Samstag, 31. Juli 2010

Nicaragua – Leon, Granada & Umgebung (21.07.10 – 26.07.10)

Unsere Abreise von Utila hätte sich doch tatsächlich fast verzögert. Am nächsten Tag hörten wir Gerüchte, dass die Fähre kaputt sei. Während wir zum Hafen liefen überlegten wir schon, dass wir dann gleich zwei Tage länger bleiben würden, da wir dann Matt’s (Tauchlehrer) Geburtstag noch mitfeiern könnten. Die Fähre war tatsächlich kaputt und sollte es wohl auch ein paar Tage bleiben. Es fand sich allerdings ein älterer Herr, der anbot, uns mit seinem kleinen Privatboot ans Festland zu fahren. Nun kamen wir ins Grübeln. Eigentlich hatten wir uns schon ziemlich gut mit dem Gedanken angefreundet noch zu bleiben. Vielleicht sollte es auch so sein? Aber unser Zeitplan, wir wollten eh schon weiter sein!!! Wir entschieden uns für den Abschied und als wir um 14 Uhr noch mit einer Holländerin am Hafen saßen waren wir uns alle drei nicht schlüssig, ob dies wirklich die richtige Entscheidung war.
IMG_6234 Naja auf jeden Fall hatten wir schon mal eine viel tollere Bootsfahrt, als wenn wir mit der Fähre gefahren wären. Am Festland angekommen erwischten Stefan und ich gerade noch den Bus nach San Pedro Sula. Als wir abends dort ankamen war es bereits dunkel und wir schnappten uns schnell ein Taxi und ließen uns in ein Hostel bringen. Die Nacht war kurz und ungemütlich, da es ein heftiges Gewitter mit anschließendem Stromausfall gab. Bereits um 4:15 Uhr standen wir wieder auf dem Busbahnhof und besorgten uns Tickets für den 5:00 Uhr Bus nach Nicaragua. Luxus-Bus-Linie – wir konnten schlafen und kamen nach 11 h in Leon an. Hier fühlten wir uns gleich wohl. Eine nette Atmosphäre in der Stadt, sehr freundliche Leute. Das Hostel Via Via war das beste, das wir bisher hatten.
Eigentlich hatten wir ja geplant Nicaragua auf unserer Reise auszulassen, da die Seite des auswärtigen Amtes nicht gerade Lust darauf macht. Wir hatten jedoch von jedem Traveller, dem wir unterwegs begegnet sind, nur gutes gehört und da waren wir nun: selbst positiv überrascht. Mit einem leckeren Pfeffersteak ließen wir den Abend ausklingen.
IMG_6298 Am nächsten Morgen ging es auf zum Cerro Negro zum Vulkan Boarding. In einem großen Pickup wurden wir mit einigen anderen Reisenden zum Vulkan gebracht. Dort hieß es dann Boarding-Brett schultern und den Berg erklimmen. Wir machten immer wieder Pausen in denen wir mit Infos über den Vulkan versorgt wurden. Die Aussicht auf dem Vulkan war sehr imposant, schwarze Asche soweit das Auge reichte. Am Gipfel angekommen konnten wir mehrere Krater bewundern aus denen es auch noch kräftig dampfte. Dann ging es an unser eigentliches Ziel, das Boarding. Als wir uns den steilen Abhang ansahen wurde uns allen ein bisschen mulmig, dass es allerdings im Sitzen hintergehen sollte und nicht im Stehen entschärfte die ganze Sache ein wenig. Aber nur ein wenig. In unseren orangefarbenen Overalls sahen wir aus wie deutsche Müllmänner. Schutzbrillen aufgezogen und dann gings los. Ein Heidenspaß. Wir bekamen ganz schöne Geschwindigkeiten drauf. Es gab auch ein paar kleinere Unfälle aber alle sind unbeschadet unten angekommen. Allerdings waren wir schwarz von Kopf bis Fuß. Selbst nach ausgiebigem Duschen abends hab ich noch Vulkangestein im Auge im Ohr und in der Nase gefunden. *g*
In der Tour enthalten waren auch noch ein T-Shirt ein Bier und 2 Mojitos die wir während der Rückfahrt und später im Hostal getrunken haben. Es war ein lustige Gruppe und so verabredeten wir uns noch mit Kevin (auch aus Deutschland) und seiner Mexikanischen Freundin Lisette zum Abendessen. Es wurde ein langer Abend.
Die beiden wollten am nächsten morgen schon früh um 7 nach Granada weiterfahren. Als wir gegen halb 10 beim frühstück saßen kamen sie müde aus dem Zimmer. Somit fuhren wir gemeinsam nach Granada. Stefan und ich gingen in ein günstigeres Hostel und erkundeten dann erstmal die Stadt. Auch sehr nett. Abends gingen wir wieder mit Lisette und Kevin essen. Granada hat wunderschöne Straßenrestaurants. So viele Leute auf einem Haufen wie an diesem Abend hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Sowohl Touristen als auch Einheimische. Wir genossen eine sehr gute Pizza während wir den Straßenkünstler zusahen. In der Kathedrale fand an diesem Abend auch eine große Prozession statt, da die Asche irgendeines Heiligen wohl gerade in der Stadt war.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Übernacht-Tour zur Laguna de Apoyo, einem Kratersee, gebucht. Witzigerweise wurden wir mit einem himmelblauen, alten VW-Bus gefahren. Es dauerte ewig, bis endlich die Türen richtig zugingen. IMG_6334 Als wir 3 Minuten später in der Tankstelle standen ging jedoch keine einzige Tür mehr auf. Der Tankstellenwart musste kommen und uns von außen öffnen. Als wir später ein bisschen schneller fuhren knickte der Außenspiegel durch den Fahrtwind ab. Das machte aber alles nichts. Der VW-Bus war so witzig und der Radiosender der nur 70iger Jahre Hippiemusik spielte erst recht.
In der Lagune fuhren wir Kajak und schwammen mit Tubes. Das Wasser war richtig warm. Abends spielten wir mit unserem Abschiedsgeschenk-Memory und das Mädel von der Rezeption schaute zu und sagte immer “Ich weiß es ich weiß es”. Wir fragten ob sie mitspielen möchte und sie hat doch tatsächlich gewonnen. Es tut uns leid Leute, aber das Mädel aus Nicaragua kennt euch besser als wir. :-(
Am nächsten Morgen regnete es und so ließen wir uns schon früher von unserem himmelblauen VW-Bus abholen . Wir machten ein Zimmer in Granada klar und lasen dann im Internet eine Mail von Kevin in der er uns mitteilt, was die beiden so vorhaben in den nächsten Tagen. Noch während ich sie las fiel mir siedend heiß ein, dass heute Montag ist und an diesem Tag eine Fähre direkt von Granada zur Isla Ometepe fährt. Wir stornierten das Zimmer und fuhren direkt mit dem Taxi zum Hafen, wo wir auch wieder auf Kevin und Lisette stießen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen