohne patschnass zu werden. Also fuhren wir wieder zum Campingplatz am See zurück und spielten Schach. Am Abend kochten wir uns ein leckeres Heiligabendmenü und machten zur Feier des Tages eine Flasche Wein auf. Als der Regen gegen 21 Uhr etwas nach ließ wagten wir uns nochmal an die frische Luft. Und siehe da. So langsam kamen sie alle aus ihren Campern herausgekrochen. Wir stellten fest, dass sich auf diesem Campingplatz aus unerfindlichen Gründen nur Deutsche zusammengefunden hatten. So vergaßen wir die Kälte und standen noch bis tief in die Nacht mit Wein und Tee am See und tauschten Geschichten aus und feierten so Heiligabend doch noch ein bisschen. Echt nett irgendwie, dass sich hier so viele Deutsche versammelt hatten, denn in Neuseeland gibt es Heiligabend nicht. Hier feierte man erst am nächsten Tag Weihnachten.
Und die Neuseeländer hatten Glück. Ihr Weihnachten war nicht so verregnet wie unseres. Darüber freuten wir uns natürlich auch, denn heute gings noch ein Stückchen weiter durch den schönen Nationalpark bis zum Meer. Wir hatten eine Bootsfahrt im Milford Sound gebucht. Auf dem Weg dorthin sahen wir ein paar Keas, die lustigerweise in unserem Reiseführer als die “ungezogenen Berufsteenager der Vogelwelt” bezeichnet werden. Diesen Titel haben sie aber auch nicht zu Unrecht erhalten, wie wir feststellen mussten.
IMG_1171 Der viele Regen der letzten Tage bescherte uns bei der Bootsfahrt auf dem Milford Sound unzählige, wunderschöne Wasserfälle. Teilweise fuhren wir mit unserem riesen Boot fast direkt unter die Fälle und wurden somit ganz schön nass. Wir sahen sogar Seelöwen. Nach der Bootsfahrt ging es langsam wieder zurück nach Te Anau. Unterwegs gab es aber noch viel zu sehen und so hielten wir ganz oft an.
Als wir uns der Stadt näherten und nach Tagen der Abgeschiedenheit endlich mal wieder einen Radiosender hereinbekamen staunten wir nicht schlecht über die Weihnachtsmusik der Neuseeländer. Es kam ein Partykracher nach dem anderen. U.a. auch DJ Ötzi mit “Hey Baby”!!! So feierte man hier also Weihnachten. ;-)
Der Campingplatz in Te Anau war voll mit großen Wohnwägen und Neuseeländischen Familien, die Weihnachten mit einer kleinen Grillparty im Freien feiern wollten. Aber es war mal wieder bitter bitter kalt.
Bei uns gabs Hirschmedaillons in Rotwein-Champion Sauce und dazu Bohnen im Speckmantel. Unglaublich was man in einer Miniküche in nem kleinen Camper so alles zaubern kann. Zum Nachtisch gabs übrigens fertig gekaufte bayrische Schokoladentorte.

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