Freitag, 13. August 2010

Costa Rica – Cahuita (05.08.10 – 06.08.10)

Am nächsten Tag ging es schon wieder weiter. Wir hatten Glück und waren nur zu viert im Boot mit einem anderen deutschen Pärchen. Er hatte übrigens ein lustiges Hobby: In jeder Hauptstadt der Welt ins Kino gehen und einen Film ansehen.
IMG_6642 Die Bootsfahrt war toll und unser Bootsführer hielt auch immer wieder mal an, wenn er ein Tier entdeckt hatte. So sahen wir diesmal auch noch zwei Tierarten, die wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Erstens Krokodile, die im Vergleich zu Kaimanen und Alligatoren nicht nur viel bösartiger aussehen, sondern es wohl auch sind. Und zweitens ein Faultier. So was cooles aber auch. Hing geradewegs vor uns im Baum rum und hat sich nicht geregt, natürlich typisch für so ein Faultier ist, das mind. 20 Stunden am Tag schläft. Es handelte sich dabei übrigens um ein kleines 3-zehiges Faultier. Es gibt noch die 2-zehigen etwas größeren. Mit Taxi und Bus gings weiter bis nach Cahuita einem kleinen Strandörtchen unweit der Grenze zu Panama. Weil wir Hunger hatten setzen wir uns in die Coco Bar und machten dort gleich mal Bekanntschaft mit einem Original: Paolo. Er kam mit seinem Roller angeknattert, sprang schwungvoll ab und fing da schon an, laut und mit heißer Stimme rumzukrakelen. Wir dachten uns “Um Gottes Willen, was ist das!!” und schauten weg. Paolo setzte sich an den Tisch neben uns und wir konnten seine großen Goldringe und die dicke Kette bewundern. Dazu eine Lederweste ohne Ärmel und die dunkle Sonnenbrille. Ganz höflich fragte er, ob es uns störe wenn er rauche, um sich dann einen Joint anzuzünden. Mit eingemeißeltem Grinsen saß er so die ganze Zeit da und quasselte immer mal wieder jemanden mit seiner Stimme, die ihm eine Bestbesetzung in jedem Mafiosi Film eingebracht hätte, an. Wir hätten uns totlachen können. Im übrigen schien jeder im Ort Paolo zu kennen. Alle grüßten und grinsten, wenn sie an ihm vorbeikamen. Als dann ein kleines, vielleicht 4 jähriges blondes Mädel vorbeikamen und schon von weitem freudestrahlend und winkend “Hola Paola” unserem Nachbarn entgegenschleuderte konnte wir uns kaum noch halten. Paolo jedoch grüßte fröhlich zurück. Er wünschte uns zum Beispiel auch einen guten Appetit und hieß und herzlich willkommen in seinem Cahuita. Mafiosi, Drogenboss oder einfach nur ein Original, wir fragen uns bis heute noch.
IMG_6688 Am nächsten Tag standen wir früh auf. Um 7 Uhr morgens waren wir bereits mit unseren Wanderstiefeln, Badesachen und Vesper im Gepäck am Eingang des Nationalparks von Cahuita. Hier gibt es einen Wanderweg entlang der Küste der 8,4 km lang sein soll. Der Nationalpark ist sogar kostenlos und die Wanderung war toll. Wunderschöne Strände und dahinter der Dschungel. Natürlich sahen wir wieder Affen. Aber wir entdeckten auch noch ein großes 2-zehiges Faultier im Baum. Es bewegte sich sogar ein gaaaaaanz kleines bisschen. Als wir an einer Stelle Rast machten und auf den schrägen Palmenstämmen herumturnten entdeckte Stefan eine Schlange in den Sträuchern. Erst als ich den Kopf sah war ich überzeugt. Die Schlange war sehr dünn und perfekt getarnt wie ein Ast. Es handelte sich um IMG_6720 eine Braune Erzspitznatter, wie wir später ergoogelt haben. Der Knüller jedoch war, sie verspeiste gerade einen kleinen Salamander. Hammer, der Salamander war mindestens 3 mal breiter als der dünne Schlangenkörper. Somit konnte man also immer sehen, an welcher Stelle er sich gerade befand.
Nachdem wir gebadet und ein kleines Nickerchen am Strand gehalten hatten machten wir uns an den Rückweg. Die km-Angaben kamen uns am Ende doch ein wenig komisch vor. Wir waren zwar lange unterwegs aber ob das 17 km waren bezweifelten wir.
Abends gab es lecker Fisch und dann legten wir uns in unsere Hängematte im Hotel. Übrigens das Beste das wir bisher hatten. Ein tolles Zimmer.
In Cahuita hätten wir es definitiv länger ausgehalten, aber da uns nur noch 10 Tage bis zum Weiterflug blieben, wollten wir noch ein paar andere Orte erkunden und so sollte es am nächsten Tag wieder weiter gehen.

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