Freitag, 20. August 2010

Panama – Bocas del Toro (07.08.10 – 11.08.10)

Am Samstag morgen fuhren wir mit dem Bus zur Grenze nach Panama. Die Grenze zwischen Panama und Costa Rica ist witzig.IMG_6794 Man muss zu Fuß über eine uralte, verrostete Stahlbrücke, die aussieht als würde sie gleich zusammenbrechen. Provisorisch sind Holzlatten auf den Boden genagelt, damit man nicht durch die großen Löcher fällt. Trotzdem ist das Ganze noch sehr holprig. Kaum 2 Schritte auf der Brücke rutsche ich schon ab und lege mich der Länge nach hin mit dem gesamten Gepäck. Schnell wieder aufgestanden damit’s keiner merkt und beim Costa Rica Zollhäusle angestanden. Eilig hatte es der Schalterbeamte nicht, alles zog sich hin wie Kaugummi. Als wir es endlich geschafft hatten ging’s rüber zur anderen Seite der Brücke, um in Panama einzureisen. Hier kamen wir zügig dran. Der Beamte wollte allerdings Flugtickets zur Ausreise von Panama von uns sehen. Da wir von Costa Rica aus weiterfliegen, hätten wir uns eigentlich Bustickets nach San José (in Costa Rica) kaufen müssen, damit wir einreisen dürfen. Die Flugtickets von Costa Rica genügten ihm nicht. Stefan knallte ihm unsere 8 Seiten Flugtickets auf den Tisch. Er brütete ein wenig darüber, winkte dann ab und drückte uns den Einreisestempel in die Pässe. HAHA.
Mit dem öffentlichen Busverkehr gings weiter und von Almirante aus setzten wir dann mit dem Boot nach Bocas del Toro (kleine Inselgruppe an der Karibikküste von Panama) über. Die Bootsfahrt war besser als jede Achterbahnfahrt. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt und das Boot hob regelmäßig aufgrund des hohen Wellengangs ab und landete dann wieder mit voller Wucht in den Fluten. Da kommt einem Wasser wie Beton vor. Herzlichen Dank an dieser Stelle an den Bootsbauer für den soliden Bootsrumpf. :-)
In Bocas angekommen hatten wir zum ersten Mal auf der Reise Probleme, ein geeignetes Zimmer zu finden. Die, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hatten waren bereits ausgebucht und die anderen waren verhältnismäßig teuer. Also haben wir uns für 2 Betten in einem 4er Dorm in einem Hostel entschieden. So ganz glücklich damit waren wir aber nicht. Wir sind doch schon zu alt für so nen Sch….. :-). Kein Platz, man kann sein Gepäck nicht richtig abstellen, seine Sachen nicht ausräumen, die Mitbewohner schlafen meistens tagsüber und sind nachts laut … MIMIMI ich weiß. ;-) Nun gut aber da wir jetzt schon in so einem angesagten Surfer-Party-Hostel gelandet waren, mussten wir natürlich auch ein bisschen feiern. In der Bar lernten wir ein paar Deutsche kennen und später gingen wir noch mit einer der Deutschen zur Agua Lounge. Ein Open-Air Club zu dem man mit dem Wassertaxi fahren muss. War echt lustig.
Am nächsten Morgen ärgerten wir uns dann gleich wieder über unser Hostel. Man hatte uns gesagt, der Preis enthalte Frühstück. Das Frühstück sah so aus, dass in der verranzten Küche eine Schüssel mit Pfannkuchenteig stand und man sich die Pfannkuchen dann selber machen konnte. Na gut. Damit konnten wir ja noch leben. Aber es gab nicht mal Kaffee. Auf Nachfrage hieß es man müsste eine halbe Stunde warten, da er grad aus wäre. Nach einer halben Stunde musste man immernoch eine halbe Stunde warten. Da morgens die Chancen besser stehen ein Zimmer zu finden lief ich los und fand uns ein Doppelzimmer mit eigenem Bad, das nur 3/4 des Preises unserer zwei Dorm-Betten kostete. Chacka!!!! Check out.
Nach dem Umzug schauten wir uns ein wenig das Städtchen Bocas an und versuchten vergeblich Postkarten zu kaufen. Kein Laden hatte Postkarten, auch die zahlreichen Souvenirshops (und es gibt hier wirklich sehr viele Touristen). Wir packten unsere Badesachen und liefen 2 km außerhalb von Bocas zum einzigen Strand, den man zu Fuß erreichen kann und ich muss sagen, so was hässliches habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Total verdreckt und stinkig.
Am nächsten Tag starteten wir den zweiten Strandanlauf. Wir fuhren mit dem öffentlichen Bus über eine Stunde ans andere Ende der Insel nach Bocas del Drago. Hier gab es tatsäcIMG_6803hlich einen traumhaften, von Palmen gesäumten Strand. Wir liefen ein Stück am Ufer entlang und kamen zum Starfish-Beach. Im seichten Wasser lagen tatsächlich unzählige Seesterne.
An unserem letzten Tag in Bocas machten wir eine Bootstour. Wir verbrachten einen echt schönen Tag auf dem Meer, sahen Delfine und Faultiere, waren Schnorcheln und wanderten ein bisschen auf einer kleinen Insel. Beim Schnorcheln sahen wir zwar nicht so viele Fische aber das Korallenriff war super intakt und leuchtete in vielen verschiedenen Farben. So bunt habe ich es selten gesehen. Am Nachmittag ankerten wir bei der Insel Bastimentos und verbrachten noch ein paar Stunden am Red Frog Beach. Auch ein toller Strand. Und seinen Namen hat er nicht umsonst. Im Dschungel hinter dem Strand gibt es tatsächlich viele kleine knallrote Frösche mit schwarzen Punkten.
Auch die Tour-Veranstalter hatten übrigens keine Ahnung wo man Postkarten bekommen könnte. Sie meinten, sie hätten schon überlegt selbst zu verkaufen, weil so viele Leute nachfragen. Nun ja. Auf dem Heimweg am Abend sehen wir doch tatsächlich einen Laden der welche verkauft. Nun hatten wir eine Postkarte mussten aber leider feststellen, dass die Post schon geschlossen hatte und am nächsten Tag auch erst wieder öffnete nachdem wir bereits wieder auf dem Weg nach Costa Rica waren.
Da wir in den Süden Costa Ricas wollten zum “Manuel Antonio Nationalpark” entschlossen wir uns für den zwar etwas längeren aber einfacheren Weg über die Hauptstadt San José. Nach San José fährt nämlich schon von Panama aus ein Direktbus. Als wir um halb 11 Uhr morgens wieder an unserer Lieblingsgrenze ankamen trauten wir unseren Augen nicht. Vor dem Schalterhäusle in Panama standen unzählige Menschen. Eine riesige Schlange und nichts tat sich. Zum Glück konnten wir unser großes Gepäck im Bus lassen, der auf der anderen Seite der Brücke auf uns wartete und stellten uns nur mit Handgepäck am Ende der Schlange an. Nach einer Weile hörte ich, dass das Pärchen hinter uns auch deutsch spricht. Er sagte dann auch noch was zu uns und wir fragten woher sie kämen. Als er sagte “aus Karlsruhe” waren wir schon mächtig überrascht über so viel Zufall. Als er jedoch noch hinterherwarf “Kennen wir uns nicht? Von Steffen?” waren wir echt perplex. Tatsächlich es waren Freunde von Freunden von uns, von denen wir sogar schon einiges gehört hatten, da sie Costa Ricanerin ist. Was für ein Zufall. Am Ende der Welt. Die beiden IMG_6976wollten nach Panama einreisen. Wir waren am ausreisen. 1,5 Stunden standen wir an der Grenze bis wir endlich dran kamen. Aber die waren zum Glück nicht langweilig, da wir uns prächtig unterhalten haben. Dann verabschiedeten wir uns und gaben den beiden unsere Postkarte wieder mit nach Panama zum Abschicken.
Die Einreise nach Costa Rica ging fix und schon saßen wir nach knappen 2 h Warterei wieder im Bus Richtung San José.

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