Sonntag, 13. März 2011

Philippinen – Insel Negros: Sugar Beach (14.02.11 – 22.02.11)

Mit Quantas gings direkt von Sydney nach Manila. Eine ganz andere Welt. Asien hatte uns wieder. Stinkende Auspuffe, Hupkonzerte und alles auf der Straße was zwischen 1 und 8 Beinen oder Räder hat. Verkehrschaos vom Flughafen bis ins Hostel, dabei war es gar nicht weit. Das Zimmer war klein, heiß und hatte ein unbequemes Bett. Dafür hat es aber auch kaum was gekostet. Willkommen zurück bei den kleinen Preisen. Leckeres Essen und Bier und alles für einen Spottpreis. Endlich gabs auch wieder Internet überall und kostenlos und einen Haufen Rucksackreisender, mit denen wir die halbe Nacht verquatschten.
Am nächsten Morgen rüttelte uns der Wecker um 5:50 Uhr wach. Wir rüttelten danach die Köchin wach, die obwohl sie uns versichert hatte, dass sie auf jeden Fall schon um 6 Uhr da sei um Frühstück zu machen, noch im Bett lag. Darum gings auch leider erst etwas verspätet zum Flughafen aber es klappte trotzdem alles. Wir hatten fleißig umgepackt und all unsere schweren Sachen ins Handgepäck geräumt, da das Gewichtslimit für den Flug nach Negros bei 15 kg lag. Am Flughafen stellten wir überrascht fest, dass wir sogar sehr gut umgepackt hatten, die Rucksäcke wogen jeweils nur noch 12 kg.
IMG_6400Nun verließen wir also das Backpackermekka Manila schon wieder und flogen auf die Insel Negros. Dort angekommen machten wir uns auf eine beschwerliche Fahrt über die halbe Insel, die fast den ganzen Tag dauerte. Zuerst mit einem Shuttle nach Bacolod in die Stadt, von dort mit dem öffentlichen (ich halte alle 3 Minuten und lasse nervige Händler ein und aussteigen) Bus bis Sipalay und von da mit der Rikscha bis an einen Fluss. Dort paddelten uns dann tatsächlich Kinder in einem kleinen wackeligen Kanu auf die andere Flussseite.
Wir waren im Paradies angekommen. Mit Sack und Pack gings dann nur noch ein paar Schritte über den Strand bis zu Takatuka Lodge. Diese Lodge gehörte einer Deutsch-Schweitzer Familie und wurde uns von Kim empfohlen, die wir im Surf-Camp in Australien kennengelernt hatten.
Da wir nur eine Woche auf den Philippinen hatten und hauptsächlich tauchen und am Strand liegen wollten, war hier der perfekte Ort dafür. Die Takatuka Lodge ist ein kleines Juwel, das ich mit Worten gar nicht beschreiben kann. Man muss sie gesehen haben. Sie ist bunt und mit unglaublich viel Liebe zum Detail und wahnsinnig verrückter Kreativität selbst gebaut. Selbst nach einer Woche hatten wir noch nicht alles gesehen. Die Lichtschalter sind zum Beispiel als Bohrmaschinen getarnt, oder als CD-Player, oder als Kartoffelpresse. Unsere Nachttischchen waren Bratpfannen und die Nachttischlampen Cowboyhüte. Jedes Zimmer ist einzigartig und hat ein bestimmtes Thema. Und genauso wie die Lodge an sich ist auch das Essen dort. Eine unglaubliche Auswahl an originellen und super leckeren Speisen. Endlich gabs auch mal wieder Spätzle und Rösti (z.B. als Röstizza: Rösti mit Pizzabelag). Mhhh.
Wir zogen also in unser “El Castillo” ein, das riesig war und super gemütlich.
IMG_6428Als wir am ersten Tag auf Erkundungstour in der Lodge gingen und einige witzige Sachen fotografierten, passierte es. Ich hörte Stefan aufschreien, der gerade auf der Dachterrasse stand, und dann hörte ich ein: “Tok, Tok, Tok …”. Irgendwas hüpfte munter von Stufe zu Stufe die Treppe herunter und blieb dann im Blumenbeet liegen: das Weitwinkelobjektiv.
Schon von weitem sahen wir das zersplitterte Glas des Polfilters, der zum Glück aufgeschraubt war. Eine genauere Inspektion zeigte, dass das Glas des Objektivs dahinter zwar wie durch ein Wunder heil geblieben war, jedoch war das Gewinde an der Rückseite verbogen und abgeschürft. Es lies sich leider nicht mehr auf die Kamera schrauben. :-(
Stefan gab jedoch nicht auf und versuchte den Schaden irgendwie zu beheben. Mit dem Leatherman schaffte Stefan es tatsächlich das Gewinde so hinzubiegen, dass es sich wieder an die Kamera anschließen lies. Mit Herzklopfen machte er die Kamera an und probierte es aus. Jipppiiiihhhh. Wir hatten Glück. Es funktionierte tatsächlich noch. Nochmal Glück im Unglück gehabt. Filter haben wir jetzt allerdings gar keine mehr.
Die übrigen Tage wurden dann ruhiger und wir verbrachten sie hauptsächlich am Strand, mit Essen und auf dem Tauchboot.
Auch hier war das Tauchen toll und es gab die unterschiedlichsten Tauchspots. Wir sahen wieder mehrmals große Oktopusse, die die Farbe wechselten. Total genial. Einmal tauchten wir auch zu einem Schiffswrack in 30 m Tiefe. Arne, uns Tauchguide, war prima und auch mit den anderen Tauchern verstanden wir super. Wie es so ist, waren natürlich mal wieder alle aus Deutschland oder Österreich. So aßen wir IMG_6533 meistens nach dem Tauchen noch gemeinsam und quatschen ewig.
Während eines Tauchgangs gab es dann sogar einen Heiratsantrag von Matthias an Christina. So richtig mit auf die Knie gehen und Ring auf 25 m Tiefe. Natürlich verbrauchte der gute Mat dabei ordentlich Luft und so gings für uns bereits nach 30 min wieder an die Oberfläche. Machte aber nichts, denn die Strömung war ohnehin viel zu stark an diesem Tag. Leider war das Tauchboot weit und breit nirgends zu sehen als wir auftauchten und so spielten wir ein wenig “Open Water”, während Arne um die nächste Insel herumschwamm und das Boot suchte. Über 30 min trieben wir da so auf dem offenen Meer herum und erzählten uns gegenseitig von Haien und Riesenkraken und natürlich über den gerade stattgefundenen Heiratsantrag. Als Arne und das Tauchboot am Horizont um die Ecke bogen, winkten wir freudig mit unseren neongelben Flossen und wurden gerettet. Wir feierten dann noch kräftig bis zum nächsten Morgen mit den beiden frisch Verlobten Matthias und Christina. Herzlichen Dank Euch beiden nochmal für die Einladung.
Am letzten Abend machten wir einen Nachttauchgang und der war besonders beeindruckend. Selbst Arne war begeistert. Überall kleine Krebse und Shrimps in allen Arten und Variationen. Die Augen der Shrimps leuchteten wie ein weiter Sternenhimmel unter Wasser. Gigantisch.
Die Takatuka Lodge und all die lieb gewonnen Leute zu verlassen fiel mal wieder schwer. Dieses Mal verzichteten wir auf den beschwerlichen öffentlichen Bus und nahmen uns mit Doris (die in der Lodge arbeitete) zusammen ein Taxi nach Bacolod. Dort mussten wir noch eine Nacht verbringen, bevor es dann am nächsten Morgen zurück nach Manila ging und von da aus nach Tokio, worauf wir schon mächtig gespannt waren.

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