Freitag, 18. Juni 2010

Guatemala - Flores & Tikal (12.06.10 – 14.06.10)

Wir mussten leider feststellen, dass wir von Placencia weder eine Tour nach Flores (in Guatemala) buchen konnten, noch gab es einen direkten Bus an die Grenze, geschweige denn über die Grenze. Bewaffnet mit ein paar Notizen, die ein älteres Pärchen vor unbestimmter Zeit zu dieser Strecke hinterlassen hatte, machten wir uns also auf den Weg. Bereits um 06:45 Uhr fuhren wir mit dem Hokey Pokey Schnellboot zum Festland in Belize. Dort marschierten wir mit unserem Gepäck zu einem Platz im Dorf an dem wir hofften, dass der Express Bus nach Belmopan (Hauptstadt von Belize) anhalten würde. Wir hatten Glück. In Belmopan stiegen wir in einen anderen Bus nach Benque Viejo um. Von dort sind es nur noch ein paar Kilometer bis zur Grenze, diese legten wir mit einem Taxi zurück. Zu Fuß gings über die Grenze. Wir zahlten, um aus Belize rauszukommen und ebenso bezahlten wir, um nach Guatemala reinzukommen. Diese Gebühren wurden erst letztes Jahr eingeführt (Mist!!! Die Ein- und Ausreisen in die Länder Mittelamerikas sind seither nämlich gar nicht billig). In Guatemala angekommen wurden wir erst einmal von lauter Rammstein-Musik begrüßt. ;-) Etliche Taxifahrer wollten uns für einen Haufen Geld nach Flores fahren. Wir wimmelten alle ab, obwohl wir uns nicht ganz sicher waren wie und von wo aus wir denn billiger nach Flores kämen. Jetzt waren wir ja auch wieder auf unsere wenigen Spanisch-Kenntnisse angewiesen. Wir wurden in den Ort geschickt und sollten an irgendeiner Kreuzung warten. Es dauerte keine 5 Minuten und ein Minibus hielt an und lud uns ein. Perfekt. Die letzten 2 KM bis Flores legten wir dann noch mit einer Rikscha (????? hier in Zentralamerika???) zurück. Die ganze Tour hatte besser geklappt wie erwartet.
IMG_5770 Flores ist ein wunderschönes Städtchen auf einer kleinen Insel im Lago Petén Itzá. Bunte Häuschen, eine weiße Kathedrale auf einem Hügel, freundliche Menschen und die idyllische Lage am See. Wir fühlten uns wohl, u.a. auch weil es endlich nicht mehr so heiß und schwül war.
Am nächsten Tag war der große Tag des ersten Deutschlandspiels der WM. Wir schauten die Schlacht gegen Australien in einem deutschen Restaurant in der Nähe unseres Hotels, das wir durch Zufall entdeckt hatten. Es gab sogar eine Leinwand mit Beamer. Ein paar Deutsche hatten sich hier versammelt und so wurde es ganz lustig. Leider fiel immer mal wieder der Strom aus. Dennoch haben wir alle 4 Tore gesehen. Einmal hörten wir direkt als der Strom wieder anging das berühmte “Goooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooool” (zum totlachen die Sprecher hier) und hatten dann Glück gerade noch die Wiederholung des 3. Tors sehen zu können, als das Bild wieder kam. Nach dem Spiel unterhielten wir uns noch lange mit einem deutschen Ärzte-Pärchen, die gerade am Ende ihrer 6 Monate Auszeit waren. Später sahen wir von der Dachterrasse unseres Hotels Jo, die wir beim Segeltrip in Belize kennen gelernt hatten und verabredeten uns mit ihr und Ihrer Freundin Toni aus Australien für den nächsten Tag zum Abendessen.
Montag hieß es dann sehr früh aufstehen. Unser Wecker klingelte bereits um 04:00 Uhr morgens. Das frühe Aufstehen hat sich aber auch gelohnt. Pünktlich um 06:00 Uhr, als die Tore zu den Maya-Ruinen von Tikal geöffnet wurden, waren wir da. Mit unsere Gruppe von ca. 15 Personen und dem klasse Guide Louis hatten wir das Glück die ersten Stunden fast alleine das weiträumige Gelände besichtigen zu können. Louis war in der Nähe von Tikal aufgewachsen, konnte perfekt englisch und hatte 2005 mit den Kandidaten der US-Realityshow “Survivor” (ähnlich unserem Dschungelcamp) gearbeitet. Er brüllte mit den Brüllaffen, lockte eine Tarantel aus ihrem Bau und zeigte uns noch viel mehr der Flora und Fauna des Dschungels in dem die alten Maya-Ruinen stehen. Auch die Geschichte von Tikal und seinen Bewohner kam nicht zu kurz. TikalPanorama1Wir kletterten auf die Tempel und Pyramiden, von denen 85% noch nicht ausgegraben wurden, und genossen den mystischen Ausblick über Urwald und Ruinen. Wieder einmal, wie auch schon oft in Mexiko, kam der Maya-Kalender ins Gespräch und somit das Jahr 2012. Wenn die Welt untergeht sollte man auf diesen Pyramiden stehen, um dem Himmel nahe zu sein, meinte Louis. Aber vielleicht würde Tikal im Jahr 2012 auch für Besucher geschlossen, weil es ein heiliges Jahr sei. So genau weiß das im Moment noch niemand.
Stefan und ich sind uns einig, dass Tikal nach Teotihuacan (in Mexiko) mit Abstand die beeindruckendsten Ruinen sind, die wir bisher gesehen haben. Natürlich auch aufgrund ihrer Lage mitten im Dschungel. Als wir gegen 12 Uhr wieder nach Flores zurück fahren bin ich ziemlich KO und muss mich erstmal eine Weile hinlegen. Später gehen wir mit Jo und Toni essen und verbringen einen sehr lustigen Abend.

2 Kommentare:

  1. Über das Jahr 2012 hab ich am Wochenende auch einiges gehört... sollten beim nächsten Skype mal drüber reden, wie wir uns retten können. :-)

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  2. Hallo Ihr beiden. Bin vor ein paar Tagen auf eueren Blog gestossen und finde ihn super. Vor allem eure Mittelamerikareisen interessieren mich sehr, da wir ab nächstes Jahr Juni eine ähnliche Reise vor haben.

    Du hast geschrieben "Die Ein- und Ausreisen in die Länder Mittelamerikas sind seither nämlich gar nicht billig". Wieviel kostet den sowas in etwa?

    liebe Grüße
    Steff

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