Mittwoch, 10. August 2011

Nepal – Pokhara (28.03.11 – 04.05.11)

Total erledigt kamen wir in Pokhara an und wurden dort mit Regen empfangen. Mit einem grandiosen Steak (ja wir waren zurück in der Zivilisation) feierten wir die erfolgreiche Beendigung der 2 wöchigen Trekkingtour.
Pokhara war einfach nur ein genialer Abschluss unserer Weltreise.
Die folgende Woche verbrachten wir unglaublich relaxed mit Sandra und Michi, den wir hier zufällig wiedergetroffen hatten.
Unsere Tage begannen mit einem ausgedehnten Frühstück (Stefan’s und mein Lieblingsfrühstücksplatz hatte nur 4 Tische und bot ein total leckeres Käsefrühstück: Käseomelette, geschmolzener Käse im Sandwich, sehr lecker gewürzte, gebratene Kartoffeln und Tomaten + Kaffee für insg. 1,30 €!!!!). Danach bummelten wir durch die Straßen und gingen shoppen, immer wieder unterbrochen durch ausgiebige Kaffee oder Teeplauschrunden. Im Gegensatz zum hektischen Kathmandu war Pokhara eine Oase. Am See gelegen und umringt von den Bergen genossen wir die letzten Tage unserer langen Auszeit. Die Sightseeing-Lust streiften wir getrost ab und lebten einfach nur so in den Tag hinein, um nochmal Energie für die bevorstehende Heimkehr zu sammeln. DSC07193 Sandra und ich machten ein Verwöhnprogramm. Ob Maniküre oder Pediküre, Massage oder Friseur. Wir ließen uns nichts entgehen und wurden für eine Woche Stammkunden einer kleinen nepalesischen Beautysalonbesitzerin. Man will ja schließlich auch wieder einigermaßen aussehen, wenn man nach Hause kommt. Fürs Haare schneiden, Färben und Glätten verbrachte ich einmal einen kompletten Tag im Salon. Unglaublich aber war. Aber wen störte es. Wir hatten ja Zeit. Alle Zeit der Welt – NOCH – stressig würde es in Deutschland noch früh genug werden. Wenn der Strom mal wieder ausfiel und die Haare trocknen mussten, dann passierte das halt an der Luft und dauerte etwas länger. Dafür bekam man dann aber wieder lecker Tee und lernte ganz nebenbei etwas über die hinduistischen Götter.
Natürlich konnten wir Pokhara nicht verlassen ohne die Peace-Pagode auf der anderen Seite des Sees erklommen zu haben. Also stellten wir uns an einem Tag tatsächlich morgens früh den Wecker und machten uns zu viert auf, ein Paddelboot zu mieten. Als wir dann im Boot saßen waren wir auf einmal zu fünft und der blinde Passagier weigerte sich vehement das Boot wieder zu verlassen. Also blieb uns nichts weiter übrig, als ihn mit auf die Seeüberquerung zu nehmen. Unserem neuen vierbeinigen Begleiter verpassten wir recht zügig den Namen “Moby Dog” und er stellte sich auch ganz gut an während wir in See stachen. Als wir unser Boot auf der anderen Seite festmachten wartete schon ein Nepali, der eine hohe “Sicherheitsgebühr" fürs Aufpassen auf Rettungsweste und Paddeln verlangte. Nicht mit uns, wir waren gerade 2 Wochen durch Nepal gewandert, da konnten wir auch zwei schwere Holzpaddel mit auf den Berg tragen. Der Typ blieb verdaddert zurück. Damit hatte er nicht gerechnet.
IMG_9149_b Bewaffnet mit Rettungsweste, Paddeln und Hund machten wir uns also an den Aufstieg. Durch das schwüle Wetter hatten wir ganz schön zu schnaufen. Oben angekommen gabs erstmal Ärger zwischen Moby Dog und dem Platzhund und wir waren ganz froh, dass wir die Holzpaddel zur Verteidigung dabei hatten. Ich glaube wir hatten den wettertechnisch schönsten Tag in Pokhara für unseren Ausflug gewählt und die Aussicht war herrlich. Blauer Himmel, schneebedeckte Berge, der See – ein Traum. Wir blieben eine Weile oben, machten ein Gruppenbild mit Hund und dann gings langsam wieder an den Abstieg. Als wir auf halbem Rückweg eine Pause machten, um an einem kleinen Stand einen Kaffee zu trinken, wurde es Moby Dog wohl zu langweilig und er schloss sich anderen Touristen an und erklomm erneut den Gipfel. So schnell waren wir abgeschrieben. :-(
Also paddelten wir alleine wieder zurück. Selber schuld.
Da es uns allen vieren sehr gut in Pokhara gefiel verschoben wir die Rückfahrt nach Kathmandu noch weiter nach hinten.
Aber einen Tag vor unserem Heimflug mussten wir uns dann doch losreisen und die beschwerliche Fahrt nach Kathmandu auf uns nehmen. Natürlich nicht ohne am Abend zuvor noch gebührlich Abschied zu feiern.Pokhara_Panorama1 Der letzte Tag in Kathmandu war irgendwie komisch. Ein ganz eigenartiges Gefühl. Wir wussten bald würde unsere große Reise, unser Traum zu Ende sein. Aber gleichzeitig freuten wir uns auch tierisch darauf unser Zuhause, unsere Familien und Freunde wiederzusehen. Wie würde es wohl werden, wieder in den Alltag zurückzukehren. Hatten wir uns sehr verändert in diesen 10 Monaten? Was hatte sich zu Hause verändert? Wir freuten uns tatsächlich ein bisschen auf den Alltag, wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Ich freut mich wahnsinnig wieder andere Klamotten anziehen zu können als ständig die Zip-off Hosen und gleichen T-Shirts.
Die letzten Stunden auf Reisen ließen wir langsam ausklingeln, bummelten durch die Straßen und besichtigten mit Michi eine Pagode.
Dann ging es zum Flughafen, der letzten Station unserer Reise, dem Ende unseres bisher spannendsten Lebensabschnitts.
VORBEI – Des öfteren hatte ich darüber nachgedacht, wie dieser Tag wohl werden würde. UND Nein, wir klammerten uns nicht verzweifelt an den Fluglotsen auf der Startbahn fest oder lagen heulend unter den Sitzen im Flughafengebäude. Natürlich wären wir gerne noch weitergereist, hätte die Möglichkeit bestanden. Aber wir fühlten uns wohl, wir freuten uns, wir waren nicht traurig. Wir hatten eine wundervolle, außergewöhnliche Zeit erlebt und alles mitgenommen, was die Welt uns zu bieten hatte und jetzt gingen wir zurück in UNSERE Welt zu UNSEREN Leuten und UNSEREN Sachen. Germany, Alemania, Deutschland wir kommen!

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