Auf dem Rückweg zu unserem geplanten Übernachtungsplatz machten wir noch Halt an den Clifton Höhlen, einem großen Höhlensystem, das man auf eigene Faust mit Taschenlampe erkunden konnte. Wir wussten, dass es Passagen gab an denen man durch einen Pool schwimmen musste etc und kletterten deshalb nur ein paar Meter in die Höhle hinein, um sie mal gesehen zu haben. Machte aber einen echt spannenden Eindruck mit ziemlich engen Durchgängen. Hätten wir keine Dreitages-Wanderung vor uns gehabt wäre die Höhlenerkundung bestimmt interessant gewesen.
Am Abend packten wir schon mal Probe. Wir hatten Proviant für 3 Tage mitzunehmen, Trinkwasser für einen halben Tag, Schlafsäcke, Waschzeug und Kleidung. Wir hatten Glück und unsere neuen Tagesrucksäcke waren groß genug, alles unterzubringen. Ansonsten hätten wir die großen Rucksäcke nehmen müssen aber so wars natürlich perfekt.
Es war eine nette kleine Truppe von 14 Personen, die Hälfte ungefähr kam aus Neuseeland, die andere Hälfte aus Europa. Pärchen und Einzelpersonen in allen Altersstufen. Es wurde ein netter Abend bis wir uns irgendwann in die eiskalten Zimmer zurückziehen mussten und Stefan und ich lange nicht einschlafen konnten, weil der nette ältere Herr aus Christchurch so laut schnarchte.
Zum Frühstück gabs Porridge, das Kate (die Hüttenwärtin) für uns zubereitete. Mir hats geschmeckt, Stefan als alter Porridgefan war natürlich nicht so begeistert.
Zu Beginn der heutigen Wanderung liefen wir einen Grad entlang. Es regnete und stürmte so stark, dass wir schon nach 5 Minuten völlig aufgeweicht waren. Die Hose triefte und klebte an der Haut und ich spürte meine Beine kaum mehr vor Kälte. Selbst unsere Goretex Wanderschuhe hielten aus unerfindlichen Gründen nicht stand. Das Wasser stand ungelogen in den Schuhen. Nach einer halben Stunde musste ich sie ausziehen und meine Socken auswringen. Hat aber auch nicht viel genutzt. Als wir die anderen in einer Hütte wieder trafen stellte sich heraus, dass jeder nasse Füße hatte. Die Neuseeländer lies das aber mehr oder weniger kalt. Wir hörten statt dessen nur Geschichten von anderen Wanderungen, wo sie bis zu den Hüften durch den Matsch gestiegen seien. Von dieser Einstellung konnten wir uns wirklich mal eine Scheibe abschneiden. Alles reine Kopfsache.
Über ziemlich krasse Matschwege (Stöcke wie wir Euch liebten!!!) und teilweise auf Laufstegen gings dann bergab. Je weiter es nach unten ging, desto besser wurde das Wetter. Langsam trockneten auch unsere Hosen wieder. Als wir wieder auf Küstenhöhe waren schien sogar die Sonne. Aber jetzt konnte man den Wanderweg nicht mehr als solchen bezeichnen. Es ging durch riesige Pfützen und Matschlöcher, ganz schön abenteuerlich mal wieder. So blieb es wenigstens spannend. Man musste sich immer einen Weg suchen, um weiterzukommen. Es ging über mehrere Hängebrücken und auch über drei große Holzviadukte.
Stefan und ich kamen schon um 15 Uhr an der Port Craig Lodge, unserem zweiten Übernachtungsplatz, an. Ich bildete mir ein türkisblaues Wasser zu sehen und rieb mir erstmal die Augen. Dass wir sowas nochmal zu sehen bekamen. Nachdem wir den Schlamm notdürftig entfernt hatten, versuchten wir unser Wanderschuhe in der Sonne zu trocknen und schon regnete es wieder. Der Wechsel zwischen Sonne und Regen zog sich noch den restlichen Tag im 20 Minuten Takt durch.
Die letzten Wanderer kamen erst um 17:30 Uhr an. Nach dem Abendessen liefen Stefan und ich in Flip Flops zum Strand hinunter und wurden dort ganz ordentlich von Sandflys zerstochen. Dafür bekamen wir aber auch was geboten: Einen doppelten Regenbogen und Delfine, die davor aus dem Wasser sprangen. Toll, toll, toll!!!
Am nächsten Morgen mussten wir alle wieder in unsere nassen Wanderschuhe steigen. Bäh! Da wir nun nur noch an der Küste wieder zurück zu unseren Autos mussten hatten wir eigentlich erwartet hauptsächlich in der Ebene zu laufen. Es ging aber nochmal ordentlich auf und ab, was jedoch ganz schön war. Und wir hatten Sonne. Ein ganz anderes Gefühl, wenn man bei gutem Wetter läuft. Trotzdem sahen die Wege teilweise immernoch aus wie Bäche oder Moore aber damit hatten wir ja mittlerweile reichlich Erfahrung. Jeder hatte so seine eigenen Tricks um die Hindernisse zu überwinden. Als wir zum Beispiel am Strand über einen Wasserkanal mussten probierte ich es an der breitesten und somit flachsten Stelle und hüpfte dort von Stein zu Stein. Leider bekam ich die Kamera danach nicht so schnell aus der Tasche um Stefan zu filmen, der sich die schmalste und tiefste Stelle ausgesucht hatte und gerade Anlauf nahm, um mit einem spektakulären Sprung knapp die andere Seite zu erreichen. Kim überlegte sichs bis zum Schluss und fand dann durch einem heranbrausendes Quad die coolste Möglichkeit, da sie sich einfach hintendrauf setzte als dieser durchs Wasser fuhr. ;-)
Als wir auf den Parkplatz ankamen waren wir ganz schön KO. Erleichtert zogen wir die schweren Wanderschuhe aus und betrachteten ungläubig unsere grauen verschrumpelten Füße. 3 Tage in nassen Schuhen laufen hatte Spuren hinterlassen. Trotz allem muss man sagen, dass die Schuhe immernoch bequem waren und man auch im nassen Zustand prima damit laufen konnte. Wir verabschiedeten uns und tauschten E-mail Adressen aus und dann gings auf einen Campingplatz und unter eine schöne heiße Dusche. Danach hatten wir Wäsche zu waschen und Inventur zu machen. Der Vorratsschrank unseres Campers musste so langsam geleert werden, wir hatten Barry nur noch 5 Tage! :-(
Das Wetter war wunderbar, so konnten wir abends grillen und draußen sitzen.
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